Voraussichtlich ab September gilt eine neue VDI-Richtlinie zur Ladungssicherung beim Transport von Pkw und Lkw, die wesentlich detailliertere Vorgaben macht als bisher gültig waren. Auf einem Pressesymposium des Zurrsystemherstellers SpanSet in Aldenhoven bei Jülich stellten Experten von VDI und TÜV-Süd die neuen Regeln vor. Beim VDI denkt man darüber nach, ähnliche Vorgaben auch für den Transport von Baumaschinen zu erarbeiten.
„Alles, was jetzt für die Ladungssicherung für Pkw und Lkw im Markt ist, ist so nicht mehr haltbar“, warnt Thorsten Ludwig, Leiter des Instituts für Ladungssicherung des TÜV Süd. In einem siebenjährigen Prozess hat der TÜV Süd mit Partnern aus der Industrie erstmals exakte Mindestanforderungen für die Wahl von Zurrsystemen, Fahrbahnblechen und Radvorlegern entwickelt. Dazu wurden eigens neue Prüfverfahren und -maschinen entwickelt. Die Anpassung war unter anderem auch deshalb notwendig geworden, weil Autos durch die Elektromobilität schwerer geworden sind.
Die neue VDI-Verladerichtlinie 2700 Blatt 8.1 (für die Ladungssicherung beim Pkw-Transport) und 8.2 (für Lkw) macht ab September u. a. folgende Vorgaben:
Die Vorspannkraft von Spanngurten muss bei Pkw mindestens 330 daN und bei Lkw 500 daN betragen.
Für die Kraftübertragung des Gurt-Controllers wird eigens ein sogenannter ETA-Wert eingeführt. Dieser muss mindestens 0,5 betragen. Der Wert bedeutet, dass mindestens die Hälfte der mit der Ratsche erzeugten Kraft auf der gegenüberliegenden Seite des Rades ankommen muss.
Der ideale Anstellwinkel der Zurrsysteme beträgt 80°.
- Die Gurtbanddehnung von < 4 % und die Systemfestigkeiten von 1.500 daN (bei Pkw) und 2.500 daN (bei Lkw) bleiben unverändert.
- Die Gurtbandbreite beträgt mind. 35 mm bei Pkw und 50 mm bei Lkw.
- Die Gurthaken müssen für die Fahrbahnelemente freigegeben sein.
- Der Controller muss mindestens halb so lang sein wie der halbe Radumfang des transportierten Fahrzeugs. Das soll verhindern, dass der Gurt die Radoberfläche berührt, was die Kraftübertragung ausbremst.
- Die Höhe der Radvorleger soll mind. 1/6 des Reifendurchmessers betragen.
- Die Blockierkraft der Radvorleger in horizontaler Richtung soll in Kombination mit den Fahrbahnelementen mind 500 daN (bei Pkw) und mind. 1.500 daN (bei Lkw) betragen.
- Radvorleger dürfen nur in Kombination mit einem geprüften Fahrbahnelement eingesetzt werden.
Für verschiedene Gewichtsklassen der Fahrzeuge wurden zudem eine Handvoll Verladeschemen mit Radvorleger definiert.
Nachholbedarf bei Bau-Transporten
