zum Newsletter anmelden
 

Donnerstag, 30. Januar 2025

Befragung: Geschäftslage bei Baufirmen bessert sich

Trotz bestehender Hürden zeigt sich die Baubranche resilient und zukunftsorientiert: 81 % der für das StimmungsBAUrometer 2024 befragten Bauunternehmen beschreiben ihre Geschäftslage als gut oder eher gut. Nur noch 29 % gehen für 2025 von einer Verschlechterung aus, 17 % rechnen mit einem Aufschwung (für 2024: 39 bzw. 13 %). Für das StimmungsBAUrometer 2024 hat die Unternehmensberatung BauPlus GmbH Consulting gemeinsam mit dem Berater-Team Bau e.V. und der Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen e.V. (BMVB) deutschlandweit anonym über 100 Firmen unterschiedlicher Größenordnung und Wirtschaftszweige zu ihrer aktuellen Stimmungslage befragt.

„Es freut uns zu sehen, dass sich trotz mancher Dauerbaustellen wie dem Fachkräftemangel oder den politischen Rahmenbedingungen die Stimmung unter den befragten Kunden und Mitgliedsunternehmen weiter verbessert“, sagt Dr. Michael Rheindorf, Geschäftsführer bei BauPlus. 78 % der Unternehmen beurteilen die Stimmung in ihrem Unternehmen positiv (+6 %).

2024: Personal, Auftragslage, Rahmenbedingungen

Der Fachkräftemangel zählte auch 2024 zu den größten Sorgenkindern der Branche (erneut 81 %). Gut dreiviertel der Befragten kämpften in diesem Zusammenhang mit dem Ausscheiden erfahrener Mitarbeiter. Und nur 1 % der Befragten gab an, eine Lösung für die hohen Fehlzeiten in der Belegschaft gefunden zu haben. „Beides zeigt, wie wichtig es für die Unternehmen ist, die Themen Personalsuche, -bindung und -entwicklung konsequent anzugehen“, betont Michael Schwinn, Berater bei BauPlus und verantwortlich für das BAUrometer.

40 % der Unternehmen gaben an, dass sie den Nachfragerückgang in der Bauwirtschaft im vergangenen Jahr nicht lösen konnten (2023: 35 %). Während der Wohnungsbau in der Lösungsfindung scheinbar weiter ist, waren die Auftragseinbußen im Ingenieurbau (67 %) sowie im Gewerbe- und Industriebau (67 %) herausfordernder. Die Verfügbarkeit von Materialien war für keines der Unternehmen mehr problematisch.

Die Frage nach den politischen Rahmenbedingungen legte 2024 im Vergleich zum Vorjahr an Relevanz noch einmal zu: 84 % (2023: 81 %) gaben an, diese Herausforderung gar nicht (76 %) oder nur teils (8 %) gelöst zu haben. Schwinn: „Im Bereich der Bürokratie sind es insbesondere Genehmigungsverfahren, aber auch Vorschriften und gesetzliche Auflagen, die die Unternehmen nach eigenen Angaben vor besonders hohe und nicht beeinflussbare Hürden stellen.“

2025: Politische Rahmenbedingungen bleiben Risikofaktor Nummer Eins

Die innenpolitischen (77 %) und außenpolitischen (74 %) Rahmenbedingungen bleiben bei den Befragten auch in der Risikoeinschätzung für das Jahr 2025 auf Position Eins. Der Fachkräftemangel (61 %), die Energieversorgung und -preise (47 %) sowie die ESG-Regularien (41 %, erstmalig in der Abfrage) schließen sich an. „Stärkere Umweltgesetze, regulatorische EU-Vorgaben und der steigende politische und gesellschaftliche Druck setzen das Thema ESG mit Nachdruck auf die Agenda der Bauunternehmen“, so Rheindorf.

