zum Newsletter anmelden
 

Mittwoch, 6. Dezember 2023

Prognose Gewerbebau 2025

Die Bauwirtschaft blickt mit gemischten Gefühlen ins Jahr 2024 – das liegt nicht zuletzt am derzeitigen Rückgang der Nachfrage im Hochbau. Die aktuelle Bauprognose von BauInfoConsult zeigt jedoch: Zumindest bei den Aussichten für den Gewerbebau mischt sich etwas mehr Licht in den Schatten, den der rückläufige Wohnungsbau wirft. Zwar macht der Nichtwohnungsbau bis 2025 wohl ebenfalls keine großen Sprünge – dennoch gibt es einige Bausegmente, die sich berechtigte Hoffnung auf verstärkte Bauaktivitäten machen können. Das liegt vor allem an den beiden gesellschaftlichen Megatrends Digitalisierung und Energiewende, die den Gewerbebau stimulieren. Aber auch im öffentlich geprägten Bildungssektor gibt es bauliche Bewegung.

Die Genehmigungsentwicklung im Nichtwohnungsneubau lässt trotz rückläufiger Tendenz für 2024 ein leichtes Fertigstellungsplus erwarten, das nicht zuletzt auf die unumgänglichen Kapazitätserweiterungen im Industrie- und Handelslogistiksektor zurückzuführen sein werden. Im Prognosezeitraum der aktuellen BauInfoConsult-Studie „Der Baumarkt von übermorgen“ wird es daher auch zu einer gewissen Genehmigungsbelebung im Neubau kommen – allerdings wirkt sich dies wohl frühestens nach 2025 wieder in nennendwerten Fertigstellungszuwächsen im Nichtwohnbausektor aus.

Unterschiedliche regionale Voraussetzungen

Vor allem im Norden rechnet die BauInfoConsult-Prognose mit einem Zuwachs an Fertigstellungen im Nichtwohnungsneubau. Auch der Osten Deutschlands startet mit einer günstigen Entwicklung in 2024, die sich danach allerdings wieder abschwächt. Weniger günstig sieht die Entwicklung aber wohl durchgängig in den großen Bauregionen Süden und vor allem Westen aus.

Betrachtet man die zu erwartenden Entwicklungen in den verschiedenen Bausektoren im Detail, ergeben sich vor allem für die kleineren Nischensektoren teilwiese beträchtliche Wachstumschancen: So können vor allem die sogenannten „Gebäude der Ver- und Entsorgung“ mit Flächenzuwächsen rechnen. In dieser statistischen Kategorie, zu der unter anderem Gebäude zur Energiegewinnung und -verteilung, Elektrizitätswerke, Umspannwerke oder Abfallverwertungsanlagen gezählt werden, ist im Schnitt von 2023 bis 2025 ein Zuwachs der fertiggestellten Fläche von über 6 % zu erwarten. Der Ausbau der Netze im Zusammenhang mit der Energiewende, der im Tiefbau zu den umsatzstärksten Trendentwicklungen zählt, wirkt sich so indirekt auch auf den Hochbausektor aus – zumindest bei den damit verbundenen Gebäuden.

Eine weitere Nische, für die die Aussichten in den nächsten beiden Jahren zumindest baulich gut aussehen, ist der Schulbereich. Da die öffentliche Hand die Budgets auch im Bereich Bildung notorisch auf Sparflamme hält, ist dieses Segment im Neubau recht klein – gleichwohl ist bei allgemein- und berufsbildenden Schulen von 2023 bis 2025 immerhin mit beinahe 3 % durchschnittlichem Flächenzuwachs zu rechnen.

