Der EU-Innovationsfonds, eines der wichtigsten Förderprogramme für die europäische Industrie beim Übergang zur Klimaneutralität, unterstützt Cemex bei der Umsetzung seines CO₂-Abscheidungsprojektes „CO2LLECT“ in seinem Zementwerk im brandenburgischen Rüdersdorf. Der weltweit tätige Anbieter von Baustofflösungen sowie sein Konsortialpartner in dem Projekt, Linde, erhalten eine Förderung in Höhe von 157 Mio. Euro. Die Finanzierung ergänzt die eigenen Investitionen der Unternehmen. Eine entsprechende Fördervereinbarung (Grant Agreement) wurde jetzt unterzeichnet.
Juan Fernando Enriquez Martell, Vice President Operations and Cement Technology Cemex EMEA: „Der erfolgreiche Abschluss des Grant Agreements zeigt die Bedeutung von CO2LLECT für die Dekarbonisierung unserer Industrie und das Vertrauen, das uns von europäischer Seite entgegengebracht wird. Das Projekt in Rüdersdorf bringt alle Voraussetzungen und Qualifikationen mit, um einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung der Zementindustrie zu leisten. Wir fokussieren uns nun auf eine planmäßige Umsetzung in Zusammenarbeit mit unserem Projektpartner Linde, um die CCS-Technologie voranzutreiben und weiter zu skalieren.“
Daniel Keller, Minister für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz des Landes Brandenburg: „Das unterzeichnete Grant Agreement ist ein klares Signal, dass die Zementherstellung am Standort Rüdersdorf eine dauerhafte Zukunft hat. Diese Investitionen sind in doppelter Hinsicht eine gute Nachricht für Brandenburg – gut für die Wirtschaft und gut für den Klimaschutz im Land. Wenn es gelingt, Cemex als einen industriellen Leuchtturm Brandenburgs hin zu einer klimaneutralen Produktion zu führen, hat das Vorbildwirkung für die Industrie insgesamt. Wir werden Cemex auch weiterhin auf diesem Weg unterstützen. Dazu gehört auch, dass wir gemeinsam mit der Industrie über die Folgefragen der CO₂-Abscheidung beraten und die Potentiale der CCS-Technologie ausloten werden.“
CO2LLECT ist das bisher größte geplante Projekt zur CO₂-Abscheidung (Carbon Capture and Storage, CCS) von Cemex. Im Rahmen des Projektes ist geplant, dass Linde eine eigene Anlage zur Kohlenstoffdioxidabscheidung und -verflüssigung bauen und betreiben wird. Die neue Anlage zielt darauf ab, jährlich rund 1,3 Millionen Tonnen CO₂ aus dem Zementproduktionsstandort in Rüdersdorf abzuscheiden, zu reinigen und zu verflüssigen, mit dem Ziel, den Standort bis 2030 zu dekarbonisieren.
In Rüdersdorf wird mit dem hochmodernen HISORP® CC von Linde die CO₂-Abscheidungstechnologie in einem adsorptiv-kryogenen Verfahren eingesetzt, bei dem CO₂ aus dem Abgas direkt an der Emissionsquelle abgeschieden wird. Das aufbereitete, gereinigte und verflüssigte CO₂ erfüllt die Reinheitsanforderungen für die anschließende Sequestrierung. Das flüssige CO₂-Produkt wird auf der Schiene zu einem CO₂-Zwischenhub transportiert und zur dauerhaften Lagerung zu einem Offshore-Speicher in der Nordsee verschifft.
Die Umweltbilanz dieses CCS-Projekts wird durch die regionale Erzeugung von Ökostrom und das Recycling von Wasser aus dem Abgaskondensat weiter verbessert und unterstützt.
Neben CO2LLECT werden in Rüdersdorf weitere Projekte im Rahmen der Carbon Neutral Alliance zur Dekarbonisierung der Zementherstellung umgesetzt. Gemeinsam mit führenden Projektpartnern aus Forschung und Industrie entwickeln Cemex-Fachleute zukunftsweisende Technologien zur Vermeidung und Abscheidung von CO₂. Cemex‘ klare Vision ‚Reduce before Capture‘ sieht CO₂-Abscheidungsprojekte wie CCS- und CCU-Projekte (Carbon Capture and Utilization) dabei als letzten Schritt auf dem Weg hin zu Netto-Null-CO₂-Emissionen – in Verbindung mit der optimierten Nutzung von dekarbonisierten Rohstoffen, alternativen Brennstoffen, Energieeffizienzmaßnahmen und Maßnahmen zur Reduzierung des Klinkeranteils im Zement.
Mit der Carbon Neutral Alliance unterstützt Cemex in Deutschland die Ziele der globalen Nachhaltigkeitsstrategie ‚Future in Action‘. Im Rahmen von Future in Action konzentriert sich Cemex auf nachhaltige Spitzenleistungen durch Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft und das Management natürlicher Ressourcen, mit dem vorrangigen Ziel, bis 2050 ein Unternehmen mit Netto-Null-CO₂-Emissionen zu werden.
Der EU-Innovationsfonds ist eines der weltweit größten Förderprogramme für die Demonstration innovativer kohlenstoffarmer Technologien. Der Fonds konzentriert sich auf Vorzeigeprojekte mit europäischem Mehrwert, die zu einer erheblichen Reduzierung von Emissionen und Treibhausgasen führen können. Der EU-Innovationsfonds fördert von 2020 bis 2030 die Einführung und den Ausbau innovativer CO₂-armer und „Netto-Null“-Technologien (Net Zero Technologies, NZT), mit dem Ziel, industrielle Lösungen zur Dekarbonisierung Europas auf den Markt zu bringen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.cemex.com