B2B Fachmedien GmbH
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Nicht alle Geräte auf dem Bau sind groß und furchteinflößend. Vielmehr ist die wohl am meisten verwendete Baumaschinenart weltweit eher kompakt gebaut: Der Minibagger zeichnet sich durch seine geringen Abmessungen aus und findet auf kleineren Baustellen im Bereich des Erdbaus oder des GaLaBaus Verwendung. Die leichten Vertreter dieser Baumaschinenart werden sogar bei Sanierungsarbeiten von Gebäuden und Anlagen verwendet, weil sie durch jede Tür passen. Alles in allem ist der Minibagger eine flexibel einsetzbare Maschine, die dank zahlreicher verfügbarer Anbauwerkzeuge bei kleineren Bauprojekten die mühsame und teure Handarbeit ersetzt.
Einst als Nischenprodukt und eine Art Miniaturausgabe des Raupenbaggers entwickelt, haben die Minibagger als die heute meistverkaufte Baumaschinengattung eine rosige Zukunft. Denn in einer immer enger zusammenrückenden Welt werden die Maschinen tendenziell kompakter: Das Platzangebot in der Stadt wird immer geringer, was das Drehen und Rangieren mit schwerem Gerät auf den Baustellen erschwert. Gleichzeitig kommt der riesige Sanierungsmarkt langsam in Bewegung, so dass maschinelle Unterstützung im sowie rund um das Wohngebäude benötigt wird.
Hier ist das Metier der Minibagger, die bei maximal 6-7 t Einsatzgewicht auch mit wenig Freiraum zum Arbeiten zurecht kommen und daher weder auf dem Bauhof noch auf der Baustelle viel Platz beanspruchen. Auch der Transportaufwand hält sich in Grenzen: Je nach Gewicht werden Minibagger mit einem Pkw-Anhänger oder Klein-Lkw auf die Baustelle gebracht und sind im Handumdrehen abgeladen und betriebsbereit. Diese Vorteile verbunden mit der breiten Palette auf dem Markt verfügbarer Anbauausrüstungen macht die Minibagger gerade für Betriebe im GaLa Bau zu unverzichtbaren Brot-und-Butter-Maschinen.
Ausstattung nach Einsatzprofil
Geht es um die Anschaffung eines Minibaggers, dann muss neben der richtigen Größe und Leistung auch die notwendige werksseitige Ausstattung der Maschine bedacht werden. Je nach Einsatzprofil des Betriebs müssen sich Unternehmer über die notwendige Hydraulikleistung im Klaren sein genauso wie über die Anzahl benötigter hydraulischer Zusatzkreisläufe, um komplexe Anbaugeräte wie z. B. schwenkbare Schaufel, Hammer oder Tiltrotator betreiben zu können. Auch über die Konstruktion des Unterwagens sollte man sich rechtzeitig Gedanken machen – ein hydraulisch verstellbares Fahrwerk kostet zwar Geld, sorgt aber für mehr Standsicherheit beim Arbeiten über die Seite und macht es im eingefahrenen Zustand möglich, enge Durchfahrten, wie z. B. Türen oder Gartentore, zu passieren.
Der Drang der Hersteller nach kompakter Bauweise hat in der letzten Dekade auch den Minibagger-Markt erreicht. Die von Haus aus schon relativ „schmächtig“ gebauten Maschinen werden auch mit einem Oberwagen in Kurzheck-Ausführung angeboten, um noch näher an Gebäuden, Gartenmauern oder Zäunen arbeiten zu können, ohne dass Bediener und Unternehmer Sach- oder Personenschäden zu befürchten haben. Natürlich geht das kompakte Design aus physikalischen Gründen zu Lasten der Stabilität und Hubleistung – für Betriebe, die hauptsächlich Bauvorhaben in beengten Bereichen umsetzen, dürfte das Mehr an Wendigkeit, Bewegungsfreiheit und Sicherheit jedoch eine interessante Option sein.