Im nächsten Schritt könnten auch für Baumaschinen detailliertere Vorgaben erarbeitet werden. „Wir können von den nun ermittelten Daten aufadaptieren“, sagt Thorsten Ludwig. „Bei Baumaschinen ist es zwar ein Stück weit anders und in Teilbereichen auch gänzlich anders als bei Pkw und Lkw. Aber die Grundlagen der Arbeit, also was testen wir wie und mit welchen Maschinen, sind jetzt unheimlich gut vorbereitet.“
Ein Knackpunkt beim Transport von Baumaschinen sind vor allem die Reibwerte, weiß Wolfgang Müller, Gebietsverkaufsleiter und Experte für Schwerlasttransporte bei SpanSet: „Die unterscheiden sich erheblich, wenn ein Radbagger oder Radlader der von der Halle auf die Baustelle oder von der Baustelle zurückkommt. Spezifische Aussagen über die Reibwerte von Baumaschinen zu treffen, die verschmutzt von der Baustelle kommen, ist äußerst schwierig. Da müssten genaue Vorgaben her.“
„Der VDI muss nun entscheiden, ob eine entsprechende Richtlinie auch für den Transport von Baumaschinen erarbeitet werden soll“, sagt Thorsten Ludwig. Bis eine fertige Richtlinie vorliege, würde es dann allerdings noch einige Jahre dauern.
Zurrmittel für schwere Lasten
Bisher orientiert sich die Ladungssicherung beim Transport von Baumaschinen vor allem an einem Flyer der BG Bau, dessen Vorgaben jedoch nicht auf so detaillierten Tests basieren wie diejenigen der neuen VDI-Richtlinie für den Transport von Pkw und Lkw. SpanSet hat jetzt bereits Zurrmittel für den Transport von Baumaschinen im Angebot, die hohe Anforderungen erfüllen. „Da kann ich vor allem unser Schwerlast-Zurrsystem MaXafe nennen, das mit einer Hochleistungsfaser verarbeitet wurde“, erläutert Müller. „Damit erreichen wir extrem geringe Dehnungen von 1 bis 2 %. Je weniger Dehnung es gibt, desto weniger kann die Ladung bei Bremsmanövern verrutschen.“ Zudem hat SpanSet für MaXafe das „Anti-Belt-Slip-Verfahren“ entwickelt. Dieses erlaubt das stufenweise Lösen des Zurrgurtes und verhindert, dass der unter Spannung stehende Gurt beim Öffnen der Ratsche unkontrolliert aufspringt. Der MaXafe-Zurrgurt kann bis zu 10 t Direktkräfte aufnehmen. „Für einen 20-Tonnen-Radbagger oder -Radlader, der mit zwei Zurrgurten formschlüssig gesichert wird, ist das genau das richtige System“, so Müller.
bpz meint: Mangelhafte Ladungssicherung ist vor allem ein Risiko für Leib und Leben. Sie kann zudem zu Schäden an den transportierten Maschinen führen. Auch wenn für die Ladungssicherung von Baumaschinen noch keine so strengen Vorgaben wie bald beim Transport von Pkw und Lkw gelten, sollte sich jeder verantwortungsvolle Bauunternehmer auch bei einem solch vermeintlichen Randthema am Stand der Technik orientieren und möglichst moderne Sicherungssysteme einsetzen.
Weitere Produkte des Herstellers SpanSet GmbH & Co. KG:


