Die Stihl-Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2021 einen Rekordumsatz in Höhe von 5,06 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Plus von 10,4 %. 90 % des Umsatzes erzielte die Unternehmensgruppe, die ihren Stammsitz in Waiblingen hat, im Ausland. "Wir haben nicht nur einen Absatz- und Produktionsrekord erreicht, sondern erstmals in unserer 96-jährigen Firmengeschichte die 5-Milliarden-Euro-Umsatzmarke überschritten", betonte der Stihl-Vorstandsvorsitzende Michael Traub bei der Bilanz-PK des Unternehmens am 26. April 2022.
Obwohl weltweit gestörte Lieferketten sowie gravierende Material-, Kapazitäts- und Personalengpässe die Marktversorgung erheblich erschwerten, konnte Stihl durch eine vorausschauende Planung auf Hochtouren produzieren und so die Kundinnen und Kunden bestmöglich mit Stihl-Produkten beliefern. „Dass wir 2021 nicht nur auf einen Rekord bei Umsatz und Absatz, sondern auch bei der Produktion blicken können, ist einer außerordentlichen Teamleistung sowie dem hohen Engagement und der Flexibilität unserer Beschäftigten zu verdanken. Sie haben das Unmögliche möglich gemacht“, erklärte der Vorstandsvorsitzende. Auch die Anzahl der Beschäftigten stieg auf ein Rekordniveau. Zum Stichtag 31. Dezember 2021 arbeiteten weltweit 20.094 Menschen in der Stihl-Gruppe, was einem Wachstum von 10,4 % im Vorjahresvergleich entspricht.
Wachstum in allen Märkten
Der Trend, mehr im eigenen Garten und im eigenen Haus zu arbeiten, sich so eine neue „Wohlfühloase“ zu schaffen und hochwertige Produkte für die Gartenarbeit zu erwerben, setzte sich auch 2021 fort. Insbesondere in Westeuropa und Nordamerika entdeckten viele Kundinnen und Kunden neue Gestaltungsspielräume. Somit erfreuten sich benutzerfreundliche und qualitativ hochwertige Produkte, die dazu beitragen, den Wohlfühlfaktor im eigenen Garten und Heim zu steigern, großer Beliebtheit. Zusätzlich trugen zahlreiche Produktneuheiten und günstige Witterungsbedingungen zu einer weltweit positiven Absatzentwicklung bei. Der Vertrieb über den Online-Kanal verzeichnete ebenfalls ein deutliches Wachstum. Sowohl Consumer- als auch Profiprodukte wurden in allen Regionen stärker nachgefragt. Insgesamt setzte sich im vergangenen Jahr der Trend zum Akku-Gerät fort. Dies gilt insbesondere für das Consumer-Segment in westlichen Industrieländern. Auch bei Profis stieg die Nachfrage nach leistungsstarken Akku-Geräten. Gleichzeitig blieben Stihl Benzin-Produkte gefragt, sodass in diesem Segment der Absatz ebenfalls über dem Vorjahresniveau lag. „Die Zahlen verdeutlichen: Für unsere Kundinnen und Kunden sind nach wie vor beide Antriebsarten relevant. Wir werden daher weiterhin intensiv in das Zukunftsfeld Akku investieren und unser Produktportfolio ausbauen, ohne bei Benzin auch nur einen Millimeter nachzugeben“, erklärte Michael Traub.