Während der Oberwagen immer kompakter wird, wird der Arbeitsplatz des Maschinenbedieners immer geräumiger und komfortabler. Die Kabinen aktueller Baggermodelle sind in der Regel größer dimensioniert als die der vorhergehenden Baggergenerationen. Das erhöht den Komfort für den Fahrer und kommt sicherlich auch der Produktivität am Einsatzort zugute. Auch das Bedienkonzept der Minibagger wird immer bedienerfreundlicher: Die Steuerung der modernen Maschinen ist präzise, einfach und intuitiv verständlich, die Bedienelemente wie Joysticks ergonomisch gestaltet und angeordnet. Spezielle Betriebsmodi helfen dem Fahrer, auf Knopfdruck die passende Maschineneinstellung für die jeweilige Aufgabe auszuwählen, um eine hohe Kraftstoffeffizienz erreichen zu können.
Saubere Angelegenheit
Weil Minibagger oft mitten in Wohngebieten oder Stadtzentren ihre Arbeit verrichten, bringen immer mehr Hersteller Alternativen zum Dieselmotor auf den Markt, sodass die Idee von der emissionslosen Baustelle im innerstädtischen Umfeld inzwischen real geworden ist. Bagger mit E-Antrieb arbeiten leiser, weil die Motorgeräusche bis auf ein Minimum reduziert werden. Zudem erzeugen sie im Betrieb keine direkten Abgasemissionen und Schadstoffe, wodurch sowohl das Baustellenpersonal als auch die direkte Umgebung der Baustelle geschützt werden.
Da die Akkutechnologie immer günstiger und effizienter wird, macht der Umstieg auf elektrische Baumaschinen trotz des höheren Anschaffungspreises auch aus wirtschaftlicher Sicht zunehmend Sinn. Zum einen können sich entsprechend ausgestattete Bauunternehmen Bauvorhaben von Auftraggebern sichern, die den Einsatz von emissionsfreier Technik vorschreiben. Zum anderen können die E-Bagger flexibler eingesetzt werden: so z. B. bei Arbeiten in Innnenräumen, ohne dass aufwendige Systeme für Rauchabzug installiert werden müssen. Ein weiterer Vorteil dieser Technologie ist der im Vergleich zu konventionellen Antrieben deutlich geringere Wartungsbedarf der Elektromotoren. Berücksichtigt man ihren hohen Wirkungs grad sowie die Leistungsfähigkeit und Ausdauer der Elektro-Bagger, die mit ihren konventionellen Pendants durchaus vergleichbar sind, dann wird deutlich, dass der batterieelektrische Antrieb zumindest bei kompakten Maschinen eine zukunftsfähige Lösung darstellt.
Auf den folgenden Seiten stellen wir einige aktuelle Minibagger-Modelle unterschiedlicher Größen vor. Vertreten sind neben den klassischen diesel-betriebenen Modellen auch Varianten ohne Hecküberstand sowie Minibagger mit alternativen Antriebskonzepten.
Zeppelin: Cat 302.7 CR, 303 CR und 305.5 CR
Bei Zeppelin gibt es seit 2021 die Modelle Cat 302.7 CR, 303 CR und 303.5 CR der neuen Generation von Cat-Minibaggern. Die Maschinen bieten eine Reihe von Neuerungen, die Cat erstmals in der Klasse zwischen 2,7 und 3,5 t verfügbar macht. Alle Typen basieren auf einer einheitlichen Plattform der Cat-Minibagger der neuen Generation, sodass Fahrern durchgängig dasselbe Bedienkonzept über die gesamte Palette von 1,5 bis 10 t zur Verfügung steht. Jedes der neuen Modelle ist in der Standard ausrüstung mit Joystick-Lenkung, Tempomat und fahrerseitiger Konfigurierbarkeit der Einstellungen ausgestattet. Ferner haben die Kunden die Wahl zwischen einem offenen Fahrstand mit Schutzdach oder einer Fahrerkabine, die beide kippbar sind.
Die erweiterte Gleichteilenutzung über die gesamte Modellreihe sowie die stabile Außenkonstruktion tragen dazu bei, die Investitionen in Ersatzteilbestände zu reduzieren und die Reparaturkosten zu senken. Die täglichen Wartungskontrollen lassen sich schnell über seitliche Klappen vom Boden aus erledigen. Konstruktive Verbesserungen sorgen für bis zu 10 % Leistungszuwachs beim Fahren und beim Grabenaushub. Die Verbesserungen am Hydrauliksystem bieten mehr Hubleistung und kürzere Taktzeiten. Dank anpassbarer Fahrereinstellungen verbessern sich Effizienz und Bedienkomfort.
