Dienstag, 10. Juli 2018

Startschuss für das Porenbeton-Recycling

Das Ytong Werk in Wedel schreibt Baustoff-Geschichte. Erstmals wurden hier Rückbaumaterialien aus Porenbeton, die vom Hamburger Entsorgungsunternehmen Otto Dörner Entsorgung GmbH aussortiert wurden, dem regulären Produktionsprozess wieder zu geführt. Dies ist der Startschuss eines gemeinsam mit Otto Dörner GmbH und dem Ytong Werk Wedel durchgeführten Projektes.

Die nun beginnende sechsmonatige Erprobungsphase wurde im Vorfeld durch die Behörde für Umwelt und Energie der Stadt Hamburg begleitet. Bereits seit 2015 überprüft die Xella Technologie- und Forschungsgesellschaft gemeinsam mit Otto Dörner, wie und in welchen Mengen sich Porenbetonreste aus Abbruchmaßnahmen oder gemischten Bauabfällen für die erneute Porenbetonproduktion wiederverwenden lassen. Das langfristige Ziel des Baustoff-Herstellers Xella ist ein geschlossener Recyclingkreislauf für Porenbeton.

Mit der Anlieferung einer LKW-Ladung einer sortenreinen Charge aus Altporenbeton wurde jetzt im Ytong Werk in Wedel ein Prozess gestartet, der die Herstellung von Porenbeton nachhaltig verändern wird: Erstmalig kam dabei aussortiertes Recycling-Material in der regulären Produktion zum Einsatz. Dabei wurde das Material direkt nach dem Abladen auf dem Werksgelände durch Tom Völker, Werksleiter des Ytong Werkes Wedel, und Dr. Oliver Kreft von der Xella Technologie und Forschungsgesellschaft mbH in Augenschein genommen, nach Freigabe in den Werksbrecher überführt, dort zu Porenbetonmehl (0-1 mm) gebrochen und anschließend als Rohstoff in die Produktion geleitet.

„Aus unserer Sicht ist die Wiederverwendung des Porenbetons für die erneute Herstellung des Ausgangsproduktes gelebte Kreislaufwirtschaft. Hier wird der Grundgedanke des gleichnamigen Gesetzes ausgeführt“, erklärt Beate Weiß, Stoffstrommanagement und Projektbetreuung bei Otto Dörner. “Bei immer knapper werdendem Deponieraum ist es absolut sinnvoll, diesen zu schonen und wertvollen Porenbeton nicht weiter einfach nur endgültig abzulagern, wie es momentan noch gängige Praxis ist“, betont Frau Cora Sapieha, Leiterin des Stoffstrommanagements von Otto Dörner Entsorgung GmbH. Dr. Oliver Kreft von der Xella Technologie und Forschungsgesellschaft mbH ergänzt: „Angesichts der Tatsache, dass rund 90% aller in Deutschland abgebauten mineralischen Rohstoffe für die Herstellung von Baustoffen eingesetzt werden, hat das Thema Recycling für uns eine hohe Priorität.“

Rund 150.000 t gemischten Bauabfall nimmt die Otto Dörner Entsorgung GmbH pro Jahr am Standort Hamburg-Ottensen an. Das Material wird dort zunächst zerkleinert und klassiert und dann in einem mehrstufigen Prozess weiter aufbereitet. Dabei werden mittels Windsichtung zunächst leichte Störstoffe wie Holz, Styropor oder Kunststofffasern entfernt. Eisenmetalle werden mit Magnetabscheidern (Überbandmagneten) aussortiert. An einigen Stellen erfolgt z. B. für Kunststoff eine sensorunterstütze Nachsortierung. Stoffe, die nicht sortiert werden können, werden dem sogenannten Sink-Schwimm-Trennverfahren zugeführt, das sich im Vergleich zu anderen Dichtesortierprozessen durch eine hohe Trennschärfe auszeichnet. Im Wasserbad sinken dabei Stoffe mit höherer Dichte als Wasser zu Boden. Stoffe mit geringerer Dichte, wie Holz, Kunststoffe oder Porenbeton bleiben an der Oberfläche und werden mit Rechen abgetrennt. Die finale Sortierung der Schwimmfraktion und somit die Bereitstellung von sortenreinem Porenbeton, der aus chemisch-mineralogischer Sicht gleichwertig mit Porenbetonmehl aus produktionsfrischem Porenbeton ist, erfolgt schließlich händisch am Leseband. Danach wird der Recycling-Porenbeton ins Ytong Werk in Wedel geliefert. Teilweise können auch reine Porenbeton Chargen direkt von Baustellen nach leichter Aussortierung und Sichtung direkt verwendet werden. Hier kann man auch zukünftig die Kunden weiter sensibilisieren, schon auf den Baustellen auf Sortenreinheit zu achten.

