Mall GmbH
Anschrift:
Hüfinger Str. 39-45
78166 Donaueschingen
Deutschland
Häufigere Starkregenereignisse, längere Trockenperioden und insgesamt weniger Regenfall zwingen vor allem die Städte zu einem neuen Umgang mit Regenwasser. Mit einer dezentralen Regenwasserbewirtschaftung kann dem Problem wirksam entgegengetreten werden. Die Mall GmbH bietet mit Anlagen zur Rückhaltung, Versickerung und Behandlung von Regenwasser alle dafür nötigen Komponenten. Auf einer Presseveranstaltung am Unternehmenssitz in Donaueschingen zeigte das Unternehmen jetzt die Erfordernisse und Möglichkeiten der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung auf.
„Die öffentliche Kanalisation in Deutschland ist mehrere Jahrzehnte alt und zu klein für die angeschlossenen Flächen“, sagte Mall-Geschäftsführer Christoph Schulze Wischeler auf der Veranstaltung. Bei den immer häufiger auftretenden Starkregenereignissen sei diese hoffnungslos überfordert. Verstärkt wird das Problem durch die starke Versiegelung der Städte, die einen natürlichen Wasserhaushalt nicht mehr zulässt. Zugleich machen es immer längere Trockenperioden und entsprechend sinkende Grundwasserspiegel erforderlich, Regenwasser nicht einfach abfließen zu lassen, sondern lokal zu sammeln. „Regenwasser ist eine Ressource und sollte möglichst regional genutzt werden,“ brachte es Schulze Wischeler auf den Punkt.
Versickern statt Versiegeln
Die Folgen der Versiegelung für den Wasserhaushalt machte Martin Lienhard, der Leiter der Technischen Abteilung bei Mall deutlich: Auf unbebauter Fläche verdunstet 60 % des Regenwassers, 25 % versickert und 15 % fließt ab. Auf bebauter Fläche verdunstet 30 %, 10 % versickert, aber 60 %, also vier Mal so viel, fließt ungenutzt ab. „Es braucht einen Paradigmenwechsel von der Versiegelung hin zum ‚Schwammstadtprinzip‘, bei dem möglichst viel Regenwasser an Ort und Stelle gehalten und dann zur Versorgung von Böden und Vegetation, zur Hitzevorsorge und zur Erhaltung einer lebenswerten Umwelt verwendet wird“, sagte Stephan Ellerhorst, Experte für Wasserinfrastruktur beim international tätigen Architektur- und Ingenieurbüro Sweco. Es gehe darum, einen möglichst naturnahen Wasserhaushalt auch in Städten zu erreichen, sodass wieder mehr Wasser versickere und so zur Neubildung von Grundwasser zur Verfügung stehe.
Für den Planer von dezentralen Regenwasserbewirtschaftungssystemen ist die Herausforderung bei jedem neuen Projekt die passende Auswahl und Kombination ausden möglichen Maßnahmen Nutzung, Versickerung, Verdunstung, Rückhaltung, Behandlung und Drosselung, erläuterte Martin Lienhard, Leiter Technische Abteilung bei Mall.
Pilotprojekt für gelungenes Regenwassermanagement
Was dies konkret bedeutet, zeigte er vor Ort am Beispiel des Neubaus des Vereinsheims des lokalen Fußballvereins SSC Donaueschingen. Bei diesem Projekt wurde darauf geachtet, dass der Wasserhaushalt nach der Bebauung in seiner Verteilung zwischen Verdunstung, Nutzung und Versickerung etwa dem vor der Bebauung entspricht und kein Regenwasser ungenutzt vom Grundstück abgeleitet wird. Das Gebäude hat deshalb ein Klima-Gründach, das über eine intelligente Steuerung mit einer unterirdischen Zisterne verbunden ist. Das gesammelte Regenwasser wird für die Dachbewässerung und die Toilettenspülungen genutzt, überschüssiges Wasser versickert über Sickerkammern aus Porenbeton im Untergrund. Regenwasser, das auf den Außenflächen anfällt, versickert über wasserdurchlässige Pflasterflächen ebenfalls direkt.
Das vom Spezialisten für Dachbegrünung ZinCo GmbH zum Projekt beigesteuerte Klima-Gründach bewirkt, dass eine speziell dafür entwickelte Pflanzengemeinschaft über kontinuierliche Bewässerung eine hohe Verdunstungsleistung auch in trockenen, heißen Wetterphasen sicherstellt. Die hohe Verdunstungsrate wirkt kühlend auf die unmittelbare Umgebung. Regenwasser aus Niederschlagsperioden kann vom Dach in die unterirdische Zisterne von Mall abfließen. Die Hauswasserstation „Regencenter Tano L“ von Mall fördert das Regenwasser von der Zisterne zu den Entnahmestellen im Vereinsheim sowie wieder zur Bewässerung des Gründachs. Überschüssiges Wasser aus der Zisterne fließt in die Mall-Sickerkammer Cavi, über die es ins Grundwasser gelangt.