Der größte Unterschied im Vergleich zum Vorjahr herrscht bei der Frage nach Künstlicher Intelligenz (KI): Mittlerweile betrachten 43 % der Befragten die Technologie als Chance (2023: 25 %). Mehrheitlich gilt dies auch weiterhin für die Digitalisierung (52 % und damit -5 % im Vergleich zum Vorjahr).  

Fokus auf Prozessoptimierung und Controlling

Obwohl die Nachfragesituation bei 50 % der Unternehmen als Risiko für das Geschäftsjahr 2025 eingestuft wird, erwarten weniger von ihnen eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage (29 % und damit -10 % im Vergleich zum Vorjahr). Die Mehrheit der Befragten will sich vorrangig mit den Themen Personal sowie mit der Optimierung der Unternehmensorganisation und -abläufe beschäftigen. Die Beschäftigtenzahl soll dabei weitestgehend gleichbleiben, mit einem Rückgang rechnen nur 4 %.

„Unser StimmungsBAUrometer 2024 zeigt, dass sich die Baubranche den Herausforderungen weiterhin aktiv stellt“, so Schwinn. Und weiter: „Wir beobachten außerdem, dass die zahlenbasierte Unternehmenssteuerung wieder mehr an Bedeutung gewinnt. Themen wie Baustellen- und Unternehmenscontrolling rücken dadurch stärker in den Fokus – so landete dieses Thema aus dem Stand auf Platz 4 der 2025er-To-do-Liste.“

Hier geht es zum vollständigen StimmungsBAUrometer 2024.

Weitere Artikel:

