Montag, 5. Oktober 2015

Daimler testet ersten autonom fahrenden Serien-Lkw

Dr. Wolfgang Bernhard, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Daimler Trucks & Buses, und Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, haben heute eine historische Fahrt absolviert. Als Pilot und Co-Pilot steuerten sie den weltweit ersten autonom fahrenden Serien-Lkw über die Autobahn 8 zwischen Denkendorf und Stuttgart. Bei dem Premieren-Lkw handelt es sich um einen serienmäßigen Mercedes-Benz Actros, der für die Erprobung des autonomen Fahrens auf öffentlichen Straßen mit dem intelligenten System Highway Pilot ausgestattet ist. Der Truck ist gemäß §19/6 StVZO als Versuchsfahrzeug zugelassen. Der TÜV Rheinland hatte das Fahrzeug überprüft und eine gutachterliche Stellungnahme erstellt. Auf dieser Grundlage erteilte das Regierungspräsidium Baden-Württemberg eine Ausnahmegenehmigung gemäß §70 StVZO.

„Für die heutige ,Jungfernfahrt‘ kann es wohl keinen besseren Ort geben als diesen Teil der Autobahn. Nicht nur, weil Baden-Württemberg das Geburts­­land des Automobils ist – sondern auch, weil Daimler nur einen Steinwurf von hier entfernt Autos entwickelt und produziert, die weltweit Maßstäbe setzen. Das teilautonome und autonome Fahren ist ein Signal für den Aufbruch in ein neues Mobilitätszeitalter. Wir gehen damit einen wichtigen Schritt in Richtung einer intelligenteren und vor allem effizienteren Nutzung der vorhandenen Infrastruktur. Autonom fahrende und vernetzte Fahrzeuge verbessern den Verkehrsfluss und können entscheidend dazu beitragen, Staus zu vermeiden und Fahrerinnen und Fahrer entlasten. Zudem erhöhen sie die Verkehrssicherheit“, so Ministerpräsident Kretschmann. Deswegen plant die Landesregierung derzeit die Einrichtung eines technologieoffenen Testfelds für autonomes und teilautonomes Fahren. Dieses Projekt ermög­licht es, die hierfür notwendige Technik und Infrastruktur auf Autobahnen, Überlandstraßen und innerorts zu erproben und zu erforschen. Auch der rechtliche Rahmen für das autonome Fahren soll dabei weiter entwickelt werden.“

„Unsere heutige Premiere ist ein weiterer wichtiger Schritt hin zur Marktreife autonom fahrender Lkw – und hin zu einem sicheren, nachhaltigen Straßengüterverkehr der Zukunft. Bei der Weltpremiere unseres Freightliner Inspiration Trucks im Mai in den USA hatten wir angekündigt, den Highway Pilot zeitnah auch auf deutschen Straßen zu testen – dieses Etappenziel haben wir jetzt, nur fünf Monate später, erreicht. Mein Dank gilt der Landesregierung Baden-Württemberg, die uns bei diesem Vorhaben sehr unterstützt hat. Für die Entwicklung dieser Technologie bis zur Marktreife ist die sichere Erprobung im echten Verkehrsgeschehen ganz entscheidend. Das können wir jetzt angehen“, sagte Daimler-Vorstand Dr. Bernhard.

Fahrer behält volle Kontrolle

Der Highway Pilot, wie er im heutigen Weltpremieren-Actros eingebaut ist, ermöglicht teil-autonomes Fahren. Das bedeutet: Das System kann den Lkw auf Autobahnen zwar selbst steuern – der Fahrer bleibt aber voll verantwort­lich, muss den Verkehr jederzeit überwachen und auch jederzeit eingreifen können. Der Highway Pilot ist also vergleichbar mit einem Autopiloten, wie er in Flugzeugen üblich ist. Das System beinhaltet ein Frontradar und eine Stereokamera sowie bewährte Assistenzsysteme wie den Abstands-Regeltempomat (Adaptive Cruise Control +). Die Technologie wurde für den Einsatz auf öffentlichen Straßen angepasst. Das reibungslose Zusammenspiel der Komponenten wurde ausgiebig erprobt. Zu diesem Zweck hat der Highway Pilot bereits etwa 20.000 Kilometer auf Teststrecken in Deutschland und in den USA absolviert. Redundanz in der Sensorik macht den Testbetrieb besonders sicher. Auch auf widrige Umstände kann der Highway Pilot entsprechend reagieren. Sollte sich das Wetter oder auch die Fahrbahnmarkierung zu sehr verschlechtern, so fordert das System den Fahrer auf, wieder selbst zu lenken. Der Fahrer hat dazu ausreichend Zeit. Sollte er auf die akustischen und optischen Signale des Highway Pilot dennoch nicht reagieren, so bringt sich der Lkw selbständig und sicher zum Stillstand.