Die neuen Motoren erfüllen die EU-Emissionsnorm Stufe V und bieten eine Nettoleistung von 18,4 kW (24,7 PS). Die Minibagger der neuen Generation ermöglichen dank des kompakten Schwenkradius einen geringeren Überhang bei seitlichen Arbeiten. Dabei schwenken die Typen 303 und 303.5 sogar ganz ohne Überhang, so lange sie kein Zusatzkontergewicht tragen. Dadurch bieten die Maschinen hohe Leistung auch unter beengten Platzverhältnissen. Die feste Unterwagenbreite beim Cat 302.7 CR, 303 CR und 303.5 CR beträgt 1.500, 1,550 bzw. 1.780 mm. Dies sorgt für eine optimale Balance zwischen Wendigkeit und Standsicherheit bei großen Hublasten.
JCB: 35Z-1 und 36C-1
JCB hat seine Minibagger-Palette im Jahr 2021 mit einem 3,5-Tonnen-Modell mit Null-Hecküberstand und einem 3,6-Tonnen-Modell mit konventionellem Heck ergänzt. Der 35Z-1 ist als Null-Heck-Bagger für Arbeiten in beengten Bereichen konzipiert und bietet erhöhten Schutz, da das Gegengewicht innerhalb der Maschinenbreite rotiert. Der 36C-1 bietet mit seinem konventionellen Heck eine höhere Produktivität mit mehr Reichweite, Stabilität und Hubleistung. Beide Maschinen werden von einem Dreizylinder-Perkins-Motor der Stufe V/IV Final angetrieben, der 18,4 kW liefert. Dieser Motor arbeitet mit mechanischer Kraftstoffeinspritzung und benötigt weder einen Dieselpartikelfilter noch irgendeine Form der Abgasnachbehandlung. Eine programmierbare automatische Leerlauffunktion (2 bis 30 Sekunden) senkt die Motor drehzahl auf 1.400 U/min ab, wenn die Bedienhebel für die voreingestellte Zeit nicht betätigt wurden. Wenn man den linken Bedienhebel nach oben zieht, um die Hydraulik der Maschine zu isolieren, sinkt die Motordrehzahl wieder auf 1.100 U/min, was den Kraftstoffverbrauch und den Geräuschpegel reduziert.
Die beiden Maschinen verwenden die verstellbare Axialkolben-Hydraulikpumpe von Bosch-Rexroth, Load-Sensing und Elekt roproportionaltechnik. Diese neue Technologie verhindert das Abwürgen des Motors und ermöglicht es so, die gesamte Motorleistung zu nutzen. Der zentrale Ventilblock sorgt für einen verbesserten Durchfluss und damit für einen ruhigeren, präziseren Betrieb. Die elektroproportionale, doppelt wirkende Arbeitshydraulik mit High-Flow ist jetzt bei beiden Baggern Standard und liefert einen Durchfluss von max. 70 l/min. Die Steuerung der Zusatzhydraulik erfolgt am rechten Joystick mit einem proportionalen Daumenroller.
Die Umschaltung von einfach- auf doppeltwirkend wird jetzt elektronisch über einen Schalter in der Kabine gesteuert, statt wie bei der vorherigen Maschinengeneration über einen manuellen Umschalthebel. Eine doppeltwirkende Hilfshydraulik für den Low-Flow kann ebenfalls spezifiziert werden und liefert einen Durchfluss von 30 l/ min. Dieser Kreislauf wird über die Daumenrolle am linken Joystick gesteuert. Wählbare Modi für hohen und niedrigen Durchfluss von 5 bis 100 % sorgen für die Kompatibilität mit Anbauwerkzeugen unterschiedlichster Hersteller.
Yanmar: SV15VT, SV17VT und SV19VT
Yanmar hat 2021 drei neue Minibagger am Markt eingeführt: die Modelle SV15VT, SV17VT und SV19VT. Die Maschinen wurden von Grund auf neu entwickelt. Vor allem Kabine und Ausleger wurden stark überarbeitet, um die Leistungsfähigkeit zu steigern. Am Beispiel des SV19VT erläutern wir die Neuerungen.
