Freitag, 10. Januar 2025

Strabag erhält Großauftrag für Netzausbau

Die Strabag AG hat Ende 2024 einen neuen Großauftrag im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich zur Errichtung einer Teilstrecke der geplanten Gleichstrom-Erdkabelleitung SuedLink erhalten. Für die Netzbetreiberin TransnetBW wird die deutsche Tochter der Strabag SE die umfangreichen Tiefbauarbeiten für den 34,5 km langen Trassenabschnitt von Gerstungen bis Breitungen, südlich von Eisenach in Thüringen übernehmen. Damit haben Einheiten der Strabag AG bei den laufenden Ausschreibungen für die Stromleitungen SuedLink und SuedOstLink im vergangenen Jahr Aufträge im Gesamtvolumen von mehr als 1,1 Mrd. Euro akquiriert.

„Im Rahmen unserer Strategie 2030 haben wir uns zum Ziel gesetzt, verstärkt im Energiesektor zu bauen und damit aktiv zur Energiewende beizutragen. Die Stromtrassen SuedLink und SuedOstLink spielen dabei in Deutschland eine zentrale Rolle. Es macht uns stolz, wie erfolgreich wir uns bisher an den Ausschreibungen für diese zukunftsweisenden Infrastrukturprojekte beteiligt haben. Neben den nötigen Kapazitäten konnten unsere lokalen Teams hier ihre jahrzehntelangen Tiefbau-Erfahrungen in die Waagschale werfen“, sagte Klemens Haselsteiner, CEO der Strabag SE.

Für den SuedOstLink wird die Strabag AG zwei Trassenabschnitte von insgesamt etwa 120 km Länge errichten: ein Teilstück von rund 82 km zwischen Pfreimd und Pfatter in der Oberpfalz im Auftrag von TenneT und ein 38 km langer Abschnitt zwischen Eisenberg und Weida in Thüringen für 50Hertz. Im Auftrag von TransnetBW wird Stabag zudem Trassen-Teilstücke von insgesamt knapp 205 km Länge für den SuedLink realisieren: Neben dem 34,5 km langen Abschnitt in Thüringen sind das eine Teilstrecke von ca. 70 km in Unterfranken (Oerlenbach bis Oberaltertheim) sowie ein insgesamt rund 100 km langer Trassenteil in Südniedersachsen (Elze bis Friedland) in Arbeitsgemeinschaft mit Köster Bau.

Die Aufträge umfassen im wesentlichen Tiefbau- bzw. Erdarbeiten ­­– und zwar jeweils in gewaltiger und bisher selten erreichter Dimension. Bei der Errichtung der Trassen im offenen Verfahren geht es um Aushub und Verfüllung der Trassengräben für die zu verlegenden Schutz- und Leerrohre, in die später die Gleichstromkabel eingezogen werden. Sind Hindernisse wie etwa Straßen zu überwinden, kommen geschlossene Verfahren zur Anwendung; das heißt: Horizontal-Bohrtechniken wie HDD-Spülbohrungen, die es ermöglichen, Rohre unterirdisch zu verlegen ohne zu graben.

Über die Gleichstromkabelleitungen SuedLink und SuedOstlink wollen die drei Netzbetreiberinnen TransnetBW, TenneT und 50Hertz in Zukunft regenerative Energie vom Norden und Osten Deutschlands in den Süden der Republik transportieren ­­– insbesondere Windenergie aus den großen Windparks vor und an der Küste. Jeweils zwei Netzbetreiberinnen pro Kabelkorridor teilen sich die Verantwortung für die Planung und den künftigen Betrieb: Der SuedLink mit rund 700 km Trassenlänge zwischen Brunsbüttel und Großgartach bei Heilbronn wird gemeinsam von TenneT (nördlicher Teil) und TransnetBW (im Süden) umgesetzt; den ca. 540 km langen SuedOstLink von Wolmirstedt bei Magdeburg bis Isar bei Landshut verantwortet 50 Hertz (nördlicher Teil) gemeinschaftlich mit TenneT (in Bayern).

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