Politik und Behörden müssen Rahmen für autonomes Fahren schaffen

Um den Mercedes-Benz Actros mit Highway Pilot auf die Straße bringen zu können, bedurfte es einer Ausnahmegenehmigung durch das Regierungs­präsidium Baden-Württemberg. Mit dieser Genehmigung darf der Truck nun bundesweit mit einer Geschwindigkeit von bis zu 80 Stundenkilometern auf Autobahnen teil-autonom fahren. „Von dieser Möglichkeit, unseren Highway Pilot im realen Verkehrs­geschehen zu erproben, werden wir ausgiebig Gebrauch machen“, kündigte Dr. Bernhard an. Der Daimler-Vorstand  forderte Politik und Behörden dazu auf, den notwendigen regulatorischen Rahmen zu schaffen, damit autonome Trucks künftig auch ohne Ausnahmengenehmigung in Deutschland fahren können. Damit die Highway-Pilot-Technologie in den nächsten Jahren auf den Markt kommen kann, so Dr. Bernhard, müsse erstens die neugefasste Wiener Konvention in deutsches Recht übertragen werden. Dies sei Voraussetzung dafür, dass der Fahrer das Steuern des Lkw Assistenz-Systemen überlassen darf. Hier müsse das Bundesverkehrsministerium tätig werden.

Weitere Artikel:

Zeppelin und Cat feiern 70 Jahre Zusammenarbeit

Zeppelin und Cat feiert 70 Jahre Partnerschaft
1954 begann auf dem Automobilsalon in Genf die deutsch-amerikanische Erfolgsgeschichte, die sich zu einer außergewöhnlichen Vertrieb- und Servicepartnerschaft zwischen Zeppelin und Caterpillar entwickelte. 2024 feierten beide Unternehmen im Graf-Zeppelin-Haus in Friedrichshafen zusammen mit 700 Gästen und Wegbegleitern das 70-jährige Jubiläum ihrer Zusammenarbeit. Dabei wurden die wesentlichen Meilensteine genauso betont, wie die entscheidenden Erfolgsfaktoren. „Es sind unsere Kunden und Geschäftspartner, warum wir heute hier sind. Das erfüllt uns mit besonderem Stolz und Dankbarkeit. Unser außerordentlicher Dank gilt aber auch vor allem unserem Partner Caterpillar, der zu dieser einzigartigen Partnerschaft maßgeblich beigetragen hat“, so Zeppelin-Geschäftsführer Fred Cordes.

mehr lesen

GaLaBau zeigt sich krisenfest

GaLaBau zeigt sich krisenfest
Positive Branchenzahlen zeigen: Die Messe GaLaBau trotzt den aktuellen Herausforderungen in der Baukonjunktur. Das spiegelt auch der erfreuliche Anmeldestand wider. Bereits fünf Monate vor Messebeginn sind die Standflächen fast ausgebucht. Zum 25. Jubiläum der Fachmesse in diesem Jahr werden gemeinsam mit dem BGL (Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V.) 25 „Köpfe“ vorgestellt, die die internationale Leitmesse der „grünen Branche“ geprägt haben oder ihre Zukunft mitgestalten werden. Mit einem umfangreichen Rahmenprogramm bietet die GaLaBau ihren Besuchern wieder bekannte und beliebte Programmpunkte wie den Landschaftsgärtner-Cup oder den GRÜN-BLAUEN PFAD.

mehr lesen

Dynaset gewinnt Gold bei den Intermat Innovation Awards 2024

HRVB Hydraulic Recycling Vacuum Bucket
Mit seiner Lösung HRVB Hydraulic Recycling Vacuum Bucket (Hydraulische Recycling-Vakuumschaufel) hat Dynaset bei den Intermat Innovation Awards 2024 eine Goldmedaille in der Kategorie Erdarbeiten, Abbruch und Transport gewonnen. "Es ist eine wunderbare Anerkennung für die bemerkenswerten Entwicklungs- und Ingenieurleistungen unseres Teams. Die Entwicklung dieses Produkts beinhaltete auch eine Menge wertvoller Kundenkooperation. Wir möchten unseren aufrichtigen Dank an alle Partner richten, die daran teilgenommen haben", sagte der Dynaset-CEO Anni Karppinen bei der Preisverleihung.

