zum Newsletter anmelden
 

Freitag, 14. Juli 2017

Wandbaustoffe: Bewegung bei den Marktanteilen

Welche Wandbaustoffe im Neubau verbaut werden, ist in Deutschland traditionell nur geringen Schwankungen unterworfen. Doch wenn man sich die mittelfristigen Entwicklungen genauer ansieht, treten durchaus Verschiebungen ans Tageslicht: So hat der Ziegel als Platzhirsch unter den Wandbaustoffen in den letzten Jahren sukzessive an Boden verloren – im Vergleich zu den anderen dominierenden Baustoffen wie Porenbeton, Kalksandstein und Holz. Welche Baustoffe sind am meisten im Kommen – und welche werden überschätzt? BauInfoConsult hat die Entwicklung im Zuge der aktuellen Trendstudie Jahresanalyse 2017/2018 analysiert.

Laut der Genehmigungsstatistik des Statistischen Bundesamts war der Ziegel im Jahr 2015 zwar immer noch mit 31 % der im Wohnungsbau dominierende Baustoff, musste verglichen mit dem Jahr 2011 jedoch 2,4 % an Marktmacht einbüßen. Dabei sind die Eigenschaften der roten Steine bis heute noch für den gesamten Wohnungsbau attraktiv – egal ob nun im Ein- oder Mehrfamilienhaussegment. Gerade die geringe Wärmeleitfähigkeit moderner (Hochloch-)Ziegel ermöglicht einen monolithischen Wandaufbau ohne zusätzliche Wärmedämmung unter Einhaltung der Energieeinsparverordnung.

Die kleine Marktschwäche des Ziegels konnte in den vergangenen Jahren der Porenbeton für sich nutzen und seine Position als Nummer 2 der Wandbaustoffe im Wohnungsbau weiter ausbauen. So stieg die Verwendung von Porenbeton zwischen 2011 und 2015 um 2,7 %. Auf Grund seiner geringen Rohdichte sind Poren-betonsteine sehr leicht und auch einfach zu verarbeiten – ohne dabei die sehr guten Dämmeigenschaften zu verlieren. Daher wird dieser Baustoff besonders gerne im Häuslebauersegment der Ein- und Zweifamilienhäuser eingesetzt – nicht zuletzt, weil die Porenbetonhersteller komplette Bausysteme anbieten (Steine und Bauelemente für Außen- und Innenwände inklusive Stürzen und Rollladenkästen, Decken, Massivdächer, Treppen und Schornsteine usw.).

An dritter Stelle der am meisten verwendeten Baustoffe findet sich ein Klassiker des Mehrfamilienhausbaus wieder: der Kalksandstein. Mit gut 17,5 % Marktanteile haben sich die grau-weißen Mauersteine im Vergleich zu 2011 nur marginal verbessern können (+0,3 Prozentpunkte). Dennoch bleiben viele spezifische Eigenschaften von Kalksandstein-Mauer-Konstruktionen weiterhin besonders attraktiv für den mehrgeschossigen Wohnungsbau.

So sind Kalksandsteine massive und schwere Steine, die für tragendes und nicht tragendes Mauerwerk von Außen- und Innenwänden geeignet sind. Dies ist natürlich ein Vorteil bei mehrgeschossigen Bauwerken, die alleine von der Mauerstatik her viel größere Lasten tragen müssen. Zusätzlich sorgt die hohen Masse der Steine bei Innenwänden für guten Schallschutz, was beispielsweise bei den erhöhten Schallschutzanforderungen einer Haustrennwand oder bei Wohnungstrennwänden von Vorteil ist.

Der vierte gängige Wandbaustoff ist Holz. So wurden im Jahr 2015 16 % aller Wohngebäude aus diesem nachhaltigen Material gefertigt. Verglichen mit dem Jahr 2011 stieg der Holzwandanteil somit um 0,8 Prozentpunkte – weit ab von dem vor Jahren von einigen Experten erwarteten Wachstumstrend. Dass die Wachstumsraten bei Holz nicht durch die Decke gehen, ist einleuchtend, da der Baustoff Holz überwiegend im Fertigteilebau verwendet wird – welcher seinerseits nur etwa 16 % aller Genehmigungen in 2016 ausmachte.

Weitere Artikel:

Keine Bodenbildung bei Baugenehmigungen

Im Februar 2024 wurde in Deutschland der Bau von 18.200 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, waren das 18,3 % oder 4.100 Baugenehmigungen weniger als im Februar 2023. Im Vergleich zum Februar 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen sogar um 35,1 % oder 9.900 Wohnungen. In den Ergebnissen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.

mehr lesen

Startschuss für den bauma Innovationspreis

bauma Innovationspreis
Anlässlich der bauma 2025 verleihen die Spitzenverbände der deutschen Bau- und Baumaschinenindustrie zum vierzehnten Mal gemeinsam mit der Messe München den bauma Innovationspreis. Zugelassen sind Innovationen, die ab dem Jahr 2022 der Öffentlichkeit vorgestellt oder noch nicht veröffentlicht wurden. Die Bewerbungsfrist startet am 2. Mai 2024 und endet am 23. August 2024. Eine Teilnahme ist ausschließlich online möglich.