Dass die Bedeutung der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung bei den Verantwortungsträgern angekommen ist, zeigt Malls aktuelle Marktbefragung „Umgang mit Regenwasser“. An der repräsentativen Umfrage beteiligten sich im April/Mai diesen Jahres 6.144 Personen aus Architektur- und Ingenieurbüros, Bauunternehmen, Behörden, Hochschulen sowie dem Baustoff-Fachhandel in Deutschland, Österreich und der Schweiz. 76 % der Teilnehmer erwarten eine steigende Nachfrage nach Anlagen zur dezentralen Regenwasserbewirtschaftung, 22 % eine zumindest gleichbleibende Nachfrage. Dabei kommt die Nachfrage aus allen Bereichen. 66 % der Befragten haben Kunden in Gewerbe und Industrie, jeweils 62 % bei Kommunen und Privathaushalten. Die drei Top-Zukunftsthemen sind demnach die Regenwassernutzung (78 %), Starkregen (74 %) und Regenwasserversickerung (65 %).
bpz meint: Seit der Novelle des Wasserhaushaltsgesetzes im Jahr 2009 darf Regenwasser auf neugebauten Grundstücken nicht mehr mit Abwasser vermischt werden. Priorität hat die ortsnahe Bewirtschaftung des Niederschlages. Das hat der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung einen ersten Schub verliehen. Seitdem lässt der Klimawandel mit immer häufigeren Starkregenereignissen die Sensibilität für das Thema stetig weiter steigen. So gab es in Berlin im Juni 2017 einen Jahrhundertregen. In 18 Stunden kam so viel Wasser vom Himmel wie sonst nur in einem Vierteljahr. Im selben Jahr beschloss das Berliner Abgeordnetenhaus, Gebäude- und Grundstücksflächen, von denen Regenwasser direkt in die Mischwasserkanalisation abgeleitet wird, jährlich um 1 % zu reduzieren. Inzwischen unternimmt die Hauptstadt Einiges, um der eigenen Vision von der „Schwammstadt Berlin“ näherzukommen.
Weitere Informationen:
www.mall.info
Ein Schwerpunkt des diesjährigen Messeauftritts von Mall auf der IFAT 2024 war die Baumrigole ViaTree als Baustein der Schwammstadt, die in Innenstädten mit den anderen Mall-Lösungen zur Nutzung, Behandlung und Versickerung von Regenwasser kombiniert werden kann. Mall präsentierte sich darüber hinaus aber auch als Systemanbieter für den Umgang mit wassergefährdenden Flüssigkeiten und unterschiedlichen Abwasserzusammensetzungen.
Mit der Baumrigole ViaTree komplettiert die Mall GmbH ihr Produktprogramm im Bereich der blau-grün-grauen Infrastruktur. ViaTree besteht aus einem Stahlbetonbehälter mit integriertem Wasserspeicher und umlaufenden Wurzelfenstern, durch die sich die Wurzeln ins umgebende Baumsubstrat ausdehnen können. Die neue Baumrigole eignet sich auch zum Einbau unter Verkehrsflächen.
Anpassung an den Klimawandel war vor 30 Jahren noch kein Thema. Inzwischen sind Dachbegrünung, Regenwassernutzung und -versickerung selbstverständliche Arbeitsfelder im Bauwesen geworden. Umweltpolitische Ideen werden wirksam durch eine funktionierende Bautechnik. Erfolge beim Stadtklima sind damit abhängig von den Baufachbetrieben und deren Mitarbeitern. Dieser Beitrag zeigt Zusammenhänge und Beispiele im Umgang mit Regenwasser.
Die Mobiplan Verkehrsinsel aus Betonfertigteilen von Mall gibt es jetzt auch mit einer Breite von 3.000 mm. Damit reagiert das Unternehmen auf die Entwicklung, dass zunehmend Fahrräder mit Anhängern und Lastenräder unterwegs sind, die zum sicheren Überqueren von Straßen eine größere Aufstellfläche benötigen. Mobiplan Verkehrsinseln bestehen aus massivem und dauerhaftem Stahlbeton und eignen sich sowohl für den dauerhaften als auch für einen zeitlich befristeten Einsatz. Ihr Baukastensystem aus Halbkreis- und Rechteckelementen ermöglicht passgenaue Lösungen für alle Anforderungen.
Der neue Sickertunnel CaviLine der Mall GmbH aus Stahlbeton ist eine stabile, platzsparende und kostengünstige Lösung zur Versickerung von Regenwasser. Durch seine flache, breitflächige und oberflächennahe Bauweise ergibt sich ein günstiges und volumensparendes Verhältnis zwischen Hohlkörpervolumen und Sickerfläche. In Kombination mit einer Behandlungsanlage eignet er sich besonders für den Einsatz zur Linienentwässerung von Dach- und Verkehrsflächen.
