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Montag, 26. April 2021

Liebherr rechnet mit Erholung in 2021

Die Firmengruppe Liebherr hat im Jahr 2020 einen Umsatz von 10.341 Mio. € erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete das Unternehmen damit insgesamt einen Rückgang um 1.409 Mio. € oder 12 % – nach mehreren erfolgreichen Jahren und vor dem Hintergrund der besonderen Rahmenbedingungen im abgelaufenen Geschäftsjahr ist dies dennoch zufriedenstellend.

Trotz der bereits leicht verringerten Wachstumsdynamik auf den Weltmärkten waren große Teile des ersten Quartals 2020 für die Firmengruppe Liebherr mit einer erfreulichen Auftragslage verbunden. Jedoch sorgte die Corona-Pandemie ab Ende des ersten Quartals für Einschränkungen in der Geschäftstätigkeit in zahlreichen Märkten. Das wirkte sich auch auf die Umsätze der Firmengruppe aus: Sie waren mit Ausnahme der Kühl- und Gefriergeräte in allen Produktsegmenten rückläufig.

Der Umsatz in den Produktsegmenten Erdbewegungsmaschinen, Materialumschlagmaschinen, Spezialtiefbaumaschinen, Mobil- und Raupenkrane, Turmdrehkrane, Betontechnik und Mining lag mit insgesamt 6.848 Mio. € 10,4 % unter dem Vorjahresniveau. Auch außerhalb des Bereichs Baumaschinen und Mining ging der Umsatz zurück. So erzielte Liebherr mit den Produktsegmenten Maritime Krane, Aerospace und Verkehrstechnik, Verzahntechnik und Automationssysteme, Kühl- und Gefriergeräte sowie Komponenten und Hotels einen Gesamtumsatz von 3.493 Mio. €, was einem Rückgang um 15 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Innerhalb der Europäischen Union, der für die Firmengruppe traditionell stärksten Absatzregion, war der Umsatz rückläufig. Dies ist vor allem auf Rückgänge in Deutschland und Frankreich zurückzuführen, während sich die Geschäfte in Österreich und Polen positiv entwickelten. Die Umsätze in den Nicht-EU-Ländern wie auch in Nordamerika gingen ebenfalls zurück. Die Regionen Mittel- und Südamerika, Afrika sowie Naher und Mittlerer Osten blieben deutlich unter den Umsätzen des Vorjahres. In Asien und Ozeanien verlief das Geschäftsjahr für die Firmengruppe stabil. Insbesondere die Nachfrage in China und Australien unterstützte diese Entwicklung.

Die Firmengruppe Liebherr erzielte 2020 ein Jahresergebnis von 7 Mio. €. Auch das Betriebsergebnis ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken, ebenso das Finanzergebnis. Angesichts der besonderen Herausforderungen und erschwerten Rahmenbedingungen kann dies dennoch als Erfolg gewertet werden. Trotz des deutlichen Umsatzrückgangs blieb die Mitarbeiterzahl stabil. So beschäftigte Liebherr zum Jahresende weltweit insgesamt 47.925 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 124 weniger als im Vorjahr.

Traditionell hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung

Als Hochtechnologieunternehmen verfolgt die Firmengruppe das Ziel, den technologischen Fortschritt in den für Liebherr relevanten Branchen maßgeblich mitzugestalten. Im vergangenen Jahr investierte die Firmengruppe deshalb 512 Mio. € in Forschung und Entwicklung. Ein Großteil davon floss in die Entwicklung neuer Produkte. Zahlreiche Forschungsprojekte mit Universitäten, Hochschulen und Forschungsinstituten wurden initiiert und fortgesetzt. Ein Schwerpunkt dieser Forschungsprojekte ist das Thema alternative Antriebstechnologien. In 2020 erweiterte Liebherr sein Produktportfolio um mehrere voll- und teilelektrifizierte Geräte und Komponenten, unter anderem in den Produktsegmenten Mobil- und Raupenkrane, Betontechnik, Mining und Aerospace und Verkehrstechnik.

Zu den weiteren Entwicklungsschwerpunkten zählt die Digitalisierung. Unter anderem wurde erstmals von Deutschland aus ein Hafenmobilkran vom Typ LHM 420 in Argentinien mit Hilfe der Liebherr-Remote-Service-App in Betrieb genommen. Bei den Kühl- und Gefriergeräten ist das Smart Monitoring hervorzuheben, das unter anderem in Forschung und Labor die Überwachung von Geräten mit einem webbasierten Dashboard erlaubt.

Liebherr ist Gründungsmitglied des Projekts „Center Construction Robotics“, dem die RWTH Aachen University im Berichtsjahr eine 10.000 m² große Fläche für eine Referenzbaustelle übergab. Auf der Baustelle forscht ein interdisziplinäres Wissenschaftsteam der RWTH Aachen gemeinsam mit einem europäischen Industriekonsortium an neuen Bauprozessen, Bauprodukten, vernetzten Maschinen, dem Einsatz von Robotern, Softwarelösungen sowie Lehr-, Arbeits- und Kommunikationskonzepten.

Investitionen in Produktion, Vertrieb und Service

Investitionen in Höhe von 605 Mio. € flossen in die Produktionsstätten und das weltweite Vertriebs- und Servicenetz. Die Investitionen gingen damit im Vergleich zum Vorjahr um 151 Mio. € zurück. Dem stehen Abschreibungen in Höhe von 543 Mio. € gegenüber. In Kempten (Deutschland) weihte die Liebherr-Verzahntechnik GmbH das „Liebherr Tech-Center“ ein, wo in einer rund 700 m² großen Versuchshalle hochwertige Automationssysteme getestet und demonstriert werden. Zudem eröffnete Liebherr im Produktsegment Kühl- und Gefriergeräte einen neuen Standort in Ulm (Deutschland), von dem aus die Bereiche Vertrieb und Service Deutschland sowie Digitalisierung arbeiten.

Außerhalb Europas investierte Liebherr unter anderem in den Bau des neuen Hauptsitzes der Liebherr Panama S.A. in Panama City. Im Bereich Aerospace und Verkehrstechnik nahm die neue Produktionsstätte der Liebherr-Transportation Systems (China) Co., Ltd. in Pinghu, Provinz Zhejiang, ihren Betrieb auf. Um der Nachfrage im Produktsegment Komponenten auf dem asiatischen Markt Rechnung zu tragen, soll ein neues Werk für Komponenten in China errichtet werden. Darüber hinaus wurde mit den Vorbereitungen für die Montage von Getrieben in Indien begonnen.

Ausblick auf 2021

Die erfreuliche Entwicklung des Auftragseingangs im ersten Quartal 2021 über verschiedene Produktsegmente der Firmengruppe hinweg deutet auf eine signifikante Steigerung des Absatzes in 2021 hin. Gesamtwirtschaftliche Chancen ergeben sich aus der weltweiten Erholung verschiedener Industriezweige, in denen auch die Firmengruppe Liebherr aktiv ist. Gleichzeitig bestehen aber weiterhin Unsicherheiten über die Geschwindigkeit der gesamtkonjunkturellen Erholung. So erscheint es z.B. unklar, in welche Richtung sich der internationale Handel entwickelt oder inwieweit die fiskalpolitischen Maßnahmen vieler Regierungen eine Verschuldungsspirale verhindern können.

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