SpanSet hat seine Schwerlastrundschlinge Magnum Plus mit einem elastischen Schutzschlauch versehen, der Beschädigungen reduziert. Auch in einem schmalen Haken entstehen kaum Falten, da der Schlauch der natürlichen Ausdehnung des Geleges folgt. Bei konventionellen Rundschlingen liegt das Gelege in seinem Schutzschlauch wie in einer geräumigen Schlaghose. Denn zwischen dem endlos gewickelten Polyestergarn und seiner Hülle bedarf es Platz, damit es sich ausdehnen kann. Das macht die Rundschlinge etwas sperrig. Nun hat SpanSet einen alternativen Schutzschlauch entwickelt, der sich wie eine natürliche Haut um das Gelege schmiegt.


Voraussichtlich ab September gilt eine neue VDI-Richtlinie zur Ladungssicherung beim Transport von Pkw und Lkw, die wesentlich detailliertere Vorgaben macht als bisher gültig waren. Auf einem Pressesymposium des Zurrsystemherstellers SpanSet in Aldenhoven bei Jülich stellten Experten von VDI und TÜV-Süd die neuen Regeln vor. Beim VDI denkt man darüber nach, ähnliche Vorgaben auch für den Transport von Baumaschinen zu erarbeiten.


Bei der Ladungssicherung durch Kraftschluss gilt: Je höher die Reibung zwischen Ladung und Ladefläche, desto weniger Zurrgurte brauchen man. Ohne Einsatz von Antirutschmatten ist ein wirtschaftliches Sichern durch Niederzurren kaum möglich. SpanSet hat mit SpanSet-Grip in den Versionen Grip-S und Grip-G eine Antirutschmatte entwickelt, die den Reibbeiwert μ für unterschiedliche Reibungskombinationen nachweislich auf 0,6 erhöht. Sogar ein Reibbeiwert von 1,0 ist möglich – bei einer Flächenpressung von 1 bis 20 t/mm2 mit der 2-Milimeter-Matte bzw. bei 10 bis 40 t/mm2 mit der 9,5-mm-Matte. Diese Werte wurden geprüft und zertifiziert.


PSA gegen Absturz ist so auszuwählen und zu befestigen, dass sie den Anwender bei einem Fall sicher auffängt. Aber um die Sturzhöhe zu ermitteln, muss man viele Faktoren berücksichtigen – eine komplexe Rechenaufgabe. Auch heißt es, dass der Einsatz von Verbindungsmitteln mit Falldämpfern erst ab 6,25 m lichter Höhe unterhalb des Benutzers sinnvoll ist, weil sonst die Gefahr des Aufpralls auf den Boden besteht. Also legen Arbeiter ihre PSA oft gar nicht erst an.


Fast immer führen Abstürze von höher gelegenen Arbeitsplätzen wie Dächern, Gerüsten oder Leitern zu schweren Verletzungen. Nicht wenige Unfälle dieser Art enden sogar tödlich. Dabei sind sie vermeidbar, denn durch die Einhaltung einfacher Regeln und den Einsatz entsprechender Schutzeinrichtungen kann die Sicherheit auf der Baustelle entscheidend erhöht werden. Mit Jörg Scheilen, Fachkraft für Arbeitssicherheit und Bereichsleiter Höhensicherung bei der SpanSet GmbH & Co. KG sprach die bpz über die Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) als Präventivmaßnahme und das letzte Mittel der Wahl, um Arbeiter vor schweren Unfällen zu bewahren.


Als erster Anbieter von persönlichen Schutzausrüstungen gegen Absturz hat SpanSet eine Sturzhöhenrechner-App entwickelt. Sie nutzt dem Arbeiter ebenso wie seinem Chef. Der eine prüft zur eigenen Sicherheit, ob die Vorkehrungen ausreichen. Der andere dokumentiert seine Gefährdungsbeurteilung. Das kostenlose Angebot gilt ausschließlich für die SpanSet-Verbindungsmittel SP140 und DSL2. Die Frage stellt sich jeden Tag von neuem auf dem Gerüst, im Hochregal oder an einer anderen exponierten Stelle: Ist die Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) so ausgewählt und befestigt, dass sie den Anwender im Falle eines Falles sicher auffängt? Um die Sturzhöhe zu ermitteln – also die benötigte Strecke unterhalb des Anschlagpunktes – muss man eine Reihe von Parametern in Relation setzen: Lage des Anschlagpunktes, Länge des Verbindungsmittels, Gewicht des Anwenders, Länge des freien Falls und schließlich das Aufreißen des Falldämpfers.


SpanSet, hat neue Verbindungsmittel für Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz auf den Markt gebracht. So hat das Unternehmen jetzt das Verbindungsmittel DSL2 im Angebot, das Stürze aus weniger als 2 m Höhe abfängt, ohne die Bewegungsfreiheit des Arbeiters einzuschränken. Auch eine Lösung für schwergewichtige Arbeiter bis 140 kg hat SpanSet jetzt verfügbar.


