Deutlich früher als geplant, kann das Werk Kavelstorf der Heidelberger Kalksandstein GmbH, einem Unternehmen der H+H International A/S, seine Produktion wieder aufnehmen. Am 13. September wurde es nach erfolgreichem Anlauf aller Pressen offiziell in Betrieb genommen. Zwei Pressen waren zerstört, eine dritte schwer beschädigt worden, als am 24. Oktober 2017 im Keller des Kalksandsteinwerks Kavelstorf ein Feuer ausbrach.
Mindestens bis Ende 2018 würde die Instandsetzung des Werkes dauern, so die Einschätzung der Techniker damals. Seit 13. September wird in Kavelstorf wieder produziert. Dank der schnellen Aufarbeitung der beschädigten Presse und einer zügigen Lieferung von zwei neuen hydraulischen Kalksandsteinpressen habe man das Werk bereits Ende August wieder anfahren können, so die Geschäftsführung.
„Unser besonderer Dank für die großartige Unterstützung gilt allen Unternehmen, die die zügige Instandsetzung mitgetragen haben. Zu danken haben wir heute aber auch unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie vielen Kunden, deren Flexibilität und Loyalität in den zurückliegenden Monaten auf eine harte Probe gestellt wurden“, resümiert Dr. Tobias Jung, Technischer Geschäftsführer der Heidelberger Kalksandstein GmbH, mit Blick auf die zurückliegenden schweren Monate. Die Belegschaft ist inzwischen vollständig an die Anlagen zurückgekehrt, auf denen großformatige KS-Quadro-Systemsteine und Mittelformate gefertigt werden. Während der laufenden Instandsetzung waren die 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Schwesterwerk Demmin tätig, um dort die Produktionsausfälle wenigstens teilweise abzupuffern. „Vorausschauende Bestellungen des Baustoffhandels haben es uns ermöglicht, die Arbeit im Werk Demmin optimal zu planen und damit den Verlust der Pressen in Kavelstorf wenigstens zu einem Teil zu kompensieren“, so Tilo Hahn, Vertriebsleiter und Geschäftsführer der Heidelberger Kalksandstein GmbH.
Produziert wird in Kavelstorf und Demmin für Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Schleswig-Holstein und Hamburg. „Allein aus den Kalksandsteinen, die im Werk Kavelstorf in einem Jahr produziert werden, lässt sich Mauerwerk für rund 3.000 Wohneinheiten erstellen. Nur der Flexibilität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der Umsicht unserer Kunden ist es zu verdanken, dass in den Monaten der Instandsetzung wenigstens Teile der sonst von Kavelstorf produzierten Mengen in den Markt gebracht werden konnten“, so Hahn weiter.
Ausgebrochen war der Brand 2017 im 500 m2 großen Keller des Produktionsgebäudes in Kavelstorf. Da große Mengen Hydrauliköl aus den Maschinen austraten, dauerten die Löscharbeiten der sieben Feuerwehren viele Stunden an. Nach Angaben der Ermittlungsbehörden war ein technischer Defekt die Brandursache. Menschen wurden durch den Brand nicht verletzt, allerdings zerstörten Flammen und Hitze die komplette Werkssteuerung und zwei der drei Pressen. Auch das Produktionsgebäude wurde in weiten Teilen beschädigt.