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Montag, 10. Februar 2025

bbi-Konjunkturumfrage: Baumaschinenhandel unter Druck

Die Händler und Vermieter von mobilen Arbeitsmaschinen stehen vor großen Herausforderungen. Eine schwache Baukonjunktur, Investitionszurückhaltung und wirtschaftliche Unsicherheiten drücken auf die Umsätze. Der Bundesverband der Baumaschinen-, Baugeräte- und Industriemaschinen-Firmen e. V. (bbi) präsentierte in einem Online-Pressegespräch aktuelle Marktzahlen und Prognosen für 2025. Zudem fordert der bbi von der Politik verlässliche, investitionsfreundliche Rahmenbedingungen, um der Branche eine positive Entwicklungsperspektive zu geben.

Die schwierige wirtschaftliche Lage spiegelte sich 2024 direkt in den Umsätzen der Händler und Vermieter von Baumaschinen und Baugeräten wider. Laut der aktuellen bbi-Konjunkturumfrage sank der durchschnittliche Umsatz nominal um 7 % im Vergleich zum Vorjahr. Besonders stark betroffen war der Verkauf von Neumaschinen, insbesondere Hochbaumaschinen.

Für 2025 erwarten die befragten Unternehmen ein leichtes Umsatzwachstum von nominal 2 %. In der Baumaschinen- und Baugerätevermietung stagnierte der Umsatz 2024 auf dem Niveau von 2023. Der anhaltende Rückgang im Wohnungsbau führte insbesondere bei der Vermietung von Turmdrehkranen zu deutlichen Umsatzverlusten. Für 2025 wird ein nominales Wachstum der Vermietumsätze von 5 % prognostiziert.

Flurförderzeughandel und -vermietung

Die Händler und Vermieter von Flurförderzeugen gingen zu Beginn des Jahres noch von einem leichten Umsatzwachstum von 2 % für 2024 aus. Allerdings sank die Nachfrage im Jahresverlauf, insbesondere durch hohe Energiekosten, rückläufige Exporte, sinkende Produktionszahlen und eine zunehmende Verlagerung von Investitionen ins Ausland. Die Unternehmen verzeichneten letztlich einen nominalen Umsatzrückgang von 0,5 %. Verluste im Neumaschinengeschäft konnten teilweise durch Zuwächse im Technischen Service kompensiert werden.

Für 2025 erwarten die Branchenunternehmen ein moderates Umsatzplus von nominal 3 %, allerdings ohne Zuwächse im Neumaschinensegment.

Arbeitsbühnenbranche

Die Arbeitsbühnenbranche erwies sich in den vergangenen Jahren als vergleichsweise resistent gegenüber konjunkturellen Schwankungen. Der Grund: Höhenzugangstechnik wird in zahlreichen Branchen benötigt, sodass Rückgänge in einzelnen Bereichen meist durch Nachfrage aus anderen Sektoren ausgeglichen werden. Allerdings ist die Zahl der vermieteten Arbeitsbühnen in Deutschland zuletzt stark gestiegen.

Laut bbi-Umfrage wuchsen die nominalen Umsätze der Arbeitsbühnenvermieter 2024 um 1,5 %. Angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen rechnen die Unternehmen für 2025 mit einer Stagnation der Umsätze.

Branchen in Zahlen

Laut Statistischem Bundesamt lag der Umsatz der Baumaschinen- und Baugerätehändler 2022 bei rund 12,6 Mrd. Euro. Nach zwei rückläufigen Jahren wird dieser Wert 2024 voraussichtlich auf etwa 11,2 Mrd. Euro gesunken sein.

Die Vermietung von Baumaschinen und Baugeräten verzeichnete dagegen einen leichten Anstieg: Der Umsatz stieg von 6,15 Mrd. Euro im Jahr 2022 auf aktuell knapp 6,3 Mrd. Euro.

Im Flurförderzeughandel und -vermietung sank der Umsatz 2024 nominal um 0,5 % auf rund 4 Mrd. Euro.

Für die Arbeitsbühnenbranche liegen keine exakten Umsatzzahlen für 2024 vor. In den beiden Vorjahren stieg der Branchenumsatz jeweils um nominal 1,5 %.

bbi fordert politischen Kurswechsel

Gemeinsam mit anderen Wirtschaftsverbänden fordert der bbi eine deutliche Wende in der Wirtschaftspolitik. Die zukünftige Regierung muss zeitnah wirtschaftsfreundliche und verlässliche Rahmenbedingungen schaffen, damit die Branche auch in schwierigen Zeiten dazu beitragen kann, die Wachstumsschwäche in Deutschland zu überwinden.

Eine leistungsfähige Infrastruktur ist die Grundlage für wirtschaftliches Wachstum. Besonders in den Bereichen Verkehrswege, sichere Energieversorgung und Digitalisierung sind erhebliche Investitionen erforderlich. Hier erwartet die Branche langfristig angelegte, unbürokratische Förderprogramme.

Auch der angespannte Wohnungsmarkt in Ballungszentren hat nicht nur soziale, sondern auch erhebliche wirtschaftliche Folgen. Unternehmen haben zunehmend Schwierigkeiten, Fachkräfte zu gewinnen, wenn hohe Wohnkosten den Arbeitsmarkt unattraktiv machen. Um dem entgegenzuwirken, sind langfristige Förderprogramme, beschleunigte Genehmigungsverfahren und eine Anpassung der Baustandards dringend notwendig.

Zudem nimmt der bürokratische Aufwand für Unternehmen stetig zu. Wachsende gesetzliche Anforderungen und umfangreiche Dokumentationspflichten binden wertvolle Ressourcen, die für das Tagesgeschäft, Innovation und Transformation dringend benötigt werden. Der bbi fordert daher einen spürbaren Abbau übermäßiger Bürokratie und mehr Vertrauen in die unternehmerische Eigenverantwortung – statt immer neuer Kontrollmechanismen.

Die Kostenbelastung der Unternehmen ist zuletzt stark gestiegen – nicht nur durch höhere Lohn-, Maschinen- und Energiepreise, sondern auch durch neue gesetzliche Vorgaben wie die Maut. Anstatt weiterer finanzieller Belastungen fordert der bbi eine gezielte Steuerentlastung, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu sichern.

Die zukünftige Regierung muss lt. bbi die wirtschaftlichen Herausforderungen erkennen und einen klaren wirtschaftsfreundlichen Kurs einschlagen. Nur so kann Deutschland als Industriestandort gestärkt und die aktuelle Wachstumsschwäche überwunden werden.

Hier finden Sie weitere bbi-Informationen zu den Entwicklungen und Erwartungen in den Branchen.

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