Für das Niederzurren entwickelte SpanSet im Dialog mit den Kunden das Zurrsystem ErgoMaster. Die Zugratsche erreicht dank neuer Geometrie und überarbeiteter Mechanik eine Vorspannkraft von 720 daN im Normtest mit 50 daN Handkraft und verfügt über eine Zurrkraft LC (Lashing Capacity) von 2.000 daN.
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Vor 45 Jahren von Franz Holp als Erdbauunternehmen gegründet, hat sich die Holp GmbH im Laufe der Jahrzehnte zu einem Pionier der Baumaschinenbranche entwickelt. Seit der Sohn des Firmengründers, Günter Holp, die Leitung des Fornsbacher Familienunternehmens übernommen hat, liegt der Fokus auf der Entwicklung innovativer Produkte, die auf Mehrwert und Leistungssteigerung ausgerichtet sind. Vom VarioLöffel über den MultiGrip und KranFix bis hin zum RotoTop hat Holp wegweisende Lösungen entwickelt und patentiert, die den Arbeitsalltag von Maschinenführern erleichtern. Im Gespräch mit den Geschäftsführern Günter Holp und Torsten Schick werfen wir einen Blick auf die Anfänge des Unternehmens, beleuchten aktuelle Herausforderungen und diskutieren Optimierungspotenziale für die Branche.


Trotz beengter Platzverhältnisse hoch hinaus? Ein Teleskoplader bietet hierfür eine vielseitige Lösung. Dieser geländegängige Geräteträger erreicht Einsatzorte, an denen andere Baumaschinen scheitern. Sein markantes Merkmal ist der schlanke, ausfahrbare Telearm, der ihn zu einem wahren Multitalent macht. Mit den passenden Anbauwerkzeugen lässt sich die Maschine im Handumdrehen in einen Gabelstapler, eine Hubarbeitsbühne, einen Kran, einen Radlader oder eine universelle Kommunalmaschine verwandeln. Immer mehr Bauunternehmen erkennen die beeindruckende Vielseitigkeit des einstigen Nischenprodukts und setzen ihn erfolgreich auf ihren Baustellen ein.


Bereits seit ein paar Jahren hat SBM Mineral Processing mit dem EUROMIX 3300 SPACE eine mobile Betonmischanlage mit besonders großem Platzangebot im Programm. Nun hat das Unternehmen sein SPACE-Konzept auf seine kleinste Anlagenklasse übertragen. Die neue EUROMIX 1600 NOVA verspricht schnellen Einsatz an jedem Ort innerhalb kürzester Zeit. Sie wurde jetzt am Unternehmensstandort im österreichischen Oberweis mehr als 100 Kunden, Händlern und Journalisten vorgestellt und ging zeitgleich damit in den Verkauf.


Collomix, ein innovatives, inhabergeführtes Familienunternehmen, ist ein Paradebeispiel für den erfolgreichen deutschen Mittelstand. Dies wurde auch bei unserem Besuch am Unternehmensstandort in Gaimersheim anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Mischtechnik-Experten deutlich. Der verantwortungsvolle Umgang mit den Mitarbeitern während der Werksführung, das langfristige Denken bei der Präsentation der Ziele und Strategien sowie das charakteristische Spannungsfeld zwischen Kontinuität und Innovation verdeutlichen, warum inhabergeführte Mittelständler eine zentrale Rolle als Wirtschafts- und Beschäftigungsmotor spielen.


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Matthias Mähler will LiuGong vor allem mit elektrischen Baumaschinen wie dem Radlader 820TE in Deutschland zum Erfolg führen.


Ein Highlight auf dem Kramer-Stand war der neue Radlader 5045. Vertriebschef Matthias Aicheler sprach mit bpz-Fachautor Kai Moll über die Vorteile der Maschine


Seit über 20 Jahren ist Kiesel als Generalimporteur von Hitachi bekannt. Auf der GaLaBau in Nürnberg zeigte das Familienunternehmen, dass sein Produkt- und Serviceangebot weit über die Rolle als Baumaschinenhändler hinausreicht. Neben Kompaktmaschinen und Anbaugeräten seiner Partner präsentierte der Dienstleister mit der KTEG P-Line ein umfassendes, modulares System zur Baustellenmechanisierung. Seine Innovationskraft unterstrich Kiesel auch durch die Kooperation mit dem Start-up Makineo, das auf der Messe Lösungen für die digitale Baustelle vorstellte.