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Dienstag, 12. Oktober 2021

Corona: Bauakteure zeigen sich gelassen

Während der Sommermonate hat sich die Coronalage in Deutschland weitgehend entspannt. Doch mit dem Beginn der Herbstsaison fürchten viele Experten, dass die derzeit vorherrschende, aggressivere Delta-Variante schon in wenigen Wochen zwangsläufig zu einer erneuten Verschärfung der Coronaregeln führen wird. Zwar rechnen die wenigsten mit einem erneuten Lockdown wie im vorigen Herbst – doch womöglich stehen weitere Einschränkungen bevor, die viele Unternehmen hart treffen könnten. Die Baubranche nimmt dieses Szenario erstaunlich gelassen.

Das hat womöglich mit den Erfahrungen zu tun, die die Bauakteure mit dem Baustellenbetrieb in den letzten Lockdown-Phasen gemacht haben. Das zeigen Ergebnisse der nun erschienenen vollständigen Branchenstudie „BauInfoConsult Jahresanalyse 2021/2022“. Für die Studie hat das Düsseldorfer Unternehmen BauInfoConsult unter anderem 600 Architekten, Bauunternehmer, Dachdecker und Zimmerer, Maler und Trockenbauer sowie SHK-Installateure in telefonischen Interviews um eine Einschätzung gebeten, mit welchen konkreten Probleme sie die Coronakrise in ihrem Arbeitsalltag auf den Baustellen konfrontiert hat. Zwar fielen den Befragten zahlreiche Ärgernisse ein, die den Baustellenalltag unter verschärften Anti-Corona-Auflagen nicht gerade angenehmer und leichter machten: Von Dokuzwängen und Vorschriftenwust bis zur aufwendigeren Aufstellung von Dixiklos auf der Baustelle bis war so einiges an lästigen organisatorischen Problemen dabei.

Das Entscheidende ist jedoch: Selbst die organisatorischen Einschränkungen der beiden Lockdowns im Frühjahr 2020 und von Spätherbst bis zum Frühjahr 2020/21 haben den meisten Betrieben wenig anhaben können: So berichten nicht weniger als 39 % der von uns nach ihren Erfahrungen im Lockdown befragten Bauakteure, dass sie auf ihren Baustellen durch Corona mit keinerlei organisatorischen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten.

Und die meisten praktischen Probleme, mit denen die Betriebe konfrontiert waren, waren obendrein nur indirekt durch die Krise verursacht: etwa Lieferverzögerungen beim Zulieferer, verspätete Bauleistungen anderer Firmen oder Probleme Personal zu finden. Zumindest die Abstands- und Hygieneegeln brachten immerhin jeden fünften Betrieb ab und zu ins Schwitzen.

Natürlich hängt die Gelassenheit der Bauakteure auch damit zusammen, dass sie trotz allem vergleichsweise gut durch die Krise gekommen sind und auch eine Wiedererstarkung der derzeit etwas gebremsten Baunachfrage erwarten können. Das hängt zum einen mit der stabilen Lage insbesondere im Wohnungsbau zusammen. Zum anderen wurden die Baubranche und ihre direkten Zulieferer im Großhandel schon frühzeitig in der Krise als systemrelevant behandelt und so weitaus weniger von der Krise gehemmt als zahlreiche andere Branchen– abgesehen von verschärften Hygieneregeln und anderen organisatorischen Hemmnissen.

Als wirtschaftlich weitaus ernsthaftere Gefährdungen stellten sich im Frühjahr 2021 die Nachschubprobleme und Preiserhöhungen bei vielen Materialien heraus, die infolge der weitweit wieder anziehenden Nachfrage beim Abklingen der dritten Coronawelle direkte und sofort wirkende negative Auswirkungen am Bau hatte. Zusammen mit dem sich verschärfenden Mangel an Fachkräften stellt diese Entwicklung derzeit das eigentliche Kernproblem für die Baufirmen dar – auch, wenn die Materialversorgung am Bau nach und nach wieder in geordneten Bahnen verläuft.

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