Donnerstag, 7. Juli 2016

Bauwirtschaft erwartet erfolgreiches 2. Halbjahr

Die aktuellen Umsatzerwartungen der Hersteller von Baustoffen und Installationsmaterial sind für das zweite Halbjahr 2016 überwiegend positiv: So erwarten 67 % der Befragten im zweiten Halbjahr 2016 mehr Umsatz erwirtschaften zu können als im zweiten Halbjahr 2015. Die Aussichten für die Bau- und Baustoffbranche bleiben damit aktuell auf Wachstum eingerichtet – das ändert sich wohl auch nicht durch aktuelle Störfaktoren wie den Brexit und das Aus für die Mietwohnungs-Sonder-AfA. Das zeigen aktuelle Einschätzungen zur Konjunktur aus der Jahresanalyse 2016/2017, der zentralen Branchenstudie zum deutschen Baugeschehen von BauInfoConsult.

BauInfoConsult hat im Mai und Juni 2016 39 Entscheider aus der Baustoff- und Installationsmaterialindustrie nach ihren Umsatzerwartungen für das zweite Halbjahr 2016 befragt. Mit 41 % geht deutlich über ein Drittel der Hersteller von einer deutlichen Steigerung aus (d. h. zwischen 5 und 10 % mehr Umsatz als im zweiten Halbjahr 2015). Ein Viertel ( 26 %) geht davon aus, um weniger als 5 % zuzulegen. Mit einer Verschlechterung (um weniger als 5 %) rechnet nicht einmal jeder zehnte Befragte.

Allerdings haben sich die Aussichten für die Bauwirtschaft seit der im Juni abgeschlossenen Umfrage schon wieder etwas eingetrübt. Die Rede ist nicht, wie man meinen könnte, vom Brexit – zumindest für den deutschen Absatzmarkt für Baustoffe wird davon kurzfristig kein negativer Einfluss ausgehen. Im Gegenteil, da viele inländische und ausländische Anleger vermehrt auf deutsche Staatsanleihen setzen dürften und so die Zinsen drücken, dürfte der Markt für neue und gebrauchte Immobilien als sicherer Hafen für Investitionen sogar zusätzlich angeheizt werden.

Doch fast ebenso unverhofft wie der britische Ausstieg aus der europäischen Freihandelszone kam Anfang dieser Woche eine Nachricht aus Berlin. Das beschlossene endgültige Aus für die Sonder-AfA für den Mietwohnungsbau trifft die Branche hart. Viele dürften insgeheim darauf gesetzt haben, dass sich die Koalitionspartner doch noch zu einem Kompromiss durchringen würden. Immerhin erfolgte die Berliner AfA-Absage nicht halbherzig: Der Gesetzesentwurf werde nicht mehr weiter verfolgt, so SPD-Vizefraktionschef Carsten Schneider. Das hat bei aller Bitterkeit auch sein Gutes: Es gibt weniger Gründe für Attentismus auf den Wohnungsmärkten, die in den letzten Jahren auch immer lähmende Effekte hatten.

Natürlich: Der immense Genehmigungsanstieg im Geschosswohnungsbau in den ersten vier Monaten des Jahres dürfte im weiteren Jahresverlauf wieder merklich abflachen – denn nicht wenige Bauherren im Mietwohnungsbau hatten sicher auch auf das kommende Gesetz spekuliert. Trotzdem werden sich die Hochbau-Zulieferer vom verarbeitenden Betrieb bis zum Baustoffproduzenten Ende 2016 über ein gutes Ergebnis freuen: Die Marktnachfrage im Hochbau ist derzeit auch ohne zusätzliche staatliche Aufputschmittel derzeit hoch (mit Genehmigungszahlen wie zuletzt 2004). Langfristig allerdings ist die Perspektive für den deutschen Bau durch die jüngsten Entwicklungen unsicherer geworden – die Wachstumschancen für 2017 und 2018 sehen aktuell jedenfalls geringer aus als noch vor wenigen Monaten.

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