Der Spezialist für Rohrverbindungstechnik Fernco hat seinen bestehenden Mauerkragen optimiert. Das Bauteil schützt das Mauerwerk zuverlässig vor dem Eindringen von Grundwasser sowie Feuchtigkeit und ist radonsicher. Zwei kurze Lippen und ein kompakteres Design sparen Platz und erleichtern die Montage. Der neue, elastische Mauerkragen PFT ist kompatibel mit Rohren aus jeglichen Materialien ab 21 mm Nennweite.
Die neue Cavum-Mauer von den Jasto Baustoffwerken ist eine Gartenmauer in Bruchsteinoptik mit der Besonderheit, dass sie aus Hohlsteinen besteht und so Gewicht und Kosten einspart. Gleichzeitig eignet sich die Mauer für größere Höhen als vollständig massive Mauervarianten, da sie waagerecht und senkrecht armiert werden kann.
Fränkische erweitert sein Portfolio im Regenwassermanagement und bringt eine neue Generation an Schächten auf den Markt: QuadroControl ST-S(tandard) ergänzt den neuen Stapelblock Rigofill ST-S. QuadroControl ST-A(dvanced) ist der Schacht für das Rigofill inspect System. Die Systemschächte haben ein offenes Design und sind mit einer großzügigen Zugangsöffnung ausgestattet, passend für bevorstehende Inspektionsaufgaben. Zudem lassen sich die Rohranschlüsse nun flexibel auf der Baustelle herstellen.
Vor zehn Jahren wurden die in die Jahre gekommenen Gebäude des Johannes-Gymnasiums, das auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblickt, umfassend modernisiert. Nun folgte die Sanierung der Außenanlagen, einschließlich der Neugestaltung des Schulhofs. Bei der Wahl des Belags spielten nicht nur optische, sondern auch ökologische Aspekte eine wichtige Rolle. Eine anspruchsvolle Aufgabe, die das Planungsbüro Sabine Kraus Stadt und Freiraum aus Limburg übernahm. Die Entscheidung fiel letzlich auf das Betonsteinpflaster Vios RX40 von Kann, das zu einem großen Teil aus Recyclingmaterial besteht.
Die Jasto Baustoffwerke haben auf der GaLaBau in Nürnberg eine ganze Reihe von Produktneuheiten vorgestellt. Ein Highlight war die Green-Wall-Kombi, ein begrünbares Mauersystem für den privaten, aber vor allem für den städtischen Raum. In Kombination mit anderen Grünflächen kann die Gartenmauer zur Kühlung von Innenstädten beitragen und die CO2-Aufnahme erhöhen. Die CO2-Bilanz des begrünten Mauersystems wird innerhalb kürzester Zeit positiv, da die Bepflanzung mehr CO2 bindet, als bei der Produktion benötigt wurde.
Der neuartige Pflasterstein ProKlima Zero von Kann reduziert nach Angaben des Unternehmens 100 % CO2 gegenüber einem herkömmlich hergestellten Betonpflaster. Dies gelingt durch den Einsatz eines innovativen CO2-speichernden Rohstoffs Damit lassen sich Pflasterflächen, bezogen auf das verwendete Steinmaterial, mit äußerst geringem CO2-Fußabdruck anlegen. Die Kompensation des CO2 findet beim ProKlima Zero nicht extern statt, sondern im Kernbeton selbst.
Hauraton, ein Anbieter für ganzheitliche Lösungen im Regenwassermanagement, baut sein Portfolio weiter aus. Das Unternehmen hat auf der GaLaBau 2024 seine neuesten Entwicklungen vorgestellt Im Mittelpunkt des Messeauftritts standen Regenwassermanagement-Konzepte, die das Behandeln, Versickern, Zurückhalten und Weiterverwenden von Niederschlagswasser in den Fokus rücken. Die Hauraton-Lösungen sollen den Bau und die Planung städtische Infrastrukturen in Städten zukunftssicher und wassersensibel machen.
Auf der IFAT 2024 hat die Funke Kunststoffe neue zukunftsweisende und bedarfsgerechte Systemlösungen für ein modernes Wassermanagement und für eine nachhaltige Kanalinfrastruktur präsentiert – allesamt entwickelt im Austausch mit den Netzbetreibern und Planern sowie den Anwendern vor Ort auf den Baustellen.
Auf der IFAT in München präsentierte Birco Lösungen für ganzheitliches Management von Wasser. Mit der Produktneuheit BIRCOprime evo zeigte der Entwässerungsexperte seine weiterentwickelte Regenwasserbehandlungsanlage, die Sedimentation und Filtration in einem System kombiniert. Auch nachhaltige Versorgungslösungen mit Blick auf die wachsende Bedeutung klimafreundlicher Mobilität stellte der Systemanbieter mit der BIRCOcanal in den Fokus seines Messeauftritts.