In vielen Märkten hätte Stihl bei intakten weltweiten Lieferketten noch weitaus mehr Geräte verkaufen können. Um der weltweit hohen Nachfrage nachzukommen, lief die Produktion an allen weltweiten Standorten auf Hochtouren. Der Stihl Vorstandsvorsitzende betonte: „Wir unternehmen alles, um die Versorgung unserer Kundinnen und Kunden mit unseren Produkten so gut wie möglich sicherzustellen. Dennoch ist eine sichere Vorausschau unserer Produktverfügbarkeit angesichts der aktuellen Ereignisse nicht möglich. Die Probleme aufgrund der ohnehin angespannten Lieferketten werden durch den Krieg in der Ukraine weiter verschärft.“
Die Stihl Gruppe steigerte die Investitionen im Jahr 2021 um 16,9 % auf 331 Mio. Euro. Davon entfielen 91,8 % auf die internationalen Produktionsgesellschaften. „Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben abermals gezeigt, wie wichtig flexible und resiliente Produktions- und Logistikketten sind. Um den internationalen Stihl Fertigungsverbund zukünftig noch schlagkräftiger aufzustellen und der anhaltend hohen Produktnachfrage gerecht zu werden, haben wir 2021 ungeplant einen dreistelligen Millionenbetrag in unsere weltweiten Produktionsstätten für die zusätzliche Anschaffung von Maschinen und Anlagen investiert“, so der Stihl Vorstandsvorsitzende. Die größten Investitionen gingen in die Zylinderfertigung in Brasilien, die dreiteilige Schienenfertigung in den USA, die Kettenproduktion in der Schweiz sowie die Kurbelwellen- und Kunststofffertigung in Deutschland. An vielen Standorten gab es einen Betrieb rund um die Uhr.
Deutsches Stammhaus mit Umsatzrekord
Im deutschen Markt erzielte Stihl 2021 eine Absatz- und Umsatzsteigerung. Die Nachfrage war hoch, bei Profis aus der Forstwirtschaft, dem Baugewerbe und dem Garten- und Landschaftsbau genauso wie bei Privatkundinnen und -kunden. Auch hier setzte sich der Trend fort, vermehrt Zeit daheim zu verbringen sowie in das eigene Haus und den eigenen Garten zu investieren. Der Stihl Online-Shop erzielte im deutschen Markt ebenfalls Steigerungen. Die starke Produktnachfrage traf im vergangenen Jahr auf eine dauerhaft angespannte Liefersituation, die sich im ersten Quartal dieses Jahres aufgrund der geopolitischen Lage nochmals verschärfte, sodass der Stihl Fachhandel sowie seine Kundinnen und Kunden zum Teil lange auf bestellte Produkte warten mussten.
Die Andreas Stihl AG & Co. KG, das deutsche Stammhaus, konnte 2021 den Wachstumskurs erneut fortsetzen und erzielte einen Umsatzrekord von 1,59 Mrd. Euro. Das entspricht im Vorjahresvergleich einem Umsatzwachstum von 15,2 %. Im Vergleich zum Vorjahresstichtag stieg die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum 31.12.2021 um 9,2 % auf 5.748. Von den Beschäftigten arbeiten 4.094 in Waiblingen, 427 in Fellbach, 254 in Ludwigsburg, 896 in Weinsheim und 77 in Wiechs am Randen.
Inmitten der Coronavirus-Pandemie setzte Stihl ein besonderes Zeichen und schloss einen neuen Beschäftigungs- und Standortsicherungsvertrag (BuS-Vertrag) bis 2025 ab. Damit gibt das Familienunternehmen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Stammhauses unter anderem eine Beschäftigungsgarantie und gewährleistet die Förderung von Aus- und Weiterbildung sowie Weiterqualifizierung. Auch Investitionen in Höhe von 200 Mio. Euro in Gebäude und Maschinen sind Bestandteil des Vertrags. Vorstandsvorsitzender Michael Traub unterstrich: „Stihl befindet sich inmitten einer Transformation vom Maschinenbauunternehmen zum Mechatronik- und Softwareunternehmen. Der BuS-Vertrag ist eine wichtige Grundlage, auf der wir in den nächsten Jahren Veränderungen und Neuerungen erfolgreich gestalten und umsetzen können.“ Um die Transformation aktiv mitzugestalten, investiert das Unternehmen auch weiterhin verstärkt in die im Stammhaus konzentrierte IT-Infrastruktur sowie in Forschung und Entwicklung und beschäftigt sich intensiv mit Zukunftsthemen wie Akku, Elektronik, Robotik, künstliche Intelligenz und E-Commerce. Dazu hat das Stihl Stammhaus derzeit mehr als 200 Stellen ausgeschrieben. Gesucht werden unter anderem Expertinnen und Experten für Elektrotechnik, Robotik, Software-Engineering, Mechatronik, Embedded Systems und Informatik.