mehr lesen

Neue Leiterin Kommunikation bei Zeppelin

Neue Leiterin Kommunikation bei Zeppelin
Welches Bild Zeppelin mit Cat Baumaschinen nach außen in der Öffentlichkeit und intern für die Mitarbeiter online sowie offline abgibt – das wird in Zukunft Barbara Schiller maßgeblich gestalten. Seit April ist sie die neue Leiterin der Abteilung Kommunikation und als solche bringt sie umfangreiche Erfahrungen in der Kommunikationsbranche mit. Hierzu zählen Expertise in der Entwicklung und bei der Implementierung umfassender Kommunikationsstrategien.

mehr lesen

Fossile Stromerzeugung deutlich gesunken

Nettostromversorgung
Am 15. April 2023 ging in Deutschland mit der Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke Emsland, Neckarwestheim und Isar die Ära der Kernkraft zu Ende. Am ersten Jahrestag des Ausstiegs zieht das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE Bilanz. Die Kernkraft wurde durch die gestiegene Erzeugung aus erneuerbaren Energien energetisch ersetzt. Auch die Erzeugung aus fossilen Energien ging zurück, was durch Stromeinsparung, Eigenstromerzeugung aus Photovoltaik, eine reduzierte Last und Importe kompensiert wurde. Die Strompreise fielen auf das Niveau von 2021. Grundlage der Auswertung ist die Datenplattform energy-charts.info

mehr lesen

Sennebogen baut Händlernetz aus

Sennebogen Händler
Für den Vertrieb und Service der Sennebogen-Maschinen im süddeutschen Raum konnte mit der Böhrer Baumaschinen GmbH & Co. KG aus Walldürn ein neuer Partner gefunden werden. Durch die Kooperation mit dem neuen kompetenten Service- und Vertriebspartner stärkt Sennebogen seine Marktpräsenz im süddeutschen Raum. Böhrer verfügt über weitreichende Erfahrungen im Vertrieb und Service von Baumaschinen.

mehr lesen

Initiative „Klimabewusstbauen“ gestartet

Bauen wird von der Notwendigkeit bestimmt, bewusst mit Ressourcen umzugehen. Der Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie (BVZi) startet in Kooperation mit dem Ziegelwerk Bellenberg und dem Bauunternehmen Grimm GmbH die Initiative „klimabewusstbauen“. Gemeinsames Ziel ist es, durch bewusste Entscheidungen und gute Planung, ressourcenschonendes und nachhaltiges Bauen einfach und erschwinglich umzusetzen. Die Initiative „klimabewusstbauen“ begleitet konkrete Referenzprojekte und räumt so praxisorientiert mit Vorurteilen und Hemmnissen rund um das nachhaltige Bauen auf.

mehr lesen

Wacker Neuson kooperiert mit Open-S Allianz und Clean System

Wacker Neuson
Der Geschäftsbereich Anbaugeräte in der Wacker Neuson Group tritt der Open-S Allianz für Bagger-Schnellwechselsysteme bei. Zudem kooperiert das Unternehmen mit dem OilQuick Clean System und engagiert sich im MiC 4.0 Arbeitskreis für Softwarestandards bei Anbaugeräten. „Wir sind davon überzeugt, dass die Mitgliedschaft in der Open-S Allianz und die Partnerschaft mit dem Clean System unseren Kunden einen echten Mehrwert bringen werden,“ sagt Reinhold Baisch, Geschäftsführer Wacker Neuson Aftermarket und verantwortlich für Anbaugeräte.

mehr lesen

Workshop zu Asphalt-Recycling-Technologien

Workshop zu Asphalt-Recycling-Technologien
Der Umbau von Standardverfahren in einen nachhaltigen Straßenbau gehört zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Innovative Recycling-Technologien sind dabei entscheidende Kerntechnologien. Hier steckt gewaltiges Potenzial für alle an Straßenbauprozessen Beteiligten. Schon jetzt können durch ein Umdenken in der gesamten Straßenbaubranche große Mengen CO2-Emissionen eingespart werden. Vor diesem Hintergrund veranstaltet das Institut für Straßenwesen (ISAC) der RWTH Aachen einen Internationalen Workshop zum Thema Moderne Asphalt-Recyclingverfahren.

mehr lesen

Bau-Tarifverhandlungen erneut gescheitert

Tarifverhandlungen
Auch in der dritten Runde der Tarifverhandlungen zwischen dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes gemeinsam mit dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt konnte am 9. April 2024 in Wiesbaden keine Einigung erzielt werden. Für die Neuverhandlung des Ende März ausgelaufenen Entgelt-Tarifverträgs für rund 930.000 Beschäftigte im Bauhauptgewerbe wird nun die Schlichtung angerufen. Scheitert auch diese, stehen die Zeichen auf Streik.

mehr lesen