Die Wacker Neuson Group hat heute den vollständigen Finanzbericht veröffentlicht und damit auch die bereits am 17. Juli 2024 veröffentlichten vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr 2024 bestätigt. Demnach zeigt sich die aktuelle Gesamtmarktsituation weiterhin schwach. Die Baumaschinenbranche ist seit Jahresbeginn durch einen niedrigen Auftragseingang und volle Lager bei Händlern gekennzeichnet. Die Ergebnisse des ersten Halbjahres der Wacker Neuson Group spiegeln die aktuelle Marktsituation wider. Erzielt wurde ein Umsatz von 1.204,8 Mio. Euro, was einem Rückgang von 11,8 % gegenüber dem Vorjahr entspricht (H1/2023: 1.365,9 Mio. Euro).
Umsatzrückgänge sind im ersten Halbjahr in allen Regionen der Welt zu verzeichnen.Der Umsatz in Europa (EMEA) ist um 9,6 % auf 925,6 Mio. Euro gesunken (H1/2023: 1.023,5 Mio. Euro). Während der Umsatz in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr rückläufig war, ist der Umsatz in Frankreich im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Der Umsatz der Region Amerikas ist um 16,7 % auf 250,6 Mio. Euro gesunken (H1/2023: 300,7 Mio. Euro). Sowohl bei den Vertragshändlern der Marke Wacker Neuson als auch bei unabhängigen Händlern und Großkunden war ein rückläufiger Endkundenbedarf zu beobachten, der zu vollen Lagern führte. Die Region Asien-Pazifik verzeichnete einen Umsatzrückgang um 31,4 % auf 28,6 Mio. Euro (H1/2023: 41,7 Mio. Euro).
Die EBIT-Marge hat sich seit dem vierten Quartal 2023 auf 7,7 % im zweiten Quartal 2024 verbessert. Bei Betrachtung des ersten Halbjahrs 2024 ist die EBIT-Marge gegenüber dem Vorjahr um 5,9 Prozentpunkte auf 7,0 % gesunken. Wesentlicher Treiber des Rückgangs der EBIT-Marge war das aufgrund von Volumeneffekten gesunkene Bruttoergebnis. Im Vergleich zum Vorjahr ist zudem zu berücksichtigen, dass im Ergebnis des H1/2023 einmalige sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 26,5 Mio. Euro enthalten waren. Absolut betrug das EBIT 83,8 Mio. Euro (H1/2023: 176,7 Mio. Euro).
Infolge der nachlassenden Marktnachfrage im ersten Halbjahr 2024 und der damit zusammenhängenden Reduktion der Produktionsmenge der Werke der Wacker Neuson Group ist das Net Working Capital zum 30. Juni 2024 um 36,0 Mio. Euro bzw. 4,1 % auf 905,5 Mio. Euro angestiegen (31. Dezember 2023: 869,5 Mio. Euro). Die Net-Working-Capital-Quote zum 30. Juni 2024 auf Basis des aufs Jahr hochgerechneten Umsatzes des zweiten Quartals 2024 betrug 37,0 %. Der vergleichbare Wert zum 30. Juni 2023 auf Basis des aufs Jahr hochgerechneten Umsatzes des zweiten Quartals 2023 betrug 31,6 %. Der Anstieg der annualisierten Net Working Capital-Quote gegenüber Q2/2023 ist darüber hinaus bedingt durch einen Forderungsanstieg unter stärkerer Ausnutzung von Zahlungszielen, rückläufige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen aufgrund des geringeren Einkaufsvolumens der Werke sowie das niedrigere Umsatzniveau.
Nach Veränderungen im Net Working Capital sowie gezahlten Ertragssteuern lag der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit im ersten Halbjahr 2024 bei 62,7 Mio. Euro und damit über dem Vorjahr (H1/2023: 14,6 Mio. Euro). Die Verbesserung ist insbesondere auf die Reduktion von Vorräten im ersten Halbjahr 2024 zurückzuführen, der ein Aufbau von Vorräten im Vorjahreszeitraum gegenüberstand. Der Free Cashflow lag im ersten Halbjahr 2024 mit 4,5 Mio. Euro über dem Vorjahr (H1/2023: -30,5 Mio. Euro) und im zweiten Quartal 2024 mit 29,6 Mio. Euro ebenfalls über dem Vorjahresquartal (Q2/2023: -13,4 Mio. Euro). Hintergrund ist im Wesentlichen die höhere Ausgangsbasis beim Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit infolge des Vorratsabbaus im ersten Halbjahr 2024. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beliefen sich zum 30. Juni 2024 auf 29,9 Mio. Euro (31. Dezember 2023: 27,8 Mio. Euro).
Vor dem Hintergrund der schwachen Marktentwicklung hat der Vorstand bereits am 17. Juli 2024 die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2024 angepasst. Erwartet wird nun ein Umsatz zwischen 2.300 und 2.400 Mio. Euro bei einer EBIT-Marge von 6,0 bis 7,0 %. Die Investitionen im Gesamtjahr werden nun in Höhe von rund 100 Mio. Euro erwartet. Die Net-Working-Capital-Quote zum Jahresende wird nun in einem Bereich von rund 34 % erwartet. Die Prognose bildet zum einen die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2024 ab und berücksichtigt zum anderen mögliche Veränderungen der konjunkturellen Rahmenbedingungen im weiteren Jahresverlauf.