Vor Abtransport zum Ytong Werk erfolgt noch eine Augenscheinnahme des aussortierten Materials, das anschließend in den Produktionsprozess eingeführt wird. Hergestellt werden hochwertige Porenbetonsteine der Güteklasse P4-0,55, die sich in Bezug auf Tragfähigkeit und Wärmedämmung nicht von herkömmlich hergestellten Ytong Steinen unterscheiden. Langfristig geplant ist auch bewehrte Montagebauteile aus Porenbeton sowie Planbauplatten für nichttragende Innenwände unter Mitverwendung von recyceltem Porenbetongranulat herzustellen.

Weitere Artikel:

Zeppelin und Cat feiern 70 Jahre Zusammenarbeit

Zeppelin und Cat feiert 70 Jahre Partnerschaft
1954 begann auf dem Automobilsalon in Genf die deutsch-amerikanische Erfolgsgeschichte, die sich zu einer außergewöhnlichen Vertrieb- und Servicepartnerschaft zwischen Zeppelin und Caterpillar entwickelte. 2024 feierten beide Unternehmen im Graf-Zeppelin-Haus in Friedrichshafen zusammen mit 700 Gästen und Wegbegleitern das 70-jährige Jubiläum ihrer Zusammenarbeit. Dabei wurden die wesentlichen Meilensteine genauso betont, wie die entscheidenden Erfolgsfaktoren. „Es sind unsere Kunden und Geschäftspartner, warum wir heute hier sind. Das erfüllt uns mit besonderem Stolz und Dankbarkeit. Unser außerordentlicher Dank gilt aber auch vor allem unserem Partner Caterpillar, der zu dieser einzigartigen Partnerschaft maßgeblich beigetragen hat“, so Zeppelin-Geschäftsführer Fred Cordes.

mehr lesen

GaLaBau zeigt sich krisenfest

GaLaBau zeigt sich krisenfest
Positive Branchenzahlen zeigen: Die Messe GaLaBau trotzt den aktuellen Herausforderungen in der Baukonjunktur. Das spiegelt auch der erfreuliche Anmeldestand wider. Bereits fünf Monate vor Messebeginn sind die Standflächen fast ausgebucht. Zum 25. Jubiläum der Fachmesse in diesem Jahr werden gemeinsam mit dem BGL (Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V.) 25 „Köpfe“ vorgestellt, die die internationale Leitmesse der „grünen Branche“ geprägt haben oder ihre Zukunft mitgestalten werden. Mit einem umfangreichen Rahmenprogramm bietet die GaLaBau ihren Besuchern wieder bekannte und beliebte Programmpunkte wie den Landschaftsgärtner-Cup oder den GRÜN-BLAUEN PFAD.

mehr lesen

Dynaset gewinnt Gold bei den Intermat Innovation Awards 2024

HRVB Hydraulic Recycling Vacuum Bucket
Mit seiner Lösung HRVB Hydraulic Recycling Vacuum Bucket (Hydraulische Recycling-Vakuumschaufel) hat Dynaset bei den Intermat Innovation Awards 2024 eine Goldmedaille in der Kategorie Erdarbeiten, Abbruch und Transport gewonnen. "Es ist eine wunderbare Anerkennung für die bemerkenswerten Entwicklungs- und Ingenieurleistungen unseres Teams. Die Entwicklung dieses Produkts beinhaltete auch eine Menge wertvoller Kundenkooperation. Wir möchten unseren aufrichtigen Dank an alle Partner richten, die daran teilgenommen haben", sagte der Dynaset-CEO Anni Karppinen bei der Preisverleihung.

