zum Newsletter anmelden
 

Intelligentes Wohnen

Durch den Hang zur totalen Vernetzung  interagieren heutzutage nicht nur wir Menschen. Moderne Technik und allumfassende Informatisierung machen es möglich, dass auch Alltagsgegenstände miteinander kommunizieren können. Ein intelligentes Zuhause, in dem IT, Unterhaltungselektronik, Haushaltsgeräte und Haustechnik vernetzt sind, ist heute keine Science-Fiction mehr. Die sogenannte „Smart Home“-Technologie soll unsere Wohn- und Lebensqualität steigern, die Sicherheit zu Hause erhöhen, effiziente Energienutzung ermöglichen und die Abläufe automatisieren.

Schon in den 90ern wurde die Grundlage dafür entwickelt. IBM brachte 1994 mit dem „Simon“ das erste rudimentäre Smartphone auf den Markt Gleichzeitig haben sich unter der Bezeichnung EIB (European Installation Bus) führende Hersteller elektrischer Installationstechnik mit der Zielsetzung zusammengeschlossen, einen Standard für die Gebäudesteuerung  einzuführen. Doch zum großen Boom von „Smart Home“ hat das nicht geführt Die Verbraucher waren von dem Konzept weit weniger begeistert als die Hersteller, denn für die breite Masse waren diese Systeme zu teuer und unausgereift. Auch „Simon“ floppte, weil er seiner Zeit weit voraus war.

Zwanzig Jahre später schließen wir unsere Haustür immer noch mit dem Schlüssel auf und schalten das Licht von Hand über den Schalter ein und aus. Ist der von Technikfreaks zur Jahrtausendwende prognostizierte Mega-Trend gefloppt? Ich sage nein – die Idee lebt, auch wenn  bei diesem Thema vorerst etwas kleinere Brötchen gebacken werden müssen. Heute ist der Einstieg ins komfortable Leben mit Starterpreisen von 300 bis 500 Euro bezahlbar. Der Markt bietet eine große Auswahl kleiner Hausautomatisierungssysteme. Es handelt sich um nicht ganz so futuristische, aber einfache Lösungen mit hohem Nutzwert, die das intelligente Heim Schritt für Schritt Realität werden lassen. Bereits heute lässt sich eine ins Netzwerk eingebundene Waschmaschine mit einer App steuern und erledigt ihre Arbeit sogar selbstständig und zu besten Konditionen, wenn sie mit einem intelligenten Stromzähler verbunden  wird. Die Alarmanlage warnt bei einem Einbruch per SMS oder streamt Bilder der Einbrecher direkt aufs Smartphone.

Das US-Unternehmen Nest hat zusammen mit Daimler eine Software entwickelt, die anhand der Verkehrsdaten aus den Navigationssystemen der Fahrzeuge den perfekten Zeitpunkt zum Einschalten der Heizung zu Hause ermittelt. So sind die Räume exakt zur Ankunft perfekt temperiert und unnötige Kosten für die Heizung lassen sich sparen.
Mit dem Einstieg großer Technologiekonzerne in das Smart-Home-Geschäft ist die rasante Entwicklung der Branche vorprogrammiert. So bietet z. B. Apple mit dem „HomeKit“ eine Heimautomatisierungsschnittstelle, mit der sich per Knopfdruck oder über die Siri-Spracherkennung unterschiedliche Geräte steuern lassen. Auf den Siri-Befehl „Ich gehe jetzt arbeiten“ gehen im Idealfall alle Lichter und Elektrogeräte im Haus aus, die Fenster schließen sich und das Garagentor öffnet sich automatsich.

Studien zeigen, dass ein großer Teil der Bevölkerung immer noch Bedenken gegenüber dem neuen Trend hat. Die Bereitschaft, sich der Technik komplett auszuliefern und seine Lebens- und Konsumgewohnheiten preiszugeben, ist nicht bei allen vorhanden. Die Zukunft wird zeigen, ob mit den Jahren der neu gewonnene Komfort und mögliche Energiekosteneinsparungen die meisten Zweifler umstimmen können.

Autor: Paul Deder

Weitere Artikel:

Trend
Haselnussschalen als Baustoff?
Haselnussschalen als Baustoff?
Haselnussschalen als Baustoff?

Auch wenn Deutschland derzeit in einer Bau-Rezession steckt, gilt Bausand – global betrachtet und nach Süßwasser der meistverwendete Rohstoff – zunehmend als Mangelware. Derzeit verbraucht die Menschheit etwa doppelt so viel Sand, wie alle Flüsse der Erde jährlich nachliefern können: Rund 50 Mrd. t werden weltweit jedes Jahr benötigt. Haupttreiber sind massive Infrastrukturinvestitionen in China, der Bauboom in Indien durch eine rapide wachsende Mittelschicht sowie milliardenschwere Großprojekte im Nahen Osten, mit denen sich die Region vom Öl unabhängig machen will. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch die Metropolen Afrikas ihre Bauwirtschaft deutlich ausweiten. Da Wüstensand – vom Wind rundgeschliffen – für den Einsatz im Bauwesen weitgehend ungeeignet ist, braucht es dringend einen verantwortungsvolleren Umgang mit nutzbarem Bausand sowie die Entwicklung nachhaltiger Alternativen. Nur so lässt sich eine langfristig drohende Knappheit bewältigen und der wachsende Bedarf mit den ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen in Einklang bringen.

