Als eines der ältesten Baumaterialien der Menschheit ist Lehm heute vor allem als Bestandteil von Mauerziegeln bekannt. Dabei bietet Lehm auch im ungebrannten Zustand zahlreiche Vorteile, die sowohl ökologischer als auch bau- physikalischer Natur sind. So ist es naheliegend, dass die Mitgliedswerke der Mein Ziegelhaus GmbH & Co. KG ab sofort neben ziegelähnlichen Lehmsteinen auch Lehmstampfwände anbieten. Dabei stellen die neuen Lehmprodukte aus ökologischen und baubiologischen Gründen eine optimale Ergänzung zum massiven Ziegelmauerwerk dar.
Bei Lehmsteinen handelt es sich um getrocknete Ziegel aus einer Lehmmischung. Diese können in unterschiedlichen Größen und Formen im Strangpressverfahren hergestellt werden und bieten sowohl im Mauerwerksbau als auch bei Verblendungen vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Sie können sowohl für Innen- als auch Außenwände mit tragender oder nichttragender Funktion eingesetzt werden.
Das Vermauern unterscheidet sich nicht von dem mit gebrannten Ziegeln. Die Lehmsteine werden werkgerecht im Verband mit vollen Fugen in der Regel mit Lehmmörtel versetzt. Lehmsteine für tragende Wände müssen mindestens der Druckfestigkeitsklasse 2 nach DIN 18945 entsprechen. Sie sind wie andere tragende Bauteile entsprechend statisch zu bemessen. Die fertige Wand kann entweder als Sichtmauerwerk verbleiben oder mit Lehmputz ein- oder zweilagig verputzt werden.
Vorgefertigt zur Baustelle
Stampflehmwände werden maßgenau industriell vorfertigt und als komplettes Wandelement zur Baustelle transportiert. Der Herstellungsprozess ist energiearm, verursacht nur einen niedrigen CO2-Ausstoß und ist damit besonders klimafreundlich. Für eine Stampflehmwand wird der erdfeucht aufbereitete Lehm lagenweise in eine geeignete Schalung eingebracht und mechanisch verdichtet. Der Stampflehm wird dadurch formstabil und kann sofort entschalt werden. Unverputzte Stampflehmwände zeigen deutliche Schichtstrukturen, die von der verdichteten Lehmmasse herrühren. Diese Strukturen können je nach Art der Schalung und des eingefüllten Materials variieren. Farblich reichen die Töne von ocker über rotbraun bis zu dunkelbraun. Stampflehmwände werden daher zumeist aus architektonisch ästhetischen Gründen eingesetzt.
Lehm als ökologische Ergänzung zum Ziegel
Die Kombination von massiver Ziegelbauweise mit Lehmbaustoffen ist heute aus nachhaltiger, bauökologischer und wirtschaftlicher Sicht eine optimale Lösung. Die Bestandteile für beide Produkte sind regional in den Ton- und Lehmgruben der Ziegelwerke nahezu unbegrenzt verfügbar und können problemlos abgebaut werden. Während Innenwände aus Lehm das Wohlfühlklima positiv beeinflussen, bildet der Ziegel als Außenwand eine stabile und sichere Gebäudehülle. Massives Ziegelmauerwerk ist dank des keramischen Brennprozesses sehr langlebig und verursacht über den gesamten Lebenszyklus von 100 Jahren und länger lt. Mein Ziegelhaus kaum nennenswerte Instandhaltungskosten. Zudem ist eine natürliche Dämmung so integriert, dass sie vor Witterungseinflüssen und mechanischen Beschädigungen dauerhaft geschützt ist. Hinzu kommen weitere bauphysikalische Eigenschaften wie Statik, Schall- und Brandschutz. Damit eignen sich Ziegel nicht nur für Einfamilienhäuser, sondern auch für größere Wohnbauten.
Ausgeglichenes Wohnraumklima
Lehm zeichnet sich durch seine hygroskopischen Eigenschaften aus. Das bedeutet, er kann Feuchtigkeit aus der Raumluft aufnehmen und bei Veränderung der relativen Luftfeuchtigkeit wieder abgeben, was u. a. Schimmelbildung verhindert. Diese Fähigkeit sorgt zudem für ein ausgeglichenes Raumklima, das nicht nur Behaglichkeit schafft, sondern auch gesundheitliche Vorteile hat. Ein konstantes Raumklima kann Atemwegserkrankungen vorbeugen und ist besonders vorteilhaft für Allergiker.
Die hohe Masse von Lehm sorgt für guten Schallschutz und ermöglicht es, Temperaturunterschiede auszugleichen. Im Sommer wirkt er kühlend, indem er Wärme absorbiert. Im Winter speichert er Wärme und gibt sie langsam an den Raum ab. In Lehmwände können auch problemlos Wandheizungen integriert werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Heizkörpern erwärmen diese statt der Innenraumluft direkt die Wände, wirken wie Strahlungskörper und schaffen ein behagliches Raumklima.
bpz meint: Die positiven Eigenschaften von Lehm sind seit Jahrtausenden bekannt. Daher lebt immer noch ein großer Teil der Menschen in Gebäuden aus diesem Baustoff – auch in Deutschland, wo Lehm für die Ausfüllung der Gefache in Fachwerkhäusern verwendet wird. Gut möglich, dass moderne Produktions- und Verarbeitungsmethoden zu einem Revival des Lehmbaus führen können. Mit seinen guten bauphysikalischen Eigenschaften passt dieser natürliche und wohngesunde Baustoff jedenfalls ideal in die heutige Zeit.
Weitere Informationen:
www.meinziegelhaus.de
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Mein Ziegelhaus: Großkammerziegel MZ80-GH
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