Im Januar 2025 wurde in Deutschland der Bau von 18.000 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 6,9 % oder 1.200 Baugenehmigungen mehr als im Januar 2024. Damit stieg die Zahl der Baugenehmigungen im Vorjahresvergleich zum zweiten Mal in Folge, nachdem sie im Dezember 2024 bereits um 5,1 % gegenüber Dezember 2023 gestiegen war. Zuvor war die Zahl der zum Bau genehmigten Wohnungen seit April 2022 durchgängig gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat gesunken. In diesen Ergebnissen sind sowohl Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Wohn- und Nichtwohngebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.
In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden im Januar 2025 insgesamt 15.100 Wohnungen genehmigt. Das waren 11,6 % oder 1.600 Wohnungen mehr als im Vorjahresmonat. Dabei stieg die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um 21,7 % (+600) auf 3.400 Wohnungen an. Bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl genehmigter Wohnungen um 10,1 % (-100) auf 1.000 Wohnungen. Bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, erhöhte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen um 5,8 % (+500) auf 9.800 Wohnungen.
Für das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen sind die neuesten Zahlen von Destatis ein Beleg dafür, dass die Förderprogramme für den Wohnungsneubau wirken: "Trotz schwieriger Rahmenbedingungen wird weiter gebaut und genehmigt. Insbesondere die massive Förderung des sozialen Wohnungsbaus hat sich als Stabilitätsanker für die Bauwirtschaft erwiesen. 62.500 geförderte Sozialwohnungen in 2024 sind ein Plus von rund 26 % gegenüber 2023 und ein Ausdruck davon, wie wichtig der soziale Wohnungsbau für die Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum ist. Den braucht es weiterhin in vielen Regionen Deutschlands. Die Themen Bauen und Wohnen müssen deshalb auch in der Zukunft ganz oben auf der Agenda stehen", erklärt ein Sprecher des Ministeriums.
Für den Hauptverband der Deutschen Bauindustrie ist der leichte Anstieg der Baugenehmigungen noch lange kein Anlass zum Feiern: "Die leicht positive Entwicklung darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir uns weiterhin auf dem niedrigsten Niveau der letzten zehn Jahre befinden", sagte Hauptgeschäftsführer Tim-Oliver Müller. "Der weitere Jahresverlauf für den Wohnungsbau steht derzeit allerdings unter keinem guten Stern. Die Renditen für zehnjährige Bundesanleihen sind im Zuge der Ankündigung des Sondervermögens für Verteidigung und Infrastruktur kurzfristig deutlich auf 2,9 % gestiegen. In der Folge legten auch die Bauzinsen zu. Der Wohnungsbau leidet somit weiter unter den schlechten Rahmenbedingungen und der Zurückhaltung der Investoren – trotz des hohen Neubaubedarfs", ergänzt Müller. Der Wohnungsbau in Deutschland brauche dringend wieder Vertrauen durch eine verlässliche Neubauförderung der künftigen Bundesregierung und Flexibilität bei der Umsetzung, während die Klimaziele weiterhin im Auge behalten werden.