Der SV19VT wurde mit Blick auf eine einfache und unkomplizierte Bedienung entwickelt und bietet eine hohe Produktivität in einer kompakten Maschine. Das Modell eignet sich für eine Vielzahl von Erdbewegungsarbeiten und zeichnet sich durch einen kurzen Wenderadius vorne und hinten sowie einen großen Schwenkbereich des Auslegers aus. Wie die beiden anderen neuen Modelle ist der SV19VT mit einem Stufe-V-konformen, mechanisch gesteuerten Drei-Zylinder-Motor mit indirekter Einspritzung aus der TNV-Serie von Yanmar ausgestattet. Die Hydraulik wird durch das ViPPS-System von Yanmar angetrieben (39 l/min bei einem max. Druck von 220 bar). Der Bediener profitiert von einer Grabkraft von 11,4/16,7 kN (kurzer Arm/ Löffel) und einer Zugkraft von 12,9 kN mit zwei Fahrgeschwindigkeiten – 2,4 oder 4,4 km/h. Ein Wählschalter am Schildbedienhebel und ein serienmäßiges Kickdown-Getriebe sorgen für eine effizientere manuelle Bedienung. Die Kabine bietet eine 360°-Sicht auf den Arbeitsbereich, während ergonomisch gestaltete Steuerpedale, Hebel, Schalttafeln und eine LCD -Bedienoberfläche für hohe Funktionalität sorgen. Mit langen/kurzen Arm- und Schild konfigurationen, einem ausfahrbaren Unterwagen aus Formstahl (980 bis 1.320 mm), einem großen Schwenkbereich des Auslegers und einem optionalen zusätzlichen Gegengewicht von 50 kg sorgt der SV19VT für Stabilität und Flexibilität in jedem Einsatz.
Komatsu: Minibagger der MR-Serie
Komatsu hat zuletzt Zug um Zug neue Modelle seiner neuen Generation von Minibaggern der MR-Serie auf den Markt gebracht. Die inzwischen acht Modelle der Serie mit Betriebsgewichten von 1,9 bis 5,6 t werden von dem japanischen Unternehmen als leistungsstark und vielseitig beschrieben. Alle sind mit einem Motor gemäß EU-Stufe V ausgestattet. Die MR-5-Serie baut auf der MR-3-Baureihe auf und bietet eine ganze Reihe an neuen und optimierten Funktionen für höhere Bedienfreundlichkeit.
Durch die Sicherheitsgurt-Kontrollanzeige, den gut zugänglichen Motor-Notausschalter und geschützte PPC-Bedienhebel bieten die Maschinen hohe Sicherheit sowohl für den Fahrer als auch für die Menschen in der direkten Umgebung. Die MR-5-Bagger profitieren außerdem von werksseitig installierten Sonderausrüstungen, die von Komatsu entwickelt wurden, darunter Fingertip-Bedienelemente mit Proportionalsteuerung und eine Hydraulikleitung für Schnellwechsler, sodass stets hohe Flexibilität, Qualität, Zuverlässigkeit und Leistung gewährleistet sind. Die großzügige, ergonomische Arbeitsumgebung mit breitem Fahrersitz bietet dem Fahrer Komfort und Sicherheit. Die Baureihe MR-5 konzentriert laut Komatsu die Qualität und Leistung der großen Komatsu Baumaschinen auf kompakte Maschinen.
Wacker Neuson: Minibagger ET42, EZ50 und ET58
Wacker Neuson hat zuletzt Ende 2020 neue Kettenbagger in der Vier- und Fünf-Tonnen- Klasse auf den Markt gebracht: die konventionellen Modelle ET42, ET58 sowie den Zero-Tail-Bagger EZ50. Die Bagger zeichnen sich durch hohe Hub- sowie Grabkräfte für schnelle Arbeitszyklen und die Drei- Punkt-Kinematik für mehr Losbrechkraft, Einstechtiefe und Ausschütthöhe aus. Auch Einsätze bei sehr felsigem oder steinigem Boden sind dank der hohen Losbrechkraft kein Problem. Für eine präzise Steuerung und hohe Leistungseffizienz sorgt das in novative Hydrauliksystem „Load Sensing Flow Sharing“: Die Maschine passt sich automatisch der Last an und die Joystick-Bewegung bleibt für den Bediener jederzeit konstant.
