Mit rund 100.000 Besuchern jährlich ist der Teltower Wertstoffhof längst zu einer zentralen Anlaufstelle für Entsorgungsbedarfe im brandenburgischen Landkreis Potsdam-Mittelmark geworden. Um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden, wurde die Anlage umfassend modernisiert: Ein neues Einbahnstraßen-Konzept und optimierte Infrastruktur verbessern die Abläufe für Besucher und Mitarbeiter gleichermaßen. Ein besonderer Fokus der rund 5 Mio. Euro teuren Sanierung lag auf dem Umweltschutz. Als eine der ersten Anlagen setzt der Wertstoffhof die aktuellen Richtlinien der DWA-A102 um und sorgt so für eine umweltgerechte Handhabung von Regenwasserabflüssen.
Die Neujustierung der rechtlichen Anforderungen nimmt die Betreiber beim Thema Grundwasserschutz deutlich stärker in die Verantwortung. Als Leitparameter für die Regenwasserbehandlung aus stofflicher Sicht rücken die abfiltrierbaren Stoffe mit einer Größe zwischen 0,45 μm und 63 μm (AFS63) in den Fokus. Und das aus gutem Grund: Speziell diese feinen Feststoffe binden den größten Anteil der Mikroschadstoffe wie Schwermetalle oder polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe. Die neue Verordnung stuft Abfälle in die Belastungskategorie „wassergefährdend“ ein. Eine entsprechende Vorbehandlung ist hier vorgeschrieben, um eine Belastung des Grundwassers durch die Einleitung von Niederschlagswasser auszuschließen bzw. auf eine tolerierbare Belastung zu bringen.
„Die kommunale Abfallwirtschaft ist eine Branche, die bundesweit den höchsten praktizierenden Anteil im Umweltschutz darstellt. Und in einer nachhaltigen Material- und Kreislaufwirtschaft verdient die Ressource Wasser bzw. Grundwasser einen besonderen Schutz“, erklärt Tino Jaster, Technischer Prokurist der APM Abfallwirtschaft Potsdam-Mittelmark GmbH. „Um die neuen gesetzlichen Standards zu erfüllen, musste unter anderem eine eigene Regenwasserversickerung auf dem Gelände des Wertstoffhofes geschaffen werden. Für die oberflächennahe Behandlung und Reinigung des Regenwassers hat die Untere Wasserschutzbehörde den Einsatz der modularen zweistufigen Filtersystemlösung BIRCOpur festgelegt.“
Erfolgreiche Systemlösung
Die vorgegebenen Rahmenbedingungen in Teltow stellten Birco als Systemanbieter im Regenwassermanagement vor unterschiedliche Herausforderungen. „Bei einer zu entwässernden Gesamtfläche von rund 13.000 m² müssen verschiedene Versickerungsanlagen in den einzelnen Geländebereichen vor Ort zusammenspielen und eine umweltschonende Wasseraufnahme von ca. 4.500 m³ Jahresniederschlagsmenge sicherstellen“, erlärt Uwe Bormann, projektzuständiger Gebietsverkaufsleiter bei Birco die Anforderungen vor Ort. „ Dafür kommen insgesamt 800 unterirdische Rigolenkörper zum Einsatz. Ein BIRCOhydropoint 1000 mit fünf Filterelementen ist zudem als Kombination aus Feststoffabscheider und Filter in einem 3 m breiten Schacht mit einer Oberflächenmulde verbunden, die zudem als Kontroll- und Überlaufsichtbecken fungiert. Als grundlegendes Reinigungs- und Steuerungselement in diesem `Versickerungsnetzwerk´ wurden insgesamt 400 m unserer modularen Systemlösung BIRCOpur installiert, die eine oberflächennahe Behandlung des Regenwassers gemäß der neuen DWA-A102 garantiert.“
Aufbau nach Mehrstufenprinzip
