Die erste Tarifverhandlungsrunde für die rund 120.000 Beschäftigten im Maler- und Lackiererhandwerk ist am 29.08. in Frankfurt am Main ergebnislos zu Ende gegangen. Die Vertreter des Bundesverbandes Farbe Gestalten Bautenschutz auf der einen und der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt auf der anderen Seite wollen sich am 5. Oktober wieder zusammensetzen.
„Die Gespräche verliefen in einer konstruktiven und sachlichen Atmosphäre. Hinsichtlich der wirtschaftlichen Lage waren wir uns einig, dass der Auftragsbestand derzeit hoch ist und die Umsatzentwicklung positiv verläuft“, sagt IG BAU-Vorstandsmitglied und Verhandlungsführer Carsten Burckhardt. Geklagt hätten die Arbeitgeber jedoch darüber, dass sie Preissteigerungen nicht an die Kunden weitergeben könnten. Corona und Lieferengpässe störten den Baubetrieb minderten so die Erträge. Aus Sicht der Gewerkschaft müssten die Beschäftigten jedoch aufgrund der steigenden Inflationsrate spürbar entlastet werden, die Entlastungspakete der Bundesregierung reichten da nicht. Burckhardt verweist abermals darauf, dass es auch im Sinne der Arbeitgeber ist, die Handwerksberufe attraktiv zu halten.
Derzeit verdienen Facharbeiter im Maler- und Lackiererhandwerk im Westen 17,51 Euro in der Stunde, im Osten sind es 16,88 Euro. Der jüngste Tarifvertrag ist schon Ende Mai ausgelaufen, er gilt derzeit weiter. „Die Arbeitgeber wollten erst über die Löhne reden, wenn es eine Einigung zur betrieblichen Altersvorsorge gibt. Das haben wir nach langen, zähen Verhandlungen vor kurzem geschafft, die Renteneinkünfte stehen wieder auf soliden Füßen. Genauso werden wir auch einen guten Abschluss hinsichtlich des Entgeltes erzielen, da bin ich mir sicher“, sagt Burckhardt abschließend.