Durch die vier Zusatzsteuerkreise können unterschiedlichste Anbaugeräte, wie beispielsweise ein Powertilt mit Greifer, verwendet werden. Außerdem können mit dem neuen Druckentlastungsschalter hydraulische Anbaugeräte einfacher und schneller gewechselt werden, wodurch der Arbeitsablauf auf der Baustelle flüssiger und die Bedienung noch komfortabler ist. Durch die optionale Auto-Stopp-Funktion stellt sich der Motor nach längerer Inaktivität automatisch ab und sorgt so für mehr Effizienz im Einsatz. Das neue Active Working Signal (AWS) gewährleistet für die Personen in der Arbeitsumgebung des Baggers eine höhere Sicherheit: Sobald der Bagger einsatzbereit ist, leuchtet ein roter LED-Streifen, der in die Motorhaube integriert ist. Die Kabinen der Bagger ET42, EZ50 und ET58 sind großzügig gestaltet und so konzipiert, dass der Bediener eine optimale Sicht nach allen Seiten sowie auf das Anbaugerät hat.
Das Zero Tail Modell EZ50 erlaubt ein besonders sicheres Arbeiten an Mauern, am Straßenrand oder anderen Begrenzungen, da das Heck zu keinem Zeitpunkt über die Kette hinausragt. Zudem ist bei den Baggern der Hubarmzylinder durch den Kolbenstangenschutz aus flexiblem Kunststoff vor Beschädigungen geschützt. Dank des elastischen Materials bleiben auch nach einem Kontakt mit dem Löffel keine Verformungen zurück, was sowohl Reparaturkosten als auch Zeit spart.
Bobcat: E60 und E10e
Bobcat setzt bei seinen Minibaggern auf hohen Fahrerkomfort bei guter Grableistung. Daher verfügen die Maschinen nach Angaben des Unternehmens über 20 % mehr Kabinenvolumen als die Modelle an derer Hersteller sowie einen großzügigen Kabinenein- und -ausstieg. Das neueste Modell E60 der R2-Serie mit reduziertem Hecküberstand zählt zu den Bobcat-Flaggschiffen in der Klasse der Sechs-Tonnen-Bagger. Es verfügt über einen leistungsstarken Euro-5-Motor und zeichnet sich durch eine optimale Kombination aus hoher Stabilität und Grableistung sowie großen Ausbrechkräften aus. Die geräumige, große Kabine sorgt dabei für hohen Fahrerkomfort. Die breite Tür öffnet etwas über 180° und steht dabei nicht über die Kontur des Oberwagens hinaus. Mit nur 280 mm Hecküberhang kann die Maschine auch in engen Bereichen sicher arbeiten. Dazu kommen 84 l Zusatzhydraulikfluss, verbesserte Stabilität und eine A-SAC-Zusatzhydrauliksteuerung für jede Herausforderung. Auch auf dem Markt für elektrisch betriebene Bagger ist Bobcat bereits präsent: Der Bobcat E10e ist der erste voll elektrische Ein-Tonnen-Minibagger in Kurzheckbauweise, der im Handel erhältlich ist. Mit einer Breite von nur 71 cm kann er problemlos Standardtüren passieren und sogar Aufzüge nutzen, was ihn zu einer praktischen und emissionsfreien Lösung für Innenanwendungen wie Abbruch oder Kellerbau macht. Im Einsatz, verbreiterbar auf 110 cm, hat er die Standsicherheit eines 1,5-Tonnen-Baggers. Dank wartungsfreien Lithium-Ionen-Akkupacks bewältigt der E10e auch lange Arbeitstage. Zur Wiederaufladung dienen die Arbeitspausen. Sein Geräuschpegel von nur 72 dBA wurde gegenüber einer vergleichbaren Dieselmaschine um fast die Hälfte reduziert – und er ist emissionsfrei.