mehr lesen

Open-S-Standard gewinnt Innovationspreis

Intermat Innovations Award
Open-S Alliance, die unabhängige Organisation hinter dem Open-S-Standard, erhält einen Intermat Innovation Award für die Schaffung und Einführung eines globalen offenen Industriestandards für automatische Schnellwechsler für Bagger. Die 9. Ausgabe der Intermat Innovation Awards zeichnet Geräte, Techniken, Dienstleistungen oder Produkte aus, die zum Fortschritt in der Bau- und Materialindustrie beitragen.

mehr lesen

"Schrobenhausener Tage" 2024

Schrobenhausener Tage
Seit über 35 Jahren lädt die Bauer Spezialtiefbau GmbH zur Vortragsreihe „Schrobenhausener Tage“ ein. Das Motto der diesjährgen Veranstaltung: Fokus Baustelle – stay tuned im Spezialtiefbau. Insgesamt folgten rund 300 Gäste aus dem In- und Ausland der Einladung. Sie alle erwartete eine Mischung aus spannenden Vorträgen über spektakuläre Bauprojekte in Deutschland, herausfordernde internationale Projekte und die neuesten Innovationen im Spezialtiefbau. Auf dem Programm stand auch das Thema KI.

mehr lesen

Reges Interesse am Kann-Forum 2024

Kann-Forum 2024
„Wissen vereinen. Zukunft gestalten“ – unter diesem Motto hatte der Spezialist für Außenanlagen am 20. März 2024 zum diesjährigen Kann-Forum eingeladen. Rund 250 GaLaBauer, Baustoffhändler sowie Garten- und Landschaftsplaner nutzten in der Stadthalle Troisdorf die Gelegenheit zum Wissenstransfer und Diskurs. Im Fokus der Veranstaltung stand das Thema Nachhaltigkeit.

mehr lesen

Entspannung in Sicht?

Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Februar 2024 gegenüber Januar 2024 kalender- und saisonbereinigt um 1,8 % gestiegen. Dabei nahm der Auftragseingang im Hochbau um 0,5 % und im Tiefbau um 2,9 % zu. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Februar 2023 stieg der reale, kalenderbereinigte Auftragseingang um 0,9 %. Dabei nahm der Auftragseingang im Hochbau um 1,5 % ab, im Tiefbau stieg er dagegen um 2,8 %. Der nominale (nicht preisbereinigte) Auftragseingang im Bauhauptgewerbe lag um 4,0 % über dem Vorjahresniveau.

mehr lesen

Heidelberg Materials übernimmt Elbe Decken

Heidelberg übernimmt Elbe
Die Heidelberg Materials Betonelemente DE GmbH & Co.KG hat das Unternehmen Elbe Spannbeton-Fertigdecken in Vockerode übernommen. Elbe Decken wurde 1994 gegründet und seit 2012 als mittelständisches Familienunternehmen geführt. Das Unternehmen ist spezialisiert auf serielles Bauen und stellt Spannbeton-Fertigdecken her, die deutschlandweit vor allem im gewerblichen Bau, aber auch Segment Wohnungsbau, eingesetzt werden.

mehr lesen

Takeuchi-Händler Boneß vergrößert sich

Boneß
Auf 1.500 m² hat Baumaschinen Boneß sein Geschäft vergrößert. Verkaufsräume, Werkstatt usw. bieten jetzt genügend Platz, um den gewachsenen Anforderungen der Kunden zu entsprechen. Neben dem Hauptsitz in Neustrelitz hat der Takeuchi-Händler auch eine Niederlassung in Bansin auf Usedom. Die wachsende Kundschaft aus Bau, Galabau, Abbruch, Recycling, Gewinnung, Handwerk, Kommunen und Privat machten die Erweiterung notwendig. Genügend Platz für Gebäude und Hoffläche wurde in einem gut 15.000 m² großen Gebäudeareal gefunden.

mehr lesen