Wir bauen die Verbindungen der Zukunft – so lautet das Motto der Firmengruppe Rohde aus Korbach, die sich dem Erhalt und Ausbau der öffentlichen Infrastruktur widmet. Das Leistungsprofil des Unternehmens reicht im Bausektor vom Straßen- und Tiefbau über den Fräsdienst bis hin zu Baustofflogistik und Entsorgung. Dabei verwendet Rohde leistungsfähige Maschinen für nachhaltiges Bauen. So wie bei einem Erschließungsprojekt, für welches ein 25-t-Raupenbagger mit einer Anbau-Kettenfräse angemietet wurde.
Im hessischen Waldeck am Edersee waren in der zweiten Jahreshälfte 2022 auf einer Gesamtfläche von rund 50.000 m2 insgesamt 45 Bauplätze für Eigenheime zu erschließen. Das Gelände befindet sich in attraktiver Lage zwischen einem Golfplatz, dem Nationalpark und dem Edersee. Hier übernahm Rohde sämtliche Arbeiten im Tief- und Straßenbau inklusive der zweimal 720 m Schmutzwasser- (DN 200 – DN 400) und Regenwasserkanäle (DN 300 und DN 400) unter der Straße.
Die Tiefbauexperten von Rohde fanden auf dem Gelände oberhalb des Edersees schwierige Bedingungen vor: Nach dem Aushub von Mutterboden auf der gesamten Straßenbreite trafen sie auf Oberboden bis in 40 cm Tiefe und dann auf verschiedene Arten von Festgestein, an anderen Stellen stießen sie unmittelbar auf Fels bis in 5 m Zieltiefe. Diese Bodenverhältnisse waren bei Rohde bereits aus früheren Bauvorhaben bekannt. Deswegen wurde laut Swen Meier, dem Technischen Geschäftsführer des Unternehmens, von vornherein der Einsatz eines Baggers mit Stemmhammer oder Reißlöffel ausgeschlossen. Den Anforderungen entsprach vielmehr ein 25-t-Raupenbagger mit einer Kettenfräse KEMROC EK 110 (110 kW) mit 80 cm Arbeitsbreite. Beide Maschinen wurden vom regionalen Händler Bischoff Baumaschinen GmbH angemietet. Damit wurde von September bis Dezember 2022 ein Großteil der Kanalgräben geöffnet, Schmutz- und Regenwasserkanäle verlegt und die Gräben wieder verfüllt.
Fräsen ohne Zwischensteg
Die Kettenfräsen von Kemroc haben zwischen ihren seitlichen Schneidköpfen eine mit Hartmetallmeißeln bestückte Fräskette. Sie arbeiten sich durch weiches bis mittelhartes Material und erzeugen ein gleichförmiges Fräsbild über die gesamte Arbeitsbreite. Dabei bleibt kein typischer Mittelsteg aus Gestein stehen wie beim Einsatz herkömmlicher Querschneidkopffräsen. So entstehen Gräben von exakt vorbestimmter Breite, ohne dass der Ausleger seitlich verschwenkt werden muss, um den Mittelsteg zu entfernen. Das beschleunigt den Arbeitsfortschritt und senkt den Energieverbrauch, den Verschleiß sowie die Kosten für den Abtransport von Aushubmaterial.
Auf der Baustelle errichtete man bei den Erschließungsarbeiten keinen üblichen Verbau, denn dieser wäre beim abschnittsweisen Verlegen von Schmutz- und Regenwasserkanal hinderlich gewesen.