Kiesel: Hitachi ZX26U-6
Der japanische Baumaschinenkonzern Hitachi bietet über seinen deutschen Vertragshändler Kiesel neun verschiedene Minibagger-Modelle mit Betriebsgewichten von 1 bis 6 t an. Der ZX26U-6 ist z. B. mit seinem kleinen Heckschwenkradius ideal für Arbeiten unter beengten Platzverhältnissen. Das 2,7-Tonnen-Modell lässt sich bequem auf einem 3,5-Tonnen-Anhänger mit Löffel und Schnellwechsler von einer Baustelle zur anderen transportieren. Die große Frontscheibe und der optionale Rückspiegel sorgen für optimale Rundumsicht. Für den Fahrerkomfort verfügt die Maschine über einen breiten, verstellbaren und gefederten Sitz, klappbare Pedale und verstellbare Armstützen. Alle Bedienelemente sind für den Maschinenführer besonders leicht erreichbar, die hydraulisch vorgesteuerten Joysticks und Bedienhebel gewährleisten zudem eine hohe Steuerpräzision. Der ZX26U-6 ist mit neuen LED-Arbeitsscheinwerfern an Kabine und Ausleger ausgestattet. Diese haben eine weitaus längere Lebensdauer und sind zudem energieeffizienter als Halogenscheinwerfer. Ein verstärkter Träger am Auslegerende und der Schutz am Auslegerzylinder erhöhen die Robustheit des Minibaggers. Mit seinem Stufe-V-konformen Motor und dem bewährten Hitachi Hydrauliksystem erreicht er eine hohe Produktivität und Effizienz.
Wilhelm Schäfer: Takeuchi TB 216 und TB 225
Wilhelm Schäfer hat als deutscher Takeuchi-Vertragshändler insgesamt zehn Minibagger-Modelle von 1 bis 6 t im Programm. Der TB 216 hat 1,8 t Einsatzgewicht und ist mit einem 11,5 kW bzw. 15,6 PS starken Motor ausgerüstet. Zur Standardausrüstung gehören drei hydraulische Zusatzkreisläufe, die bis zum Löffelstiel installiert sind. Die Vier-Pumpen-Hydraulik ist summenleistungsgeregelt. Das Laufwerk ist hydraulisch von 980 mm auf 1.300 mm teleskopierbar. Zusätzlich ist der TB 216 mit einem hydraulischen Schnellwechsler HS 01 ausgestattet. Ein Powertilt mit 180° Schwenkbereich ermöglicht eine Vielzahl unterschiedlicher Einsätze. Verschiedene Löffel und ein Powerspaten gehören ebenso zu dem kompakten Allrounder. Der 2,4 t schwere TB 225 ist mit einem 16,5 kW (22,5 PS) Motor ausgerüstet. Zur Zusatzausstattung gehört der dritte und vierte hydraulische Zusatzkreis für den hydraulischen Schnellwechsler bzw. die Powertiltumschaltung. Der Powertilt Drehmotor ist um 180° schwenkbar. Ein hydraulischer Schnellwechsler Lehnhoff HS 03 ist montiert. Verschiedene Anbaugeräte gehören zur Sonderausstattung, insbesondere auch ein Sortiergreifer mit Rotator. Eine Überlastwarneinrichtung und die Rohrbruchsicherung machen das Arbeiten mit dem TB 225 sicherer.
Volvo: ECR25 Electric
Volvo kann mittlerweile drei Minibagger mit Elektroantrieb anbieten: den ECR18 Electric, den EC18 Electric und ECR25 Electric. Der Volvo ECR25 Electric ersetzt mit dem mit 48-Volt-Lithium-Ionen-Batterien betriebenen Elektromotor den herkömmlichen Verbrennungsmotor. Der Elektromotor treibt die Hydraulik zum Bewegen der Maschine und der Anbaugeräte an. Die Batterien speichern genügend Energie, um die Maschine über acht Stunden hinweg bei typischen Anwendungen, wie etwa bei Versorgungsarbeiten, mit Strom zu versorgen. Ein bordeigenes Ladegerät ermöglicht das Laden über Nacht über eine normale Haushaltssteckdose. Eine Schnell-Ladeoption, die einen leistungsfähigeren Netzzugang erfordert, ist ebenfalls verfügbar.
Da beim ECR25 Electric überhaupt kein Schwenkradius zu beachten ist, eignet er sich für ein zuverlässiges Arbeiten auf engem Raum. Da er keine Abgasemissionen produziert, werden kostspielige Rauchabzugssysteme bei Arbeiten in Innenräumen, wie Erdarbeiten im Untergeschoss und Geäudeabrisse, überflüssig. Der Elektroan trieb verringert auch die Entwicklung von Lärm, Vibrationen und Lärm. Der ECR25 Electric zeichnet sich neben seiner Umweltfreundlichkeit durch die für Volvo typischen, bewährten Eigenschaften aus: gute Zugänglichkeit, Sicht und Ergonomie.