Trend
Wärme aus dem Abwasser
Wärme aus dem Abwasser
Wärme aus dem Abwasser

Energie ist teuer – das ist uns spätestens seit dem Ukrainekrieg bewusst, der die Preise für Strom, Gas und Öl auf Rekordhöhen schnellen ließ. Energie zu sparen, sei es aus Kostengründen oder im Sinne des Klimaschutzes, ist daher heute wichtiger denn je. Während Altbauten energetisch saniert und Neubauten nach strengen  Effizienzstandards errichtet werden, bleibt eine wertvolle Energiequelle oft ungenutzt: die im Abwasser enthaltene Wärme.

Trend
Bio-Bindemittel für den Holzbau
Bio-Bindemittel für den Holzbau
Bio-Bindemittel für den Holzbau

Als natürlich nachwachsender Baustoff ist Holz bei nachhaltiger Forstwirtschaft nahezu unbegrenzt verfügbar. Während seines Wachstums bindet es CO2,  was es zu einem besonders klimafreundlichen Baumaterial macht. Darüber hinaus erfordert die Herstellung, Verarbeitung und der Transport von Holz weniger Energie als klassische Baustoffe wie Stahl oder Beton. Aus diesem Grund werden Holzwerkstoffe wie Spanplatten, OSB, Sperrholz oder Faserwerkstoffe in der Bauindustrie in großen Mengen als nachhaltige Baumaterialien eingesetzt.

Trend
Bauabfall wird Baustoff
Bauabfall wird Baustoff
Bauabfall wird Baustoff

Im Jahr 2022 fielen in Deutschland rund 216 Mio. t Bau- und Abbruchabfälle an, was über 54 % des gesamten Brutto-Abfallaufkommens ausmacht. Angesichts des laufenden Transformationsprozesses hin zu einer ressourcenschonenden und nachhaltigen Wirtschaft kommt dieser Abfallkategorie daher eine besondere Bedeutung zu. Kann die Entstehung solcher Abfälle – bspw. durch den Erhalt bestehender Bausubstanz – nicht vermieden werden, sollten sie zumindest recyclinggerecht im Wirtschaftskreislauf verbleiben.

Trend
CO2 bei Baustoffen reduzieren
CO2 bei Baustoffen reduzieren
CO2 bei Baustoffen reduzieren

Die Geschichte des Zements reicht bis in die Antike zurück. Seit vielen Jahrzehnten ist moderner Zement eines der am häufigsten verwendeten Materialien der Welt und ein entscheidender Bestandteil von Beton. Ohne dieses Bindemittel wäre die Errichtung großer Gebäude und bedeutender Infrastrukturbauten wie Brücken, Dämme oder Tunnel kaum möglich. Zement und Beton haben maßgeblich dazu beigetragen, die Urbanisierung voranzutreiben und den wirtschaftlichen Fortschritt in Ländern wie Deutschland zu fördern.

Trend
  Ladetechnologie für die Straße
Ladetechnologie für die Straße
  Ladetechnologie für die Straße

Seitdem es Stationen für induktives Laden von mobilen Endgeräten gibt, gehört der Kabelsalat neben dem Nachttisch der Vergangenheit an. Smartphones, Wearables und Tablets können so seit Jahren anwenderfreundlich drahtlos mit Strom versorgt werden – sowohl zu Hause als auch im Auto. Das ist bequem, spart Zeit und erleichtert den Alltag. Vorteile, von denen auch die Besitzer von akkubetriebenen oder hybriden Fahrzeugen profitieren könnten? Ja – denn das induktive Laden steht auch in diesem Bereich kurz vor der Serienreife.

Trend
Glasfaser im Abwasserkanal
Glasfaser im Abwasserkanal
Glasfaser im Abwasserkanal

Deutschland ist in vielen Bereichen ein Vorreiter für andere Nationen der Welt. Es gibt jedoch Dinge, die selbst Entwicklungsländer besser bewältigen – so z. B. die Versorgung der Bevölkerung mit schnellem Internet. Im Jahr 2023 belegten wir im Ranking aller 38 OECD-Staaten bei der Anzahl der Glasfaseranschlüsse den drittletzten Platz. Während das erstplatzierte Südkorea rund 89 % aller Breitbandanschlüsse über Glasfaser realisiert, müssen sich die Deutschen mit mageren 10 % Glasfaseranteil zufriedengeben. Im Vergleich dazu wirkt unser 12. Platz beim letzten Eurovision Song Contest fast wie ein Sieg.

Trend
Schaltbare Klebstoffe
Schaltbare Klebstoffe
Schaltbare Klebstoffe

Gebäude aus Holz sind eine ressourcenschonende Alternative zur Massivbauweise und erfreuen sich in Deutschland wachsender Beliebtheit. Obwohl Fertighäuser nicht immer preisgünstiger sind als herkömmliche Bauweisen, überzeugen sie mit kürzeren Bauzeiten und geringeren Planungs- und Ausführungskosten. All diese Vorteile tragen dazu bei, dass mittlerweile jedes vierte neu gebaute Haus in Deutschland ein Fertighaus ist.

Trend
Nichtbrennbarer Bauschaum
Nichtbrennbarer Bauschaum
Nichtbrennbarer Bauschaum

Eine Dose mit Polyurethan-Schaum (PU) sollte zur Grundausstattung eines jeden Bauprofis gehören. Die Vielseitigkeit dieses Baumaterials ist einzigartig: Wenn die zu bearbeitende Oberfläche öl- und staubfrei ist, haftet dieser Alleskönner sowohl auf Beton, Putz und Mauerwerk als auch auf Holz und Stahl. Nahezu in jeder Baugewerksanwendung ermöglicht er das Abdichten, Füllen, Fixieren und Dämmen von Bauelementen. Nach dem Aushärten ist der Bauschaum resistent gegen Wasser, Öl, Benzin und verschiedene Lösungsmittel.