Anders als herkömmliche Filtrationsrinnen besteht BIRCOpur aus getrennten Modulen: Sedimentationsbox, Granulatfilterkissen und Kunststoffträger. Der modulare Systemaufbau trennt die Sedimentation von der eigentlichen Schadstoffbehandlung. Die Sedimentationsbox nimmt zur Grobreinigung alle Feststoffe wie Steine, Laub und Schwebteile auf. Das dadurch vorgereinigte Niederschlagswasser wird anschließend über das Granulatfilterkissen geleitet, das dem Wasser organische und anorganische Schadstoffe entzieht. Das filtrierte und in den freien Abflussraum der Rinne geleitete Regenwasser kann über waagerechte oder senkrechte Ablaufpunkte abgeleitet werden. Dank der vorgeschalteten Grobreinigung bleibt das hochwertige Filtergranulat lange funktionsfähig. Somit entfällt eine häufige Wartung und das rund 1 m lange Filterkissen muss laut DIBt-Zulassung frühestens nach zehn Jahren ersetzt werden. Ein weiterer Wartungsvorteil: die Sedimentationsbox lässt sich leicht einsehen, entnehmen, ausspülen und wieder einsetzen.
Einfache Installation
Basis der Sedimentations- und Filtrationslösung BIRCOpur ist die Schwerlastrinne BIRCOsir in der Nennweite 300 AS aus hochwertigem und belastungsresistentem C 35/40 Beton. Durch ihre modulare Bauweise können die Rinnenelemente inklusive Abdeckungen im 90°-Winkel oder individuell auf Gehrung zugeschnitten werden, was eine flexible und einfache Installation auf dem Wertstoffhof ermöglichte. „Es war zwar unsere BIRCOpur-Premiere, aber als langjährig zertifizierter Fachbetrieb nach Wasserhaushaltsgesetz ist unseren Facharbeitern das bewährte Rinnensystem von Birco aus verschiedenen Projekten bereits vertraut. Der bekannte Grundkörper, dessen Lage auf der Tragschicht einfach durch seitliches Betonieren gesichert werden konnte, sowie das passgenaue Zuschneiden der Rinnenelemente und Abdeckungen hat uns einen zügigen Einbau ermöglicht“, erläutert Matthias Hoffmann, zuständiger Bauleiter von der GP Papenburg Hochbau GmbH.
Mit einer Belastbarkeit der Rinnenkörper bis Klasse F 900, 4 mm Massivstahlzargen und der Doppelsteg-Gussabdeckung Klasse D 400 ist das flexible System eine stabile und langlebige Lösung. Dies ist speziell bei den Anforderungen eines Wertstoffhofs mit rangierenden Fahrzeugen, Lkw- und Schwerlastverkehr von entscheidender Bedeutung.
Für Bauleiter Hoffmann hat die Filtrations-Rinnenlösung BIRCOpur neben der einfachen Installation noch einen weiteren Vorteil: „Das System ist auch eine nachhaltige Lösung aus reinem Beton, ohne Zusatzstoffe wie Stahl- oder Glasfaser und Kunstharze. Das entspricht unserer Philosophie des ressourcenschonenden Bauens: Wir setzen auf langlebiges Material, das in der Kreislaufwirtschaft einfach wiederzuverwerten und zu 100 % recycelbar ist.“
Nach knapp zehnmonatiger Sanierungszeit wurde der Wertstoffhof Teltow Ende September runderneuert offiziell wiedereröffnet.
bpz meint: Der Klimawandel stellt die Infrastruktur von heute und morgen vor enorme Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund steht der Schutz und Erhalt der Ressource Wasser verstärkt im Fokus. Diesem Aspekt wird die seit 2020 geltende Arbeits- und Merkblattreihe von der DWA gerecht, die neue Maßstäbe im Umgang mit Regenwetterabflüssen setzt. Mit den Komplettlösungen von Birco können Betreiber von Anlagen die strengen Anforderungen sicher umsetzen.
Weitere Produkte des Herstellers BIRCO GmbH:


Auf der IFAT in München präsentierte Birco Lösungen für ganzheitliches Management von Wasser. Mit der Produktneuheit BIRCOprime evo zeigte der Entwässerungsexperte seine weiterentwickelte Regenwasserbehandlungsanlage, die Sedimentation und Filtration in einem System kombiniert. Auch nachhaltige Versorgungslösungen mit Blick auf die wachsende Bedeutung klimafreundlicher Mobilität stellte der Systemanbieter mit der BIRCOcanal in den Fokus seines Messeauftritts.


Die Karl Köhler Bauunternehmung aus Heidenau hat sich auf die Realisierung von Projekten mit Beton spezialisiert. Dazu zählen Tiefbau- und Entwässerungslösungen in Neubau und Bestand. Im Rahmen einer Modernisierungsmaßnahme im Auftrag der Gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft Sebnitz griffen die Beton-Experten erstmals auf ein neues Produkt aus Baden-Baden zurück: Die Betonrinne BIRCOslim. Einsatzort war ein Wohngebiet im sächsischen Neustadt, wo im Rahmen einer großflächigen Befestigung 110 m der leichten Entwässerungsrinne verbaut wurden.


Auf der GaLaBau 2022 zeigt Birco seine umfangreiche Palette an Entwässerungslösungen, darunter die beiden Produktneuheiten BIRCOslim und BIRCOlight mit Gusszarge. BIRCOslim ist eine leichte Betonrinne mit verzinkter Stahlzarge und wird in der Nennweite 100 bzw. den Bauhöhen 135 mm bzw. 185 mm (ohne Innengefälle) angeboten. Für eingeschränkte Platzverhältnisse steht auch eine Flachrinne mit 80 mm Bauhöhe zur Verfügung. Die schmale Bauform des Messe-Erlkönigs mit Wandstärke 20 mm basiert nicht zuletzt auf den schlanken Schenkeln. Die Rinnenelemente der BIRCOslim können verfugt werden und wiegen einzeln unter 25 kg. Das schafft optimale Voraussetzungen für einen kostengünstigen Transport und einen zügigen Einbau vor Ort.


Birco liefert seine Regenwasser-Behandlungsanlage „Bircopur“ auf Wunsch nun auch verlegefertig an. Bei der Bircopur-Variante „Readyset“ sind bereits alle Bauteile vormontiert. Mit einem ganzheitlichen Systemgedanken, heißt es, runde man die Produktpalette in allen Bereichen nach und nach ab.


Mit BIRCO Filcoten pro gibt es eine betonstabile und extrem leichte Rinne für den Einsatz im Schwerlastbereich. Damit rundet die BIRCO GmbH ihr Sortiment der Produktserie BIRCO Filcoten ab. „Nach BIRCO Filcoten L und tec haben wir mit BIRCO Filcoten pro eine Alternative im Schwerlastbereich geschaffen. Sie zeigt, dass sich Schwerlastbeständigkeit und geringes Gewicht nicht ausschließen“, sagt Geschäftsführer Christian Merkel.
Weitere Produkte aus der Kategorie Baustoffe Tief-, GaLa- und Straßenbau:


Das neue Gestaltungspflaster Zentano Pur von Kann vereint eine geradlinige, moderne Form, wie sie gerade im Trend liegt, mit einem attraktiven Farbkontrastspiel, das im Gesamtbild abwechslungsreich und ausgewogen wirkt. Das Betonsteinpflaster ist im Rechteckformat (3:1-Format) mit den Abmessungen 36 x 12 cm in 8 cm Dicke erhältlich. Es schließt in Bezug auf Format und Fase eine Lücke im Kann-Sortiment. Dank der ungefasten Kanten wirkt das Fugenbild besonders geradlinig. Die drei Farbvarianten Moonlightschwarz, Titangrau und Muschelkalk orientieren sich an natürlichen Beige- und Grau-/Anthrazittönen.