Vielmehr wurden die oberen Partien des Grabens per Kettenfräse stufig angeböscht. Das bedeutete zwar mehr Bodenbewegung, aber weniger Arbeit mit dem Verbau. Im Graben stellte sich als zielführende Vorgehensweise heraus, den Fels abschnittsweise mit der Kettenfräse rund 30 bis 50 cm tief zu lösen, die Grabenpartie mit dem Löffel auszuräumen und wieder auf die Kettenfräse zu wechseln, um die nächste Lage Fels zu lösen. Bei diesem Verfahren bezeichnete der Polier und Schachtmeister Karl-Otto Schwäbe den Verschleiß an der Kettenfräse als gering: „Das Material ist zwar relativ schwierig zu lösen, aber nicht besonders fest. Insofern hatten wir keine nennenswerte Abnutzung an den seitlichen Schneidköpfen und an der Fräskette.“
Technik unterstützt nachhaltigen Ansatz
Nach dem vorläufigen Abschluss der Kanalbau-Arbeiten im Dezember 2022 werden dort die Erschließungs- und Bauarbeiten vorangehen. „Wir projektieren das Gesamtvorhaben im Neubaugebiet unterhalb von Schloss Waldeck selbst und führen auch den Straßen- und Tiefbau aus“, schildert Meier das weitere Vorgehen. Gemeinsam mit einer Hochbaufirma hat man hierzu eine Investorengemeinschaft gegründet. Wie bereits bei der Planung wurde auch bei der baulichen Umsetzung auf Nachhaltigkeit fokussiert. So sahen die Planungen die Versickerung von anfallendem Regenwasser im Baugebiet vor, um eine Grundwasserneubildung zu fördern. Zudem erreichte man im Zuge der Kanal- und Tiefbauarbeiten, unnötige Transportwege bei der Erdbewegung zu vermeiden. „Alle verdrängten Massen verbleiben auf der Baustelle“, unterstreicht Schwäbe. Einen wesentlichen Anteil daran hat seiner Aussage nach das beim Grabenbau durch die Kettenfräse erzeugte, relativ feinkörnige und homogene Fräsgut: „Das Material weist Körnungen von 0/56 bis 0/80 auf. Wir können es ohne weitere Brech- und Siebvorgänge beim Verfüllen der Kanalgräben verwenden sowie beim Anheben der Grundstücke auf das zukünftige Straßenniveau.“
Während der Winterpause 2022/2023 war der Kanalbau zu rund 80 % abgeschlossen. Swen Meier und sein Polier Karl-Otto Schwäbe gingen davon aus, dass im weiteren Verlauf des Projekts die Kettenfräse erneut auf den Plan kommen würde. Denn noch fehlten rund 50 m Kanal sowie fünf Hausanschlüsse, genug Arbeit für etwa eine Woche. Nach aktuellen Überlegungen könnte zukünftig das im Wohngebiet aufgefangene Regenwasser auch zur Bewässerung eines nahegelegenen Golfplatzes dienen. Dafür wäre das Verlegen von weiteren Rohrleitungen notwendig.
Bei Aushubarbeiten im Kanal- und Rohrleitungsbau sind je nach Bodenbeschaffenheit unterschiedliche Verfahren möglich. Bei diesem Projekt trafen die Ausführenden auf schwierig zu lösendes Material, sodass der Einsatz einer Kettenfräse die wohl optimalste Variante darstellte. Zudem konnte das feinkörnige Fräsgut direkt wiederverwendet werden, was Vorteile bei Kosten und Nachhaltigkeit mit sich brachte.
Weitere Informationen:
www.kemroc.de
Weitere Produkte des Herstellers Kemroc Spezialmaschinen GmbH:
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Spezialeinsatz in der Tunnelerneuerung
Kemroc: Diamantsäge KDS 30
Diamantsägen der Serie KDS von Kemroc wurden für das Schneiden von verschiedensten Materialien wie etwa Naturstein, Granit, Stahlbeton, Beton, Asphalt, Kunststoffen, Holz, Folien und Aluminium konstruiert. An Raupen- oder Mobilbaggern montiert und mit der Bordhydraulik gekoppelt, entfalten sie in vielen Industriebereichen hohe Leistungen bei sehr geringer Belastung für Trägergerät, Fahrer und Umwelt. Hohe Drehzahlen und eine stimmige Auswahl an Diamantschneidrädern eröffnen den Maschinen ein breites Einsatzspektrum und eine hohe Effektivität. Jetzt war die Säge im Spezialeinsatz bei der der Erneuerung des Elleringhauser Eisenbahntunnels im Hochsauerland.
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Fräsen über die gesamte Breite
Kemroc: Kettenfräsen der Serie EK
Kettenfräsen der Baureihe EK von Kemroc sind mit einer einzigartigen Fräskette zwischen den seitlichen Schneidköpfen bestückt. Sie lösen das Material auf der gesamten Fräsenbreite ohne Unterschnitt oder einen Mittelsteg, der beim Einsatz herkömmlicher Querschneidkopffräsen stehen bleiben würde. Damit öffnen sie Gräben von exakt definierter Breite. Die Arbeit damit spart Zeit und bis zu 40 % Energie, wirkt baggerschonend und erzeugt ein feinkörniges Fräsgut, welches oftmals an Ort und Stelle beim Verfüllen des Grabens wiederverwendet werden kann.
