Die Baupreise im Hochbau sind derzeit durchschnittlich rund 7 Prozent höher als viele Bauherren und Auftraggeber in ihren Budgets ansetzen. Vor allem Generalunternehmer-Leistungen und insbesondere komplexere Gewerke liegen im Durchschnitt sogar mehr als 10 Prozent über den eingeplanten Kosten. Zudem gibt es vor allem bei Stahl- und Metallbau, Dach- und Fassadenarbeiten sowie bei Glasfassaden sehr geringe Angebotsrückläufe, so dass auch hier in Zukunft mit hohen Preissteigerungen zu rechnen ist. Insgesamt haben sich die Preise bei allen Bau-Leistungsbereichen erhöht.
So lauten die zentralen Umfrageergebnisse des Drees & Sommer-Stimmungsbildes zur Baupreisentwicklung, in dem mehr als 100 Hochbau- und Engineering-Experten des international tätigen Beratungs- und Projektmanagementunternehmens die derzeitige Marktlage einschätzen. Von August bis September 2017 verglichen die verantwortlichen Projektleiter die von den Bauherren veranschlagten Budgets mit den tatsächlichen Auftragskosten baukonstruktiver sowie gebäudetechnischer Leistungen. Das hierfür herangezogene Bauvolumen auf Grundlage der Vergaben der Jahre 2016/2017 lag über die verschiedenen Gewerke für 14 deutsche Bundesländer bei 9,8 Milliarden Euro. Das Ergebnis: Durchschnittlich beträgt die Gesamt-Preissteigerung für alle Gewerke bundesweit 6,8 Prozent.
Für die mehr als 40 wesentlichen Einzelgewerke des Hochbaus sowie Komplettabwicklungen über Generalunternehmer-Leistungen schätzten die Projektmanager zudem die Marktlage auf Basis der Angebotsrückläufe auf die Ausschreibungen der Jahre 2016/2017 ein. Das gibt Aufschluss über die künftig kritischen Leistungsbereiche im Bausektor: Je weniger Angebote die Unternehmen für bestimmte Gewerke abgeben, desto wahrscheinlicher erhöhen sie hierfür auf absehbare Zeit ihre Preise.