Bodenaushub fällt nahezu auf jeder Baustelle an. Statt diesen zu deponieren, bereitet ihn Max Wild zu Flüssigboden auf – einem smarten und ressourcenschonenden Verfüllbaustoff. Dadurch trägt er maßgeblich zu einem umweltfreundlichen, CO2-neutralen Bauen bei. Zudem ist der Rückbau denkbar einfach: Der ausgehärtete Flüssigboden kann problemlos mit einem Spaten entfernt werden – ganz ohne den Einsatz von Spezialgeräten. Der Flüssigboden von Max Wild ist bereits nach ca. 24 Stunden begeh- und überbaubar und dauerhaft wiederaushubfähig.


Der Spezialist für Rohrverbindungstechnik Fernco hat seinen bestehenden Mauerkragen optimiert. Das Bauteil schützt das Mauerwerk zuverlässig vor dem Eindringen von Grundwasser sowie Feuchtigkeit und ist radonsicher. Zwei kurze Lippen und ein kompakteres Design sparen Platz und erleichtern die Montage. Der neue, elastische Mauerkragen PFT ist kompatibel mit Rohren aus jeglichen Materialien ab 21 mm Nennweite.


Die neue Cavum-Mauer von den Jasto Baustoffwerken ist eine Gartenmauer in Bruchsteinoptik mit der Besonderheit, dass sie aus Hohlsteinen besteht und so Gewicht und Kosten einspart. Gleichzeitig eignet sich die Mauer für größere Höhen als vollständig massive Mauervarianten, da sie waagerecht und senkrecht armiert werden kann.


Fränkische erweitert sein Portfolio im Regenwassermanagement und bringt eine neue Generation an Schächten auf den Markt: QuadroControl ST-S(tandard) ergänzt den neuen Stapelblock Rigofill ST-S. QuadroControl ST-A(dvanced) ist der Schacht für das Rigofill inspect System. Die Systemschächte haben ein offenes Design und sind mit einer großzügigen Zugangsöffnung ausgestattet, passend für bevorstehende Inspektionsaufgaben. Zudem lassen sich die Rohranschlüsse nun flexibel auf der Baustelle herstellen.


Vor zehn Jahren wurden die in die Jahre gekommenen Gebäude des Johannes-Gymnasiums, das auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblickt, umfassend modernisiert. Nun folgte die Sanierung der Außenanlagen, einschließlich der Neugestaltung des Schulhofs. Bei der Wahl des Belags spielten nicht nur optische, sondern auch ökologische Aspekte eine wichtige Rolle. Eine anspruchsvolle Aufgabe, die das Planungsbüro Sabine Kraus Stadt und Freiraum aus Limburg übernahm. Die Entscheidung fiel letzlich auf das Betonsteinpflaster Vios RX40 von Kann, das zu einem großen Teil aus Recyclingmaterial besteht.


Die Jasto Baustoffwerke haben auf der GaLaBau in Nürnberg eine ganze Reihe von Produktneuheiten vorgestellt. Ein Highlight war die Green-Wall-Kombi, ein begrünbares Mauersystem für den privaten, aber vor allem für den städtischen Raum. In Kombination mit anderen Grünflächen kann die Gartenmauer zur Kühlung von Innenstädten beitragen und die CO2-Aufnahme erhöhen. Die CO2-Bilanz des begrünten Mauersystems wird innerhalb kürzester Zeit positiv, da die Bepflanzung mehr CO2 bindet, als bei der Produktion benötigt wurde.


Der neuartige Pflasterstein ProKlima Zero von Kann reduziert nach Angaben des Unternehmens 100 % CO2 gegenüber einem herkömmlich hergestellten Betonpflaster. Dies gelingt durch den Einsatz eines innovativen CO2-speichernden Rohstoffs Damit lassen sich Pflasterflächen, bezogen auf das verwendete Steinmaterial, mit äußerst geringem CO2-Fußabdruck anlegen. Die Kompensation des CO2 findet beim ProKlima Zero nicht extern statt, sondern im Kernbeton selbst.