Anbaugeräte
Fräsprodukte und -verfahren für den Spezialtiefbau
Kemroc: Neue Firmensparte Kemsolid
Der Fräsenhersteller Kemroc stellt auf der bauma 2022 unter anderem seine neue Firmensparte KEMSOLID vor. In diesem Geschäftszweig entwickelt der Hersteller neuartige Produkte und Verfahren für den Spezialtiefbau. Zentrale Elemente sind dabei die KSI-Mischfräsen für den Baggeranbau. Mit ihren umlaufenden Fräsketten dringen sie in den Boden ein und durchmischen ihn im selben Arbeitsgang mit einer Bindemittel-Suspension. Ohne jeden Bodenaustausch entstehen dabei massive, belastbare und dichte Körper aus Erdbeton von genau definierter Größe und Gestalt. Auf Grundlage von Expertenwissen und gemeinsam mit ihren Kunden gehen die Spezialisten von KEMSOLID komplexe Einsätze zur Baugrundabdichtung und Bodenverbesserung bei großen Infrastrukturprojekten an. Als ein Highlight des KEMSOLID-Programms zeigt Kemroc an einem 30-Tonnen-Bagger die Mischfräse KSI 7000 mit ihrem 7 m langen Fräs- und Injektionsschwert.
Spezialtiefbau
Technik trifft Know-how
Mit dem Kemsolid-Verfahren Einsätze zur Baugrundabdichtung und Bodenverbesserung sicher angehen
In einem neuen Geschäftszweig namens Kemsolid bündelt der Hersteller Kemroc seine Technologie rund um die KSI-Mischfräsen zur Bodenstabilisierung. Dabei beschäftigt sich dieser Unternehmensbereich nicht nur mit der Entwicklung, Erprobung und Herstellung der Mischfräsen, sondern stellt den Kunden auch Expertenwissen aus dem Spezialtiefbau für ihre individuellen Projekte zur Verfügung.
Anbaugeräte
Versetzte Schneidköpfe fräsen lückenlos
Kemroc: KRC-Anbaufräsen
Die neue Generation von Kemroc-Anbaufräsen der Baureihe KRC ermöglicht ein nahezu durchgängiges Fräsbild. Die Doppelkopffräsen haben zwei winkelig zueinander angeordnete Schneidköpfe, deren Hartmetallmeißel lückenlos aneinander anschließen. Sie kommen ohne die typische Mittelkette aus, die man von den Kettenfräsen der Baureihe EK kennt. So wird der beim Arbeiten mit üblichen Querschneidkopffräsen entstehende Mittelsteg aus Gestein oder Beton vollständig abgetragen oder auf ein Minimum reduziert. Auf diese Weise kann in nahezu allen Felsarten ein seitliches Bewegen des Baggerarms mit Schneidkopf zum Entfernen des Mittelstegs vermieden werden.
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Mit Vollgas zur Datenautobahn
Spezial-Anbaufräse sorgt für Rekordtempo beim Öffnen der Kabelgräben für den Breitbandausbau
Die Firma Bautechnik Schödl aus Grimma beteiligt sich daran, den Breitbandausbau im sächsischen Schneeberg voranzutreiben. Insgesamt 26 km Leerrohre werden in einem ersten Bauabschnitt verlegt, um die Haushalte an das Glasfasernetz anzuschließen. Mit einem Schneidrad SMW 80 von Kemroc am firmeneigenen 16-t-Mobilbagger kommt das Bauunternehmen beim Öffnen der Kabelkanäle auf hohe Geschwindigkeit.
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Kemroc: SCHÖKEM-Verfahren für den Spezialtiefbau
Grabenfräsen von Kemroc sind die Grundlage für das neuartige, gemeinsam mit Schönberger Bau entwickelte SCHÖKEM-Verfahren zur Herstellung von Erdbeton. Dabei dringt eine am Standard-Hydraulikbagger montierte Stabilisierungsmaschine in den Boden und durchmischt ihn durch Injektoren mit einer Bindemittel-Suspension – ganz ohne Bodenaushub und Verfüllung. Dadurch entsteht nach wenigen Tagen Abbindezeit ein standsicherer, wasserdichter Erdbetonkörper. Bei Eignungsprüfungen und in ersten Feldeinsätzen wurden durch das Geotechnische Ingenieurbüro Dipl.-Ing. A. Pampel GmbH (GCE) aus Leipzig die Homogenität, Festigkeit und Dichtigkeit der Erdbetonkörper nachgewiesen. Sie erreichen – je nach Bodenart und Bindemittelanteil – rund 3 bis 4 MPa Druckfestigkeit.
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