17. April 2025
bauma
bauma 2025 sorgt für Aufbruchstimmung
bauma
Die bauma 2025 hat ihre Rolle als weltweit führende Plattform der Bau-, Baustoff- und Bergbaumaschinenbranche erneut bestätigt. Vom 7. bis 13. April zog die Messe rund 600.000 Besucher aus über 200 Ländern nach München. 3.601 Aussteller aus 57 Nationen präsentierten innovative Lösungen, neue Technologien und zukunftsweisende Ansätze rund um Bauprozesse und Maschinen. In einer Zeit wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheiten setzte die Veranstaltung ein starkes Zeichen für Dialog, Partnerschaft und technologischen Fortschritt.
17. April 2025
Baugenehmigungen
Bodenbildung bei Baugenehmigungen
Baugenehmigungen
Im Februar 2025 wurde in Deutschland der Bau von 17.900 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 2,3 % oder 400 Baugenehmigungen weniger als im Februar 2024. Damit ging die Zahl der Baugenehmigungen im Vorjahresvergleich nach zwei Monaten des Anstiegs wieder zurück. Im Zeitraum von Januar bis Februar 2025 wurden 35.900 Wohnungen genehmigt. Das waren 2,1 % oder 700 mehr als im Vorjahreszeitraum. In diesen Ergebnissen sind sowohl Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Wohn- und Nichtwohngebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.
17. April 2025
Zeppelin
Zeppelin mit neuem Umsatz-Rekord auf der bauma
Zeppelin
Die bauma 2025 in München war weit mehr als eine Messe – sie wurde zum Stimmungsbarometer der gesamten Baubranche. Rund 600.000 Besucher strömten vom 7. bis 13. April auf das Gelände, wo innovative, nachhaltige und digitale Technologien rund um Baumaschinen im Fokus standen. Mitten im Geschehen: die Zeppelin Baumaschinen GmbH, die nicht nur einen neuen Umsatz- und Verkaufsrekord aufstellte, sondern auch mit einer beeindruckenden Markenwelt, spektakulären Exponaten und einem starken Teamspirit überzeugte.
13. April 2025
Leonhard Weiss
Leonhard Weiss feiert 125-jähriges Bestehen
Leonhard Weiss
Mit 7.700 Beschäftigten und 32 Standorten allein in Deutschland zählt Leonhard Weiss heute zu den größten Bauunternehmen in der Bundesrepublik. Das Unternehmen mit seinen Hauptsitzen in Göppingen und Satteldorf generierte in den drei Geschäftsbereichen Straßen- und Netzbau, Gleisinfrastrukturbau sowie Ingenieur- und Schlüsselfertigbau über 2,5 Mrd. Euro Umsatz im Jahr 2024. In diesem Jahr feiert das familiengeführte Unternehmen sein 125-jähriges Bestehen und blickt zurück: Aus kleinsten Anfängen als klassischer Gleisbauer zum europäisch ausgerichteten Komplettanbieter für Bauprojekte.
08. April 2025
Lehnhoff
Lehnhoff baut neue Logistikhalle
Lehnhoff
Am Standort Baden-Baden investiert die Lehnhoff Hartstahl GmbH in eine neue, hochmoderne Logistikhalle, um die Lagerung und Verfügbarkeit seiner Produkte weiter zu verbessern. Für den Bau setzt das Unternehmen auf regionale Expertise und arbeitet mit der Weiss GmbH aus Baden-Baden zusammen, einem langjährigen Partner im Tief- und Straßenbau.
16. April 2025
Atlas und Develon
Atlas und Develon kooperieren bei Umschlagmaschinen
Atlas und Develon
Develon und Atlas bündeln ihre Kräfte: Mit einem neuen Partnerschaftsvertrag legen die beiden renommierten Unternehmen den Grundstein für eine langfristige Zusammenarbeit im Bereich Material Handling. Ziel ist es, das Produktspektrum zu erweitern, neue Märkte zu erschließen und gemeinsam innovative Maschinenlösungen für anspruchsvolle Anwendungen zu entwickeln.
15. April 2025
Briggs & Stratton
Neuer Key Account Manager DACH bei Briggs & Stratton
Briggs & Stratton
Sören Kalitta ist seit 1. März neuer Key Account Manager DACH bei Briggs & Stratton in Deutschland. Er berichtet direkt an Sales Director Patrick Limberg. Kalitta tritt die Nachfolge von Marlon Treptow an, der nach beeindruckenden 37 Jahren bei Briggs & Stratton am 1. Mai 2025 in den wohlverdienten Ruhestand gehen wird.
11. April 2025
Wohnungsbau-Tag 2025
Wohnungsbau-Tag 2025 sendet Aufbruchsignal
Wohnungsbau-Tag 2025
Perfektes Timing für den diesjährigen Wohnungsbau-Tag: Keine 24 Stunden nach der Veröffentlichung des Koalitionsvertrages lud die Branche Politik, Verbände und Wissenschaft ein, um über den „Bauplan D 2030“ zu diskutieren. Denn die Herausforderungen für die neue Bundesregierung, die Bauwirtschaft und die heimische Baustoffindustrie sind gewaltig. In Deutschland fehlen derzeit 550.000 Wohnungen, während der Bausektor sich mühsam aus der der tiefsten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg herausarbeitet.
14. April 2025
Wolff & Müller
Wolff & Müller erzielt in 2024 über 1 Mrd. Euro Umsatz
Wolff & Müller
2024 war ein herausforderndes Jahr für die Baubranche. Die allgemeine Wirtschaftskrise und die hohen Zinsen haben vor allem den Wohnungsbau und den gewerblichen Hochbau belastet. Im Bauhauptgewerbe ging der Umsatz real um etwa 3,5 % zurück. „Angesichts dieses Marktumfeldes sind wir mit unserem Geschäftsjahr 2024 zufrieden“, sagt Dr. Roland Bosch, Geschäftsführer der Wolff & Müller Holding. „Unsere betriebswirtschaftliche Leistung ist mit 1,036 Mrd. Euro im Vergleich zu den 1,114 Mrd. Euro des Vorjahres weitgehend stabil geblieben. Zudem ist es uns gelungen, deutlich profitabler zu werden.“