mehr lesen

Open-S-Standard gewinnt Innovationspreis

Intermat Innovations Award
Open-S Alliance, die unabhängige Organisation hinter dem Open-S-Standard, erhält einen Intermat Innovation Award für die Schaffung und Einführung eines globalen offenen Industriestandards für automatische Schnellwechsler für Bagger. Die 9. Ausgabe der Intermat Innovation Awards zeichnet Geräte, Techniken, Dienstleistungen oder Produkte aus, die zum Fortschritt in der Bau- und Materialindustrie beitragen.

mehr lesen

"Schrobenhausener Tage" 2024

Schrobenhausener Tage
Seit über 35 Jahren lädt die Bauer Spezialtiefbau GmbH zur Vortragsreihe „Schrobenhausener Tage“ ein. Das Motto der diesjährgen Veranstaltung: Fokus Baustelle – stay tuned im Spezialtiefbau. Insgesamt folgten rund 300 Gäste aus dem In- und Ausland der Einladung. Sie alle erwartete eine Mischung aus spannenden Vorträgen über spektakuläre Bauprojekte in Deutschland, herausfordernde internationale Projekte und die neuesten Innovationen im Spezialtiefbau. Auf dem Programm stand auch das Thema KI.

mehr lesen

Reges Interesse am Kann-Forum 2024

Kann-Forum 2024
„Wissen vereinen. Zukunft gestalten“ – unter diesem Motto hatte der Spezialist für Außenanlagen am 20. März 2024 zum diesjährigen Kann-Forum eingeladen. Rund 250 GaLaBauer, Baustoffhändler sowie Garten- und Landschaftsplaner nutzten in der Stadthalle Troisdorf die Gelegenheit zum Wissenstransfer und Diskurs. Im Fokus der Veranstaltung stand das Thema Nachhaltigkeit.

mehr lesen

Entspannung in Sicht?

Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Februar 2024 gegenüber Januar 2024 kalender- und saisonbereinigt um 1,8 % gestiegen. Dabei nahm der Auftragseingang im Hochbau um 0,5 % und im Tiefbau um 2,9 % zu. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Februar 2023 stieg der reale, kalenderbereinigte Auftragseingang um 0,9 %. Dabei nahm der Auftragseingang im Hochbau um 1,5 % ab, im Tiefbau stieg er dagegen um 2,8 %. Der nominale (nicht preisbereinigte) Auftragseingang im Bauhauptgewerbe lag um 4,0 % über dem Vorjahresniveau.

mehr lesen

Heidelberg Materials übernimmt Elbe Decken

Heidelberg übernimmt Elbe
Die Heidelberg Materials Betonelemente DE GmbH & Co.KG hat das Unternehmen Elbe Spannbeton-Fertigdecken in Vockerode übernommen. Elbe Decken wurde 1994 gegründet und seit 2012 als mittelständisches Familienunternehmen geführt. Das Unternehmen ist spezialisiert auf serielles Bauen und stellt Spannbeton-Fertigdecken her, die deutschlandweit vor allem im gewerblichen Bau, aber auch Segment Wohnungsbau, eingesetzt werden.

mehr lesen

Takeuchi-Händler Boneß vergrößert sich

Boneß
Auf 1.500 m² hat Baumaschinen Boneß sein Geschäft vergrößert. Verkaufsräume, Werkstatt usw. bieten jetzt genügend Platz, um den gewachsenen Anforderungen der Kunden zu entsprechen. Neben dem Hauptsitz in Neustrelitz hat der Takeuchi-Händler auch eine Niederlassung in Bansin auf Usedom. Die wachsende Kundschaft aus Bau, Galabau, Abbruch, Recycling, Gewinnung, Handwerk, Kommunen und Privat machten die Erweiterung notwendig. Genügend Platz für Gebäude und Hoffläche wurde in einem gut 15.000 m² großen Gebäudeareal gefunden.

mehr lesen