Kubota: KX019-4 LPG mit Gasantrieb
Der Kubota KX019-4 LPG ist weltweit der erste serienmäßig mit Flüssiggasantrieb angebotene Kompaktbagger. Die neue Modellvariante wird von einem wassergekühlten Kubota Dreizylinder-Gasmotor (Modell WG972-L-E4) angetrieben. Der Motor hat einen Hubraum von 962 cm³ und die Motornennleistung beträgt 14,5 kW bzw. 19,7 PS bei 2.200 U/min nach DIN ISO 14396. Der Gasmotor entspricht der aktuellen, europäischen Abgasnorm Stage V und ist mit einem geregelten Katalysator in der Abgasanlage ausgestattet.
Die neue Abstimmung des Gasmotors mit dem Hydrauliksystem der Maschine gewährleistet die gleiche Maschinenleistung wie die bereits bekannte Version mit Dieselmotor. Die 1,8 t schwere Maschine wird in der Schutzdachversion angeboten und ist serienmäßig mit einem verstellbaren Unterwagen von 990 mm bis 1.300 mm ausgestattet. Mit langem Löffelstiel beträgt die max. Grabtiefe 2.580 mm.
Minibagger mit alternativen Antrieben werden derzeit wegen hoher Anschaffungskosten, fehlender Ladestruktur und geringerer Leistungsmerkmale noch in geringen Stück zahlen im Markt eingesetzt. Dem will Kubota mit dem neuen Gasantrieb, der eine hohe Maschinenflexibilität und -effizienz für verschiedene Einsatzmöglichkeiten bietet, entgegenwirken. Eine 11,5 kg LPG-Gasflasche versorgt den Minibagger mit Flüssiggas als Treibstoff, eine Warneinrich ung im Anzeigendisplay mit zusätzlichem akustischem Signal macht den Fahrer rechtzeitig auf einen zur Neigegehenden Treibstoff in der Gasflasche aufmerksam. Die Füllung einer Treibgasflasche hält, je nach Arbeitseinsatz, einen ganzen Tag.
Kubota hat im September 2021 die ersten Maschinen des KX019-4 LPG ausgeliefert.
Hyundai: Mikrobagger HX10A
Seit 2019 ist Hyundai mit einem der kleinsten Minibagger-Modelle, dem Ein-Tonnen-Bagger HX10 A, auf dem Markt vertreten. Dank seiner geringen Breite lässt sich der HX10A problemlos etwa auf Tandeman hängern, gezogen von Pkw, transportieren. Er passt durch schmale Türen, was den Betrieb im Gebäudeinnern vereinfacht. Der Monoblock-Ausleger ist schwenkbar, so dass der HX10A Grabarbeiten an einer Wand entlang ausführen kann, etwa im Kanal- und Leitungsbau. Dies ist besonders auf engen Baustellen nützlich, wenn ein Positionswechsel schwierig werden kann. Mit seinem Betriebsgewicht von 1.000 kg und seinen großen Hub- und Losbrechkräften eignet sich der Bagger für den GaLa Bau, für Baustellen in Wohngebieten, für Abbrucharbeiten und für den Einsatz in Innenbereichen.
Serienmäßig ist der HX10A mit Hydraulikhammerleitungen ausgerüstet. Der zweiteilige klappbare ROPS-Bügel ermöglicht das Durchfahren von Standardtüren. Der Auslegerzylinder ist an der Oberseite montiert. Dadurch werden mögliche Beschädigungen verhindert. Der in der Breite verstellbare Unterwagen erhöht die Stabilität bei Bedarf und das ausklappbare Räumschild ermöglicht Planierarbeiten über die gesamte Fahrwerksbreite. Neben dem vorhandenen Yanmar-Dieselmotor kann der Mikrobagger optional bei gleichen Leistungsmerkmalen elektrisch und somit emissionsfrei betrieben werden. Hierzu dient ein externes Elektro-Hydraulikaggregat, das mit dem Bagger verbunden wird.
(Autoren Paul Deder und Kai Moll)