Warenlagerhausflächen schwellen weiter an

Die bisher angeführten Positivbeispiele betreffen bauliche Nischen, die den generellen schwachen Haupttrend im Nichtwohnungsbau nur wenig beeinflussen können. Dennoch gehört auch einer der wichtigsten Bausektoren im Nichtwohnbereich zu den Bausektoren mit Wachstumspotenzial: Warenlagergebäude, zu denen zum Beispiel klassische Lagerhäuser, Lagerhallen, Kühlhäuser, Logistik- oder Güterhallen zählen, können im Prognosezeitraum ebenfalls Boden gut machen (im Schnitt von 2023 bis 2025: knapp 2 % mehr neu gebaute Nutzfläche).

Das Logistiksegment profitiert ganz offensichtlich weiter von der Digitalisierung des Einkaufsverhaltens. Galt die Ausweitung der Online-Einkäufe in Deutschland zunächst noch als vorübergehendes Phänomen der Coronalockdowns, so wird doch mittlerweile immer deutlicher, dass dieser Trend gekommen ist, um zu bleiben. Die Lagerkapazitäten werden daher laufend weiter ausgebaut – was wiederum dem Neubausektor zugutekommt.

Über die Studie

Die hier umrissenen Prognoseergebnisse für den Nichtwohnungsneubau stammen aus der aktuellen Studie „Der Baumarkt von übermorgen: Mittelfristige Prognosen“. Auf Basis indikatorgestützter Modelle hat BauInfoConsult darin Anzahl, Größe und Baukostenentwicklung für über 330 Merkmale der deutschen Hochbaustatistik berechnet.

Weitere Artikel:

16. Januar 2025
Bergmann
Bergmann erweitert Händlernetzwerk
Bergmann
Neuer Markt, neuer Partner: Ab Januar 2025 erweitert Bergmann sein Händlernetzwerk um die renommierte BIA Group und setzt damit einen weiteren Meilenstein in der internationalen Wachstumsstrategie des Unternehmens. Als neuer Partner übernimmt BIA den Vertrieb der Bergmann-Dumper auf dem belgischen Markt – eine Zusammenarbeit, die das Produktportfolio von BIA perfekt ergänzt und Bergmanns Präsenz in einem dynamischen Markt stärkt.
17. Januar 2025
Wasserstoffmotor zugelassen
JCB meldet Zulassung des Wasserstoff-Verbrennungsmotors
Wasserstoffmotor zugelassen
JCB hat bei der Entwicklung des weltweit ersten Wasserstoff-Verbrennungsmotors einen wichtigen Meilenstein erreicht. Der Land- und Baumaschinenhersteller teilt mit, dass die Zulassungsbehörden den kommerziellen Einsatz in Maschinen genehmigt haben. JCB ist der erste Baumaschinenhersteller, der einen voll funktionsfähigen, mit Wasserstoff betriebenen Verbrennungsmotor entwickelt hat. Ein Team von 150 Ingenieuren hat über drei Jahre lang an diesem spannenden, 100 Millionen Pfund Entwicklungsprojekt gearbeitet.
15. Januar 2025
Würth Umsatz 2024
Würth-Gruppe: Umsatz auf Vorjahresniveau
Würth Umsatz 2024
Die Würth-Gruppe schließt nach vorläufigem Jahresabschluss 2024 mit einem Umsatz von 20,2 Milliarden Euro ab. Das entspricht einem Rückgang von 0,9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bereinigt um Währungen sind es -0,4 %. Bedingt durch den Umsatzrückgang und Kostensteigerungen liegt das vorläufige Betriebsergebnis bei 900 Millionen Euro und damit unter dem Vorjahr. Gleichwohl erwarten wir in der Konzernbilanz 2024 einen Anstieg des Eigenkapitals auf 9,2 Milliarden Euro (31.12.2023: 8,8 Milliarden Euro).
15. Januar 2025
BIP 2024 sinkt
Wirtschaft 2024 erneut leicht geschrumpft
BIP 2024 sinkt
Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2024 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 0,2 % niedriger als im Vorjahr. Kalenderbereinigt betrug der Rückgang der Wirtschaftsleistung in Deutschland ebenfalls 0,2 %. "Konjunkturelle und strukturelle Belastungen standen im Jahr 2024 einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung im Wege", sagte Ruth Brand bei der Pressekonferenz "Bruttoinlandsprodukt 2024 für Deutschland" in Berlin. "Dazu zählen zunehmende Konkurrenz für die deutsche Exportwirtschaft auf wichtigen Absatzmärkten, hohe Energiekosten, ein nach wie vor erhöhtes Zinsniveau, aber auch unsichere wirtschaftliche Aussichten. In diesem Umfeld schrumpfte die deutsche Wirtschaft im Jahr 2024 erneut", so Brand weiter.
10. Januar 2025
BASF Styrodur
Bachl übernimmt BASF-Marke Styrodur
BASF Styrodur
BASF hat eine Vereinbarung zum Verkauf ihres Geschäfts mit Styrodur, einem Dämmstoff aus extrudiertem Polystyrol, mit der Karl Bachl Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG unterzeichnet. Bachl ist ein führender Hersteller von Dämmstoffen in Deutschland, ein erfahrener XPS-Produzent und langjähriger Styrodur-Vertriebspartner der BASF. Der Verkauf umfasst auch die Marke Styrodur.
10. Januar 2025
Strabag Netzausbau
Strabag erhält Großauftrag für Netzausbau
Strabag Netzausbau
Die Strabag AG hat Ende 2024 einen neuen Großauftrag im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich zur Errichtung einer Teilstrecke der geplanten Gleichstrom-Erdkabelleitung SuedLink erhalten. Für die Netzbetreiberin TransnetBW wird die deutsche Tochter der Strabag SE die umfangreichen Tiefbauarbeiten für den 34,5 km langen Trassenabschnitt von Gerstungen bis Breitungen, südlich von Eisenach in Thüringen übernehmen. Damit haben Einheiten der Strabag AG bei den laufenden Ausschreibungen für die Stromleitungen SuedLink und SuedOstLink im vergangenen Jahr Aufträge im Gesamtvolumen von mehr als 1,1 Mrd. Euro akquiriert.
08. Januar 2025
Wechsel im Meiller-Management
Wechsel im Meiller-Management
Wechsel im Meiller-Management
Mit Wirkung zum ersten Februar 2025 übernimmt Michael Stomberg, CEO der Meiller-Gruppe, die Führung der Bereiche Vertrieb, Produktmanagement und Service der F.X. Meiller Fahrzeug- und Maschinenfabrik - GmbH & Co KG. Gleichzeitig verabschiedet sich Dr. Daniel Böhmer als CEO der Meiller GmbH, der aus persönlichen Gründen in eine neue Phase seines beruflichen Lebens treten wird.
07. Januar 2025
Neue EU-Bauproduktenverordnung
Neue EU-Bauproduktenverordnung veröffentlicht
Neue EU-Bauproduktenverordnung
Die neue EU-Bauproduktenverordnung ist veröffentlicht worden. Damit sind die Verhandlungen zwischen der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und dem Rat der Europäischen Union abgeschlossen. Sie legt als Teil des europäischen Green Deal einen stärkeren Fokus auf Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte, Produktsicherheit sowie die Kreislaufwirtschaft in der Baubranche. Die Novelle soll den Binnenmarkt und den Verbraucherschutz im Bereich des Bauens stärken.
03. Januar 2025
Deutscher Strommix so sauber wie nie
Deutscher Strommix so sauber wie nie
Deutscher Strommix so sauber wie nie
Die öffentliche Nettostromerzeugung in Deutschland hat 2024 einen Rekordanteil erneuerbarer Energien von 62,7 % erreicht. Bei der Solarstrom-Erzeugung wurde 2024 ein neuer Bestwert von 72,2 Terawattstunden (TWh) erzielt, auch der Ausbau der Photovoltaik liegt weiterhin über den Zielen der Bundesregierung. Da auch die Erzeugung aus Braunkohle (-8,4 %) und Steinkohle (-27,6 %) weiterhin stark zurück ging, war der deutsche Strommix so CO2- arm wie nie zuvor. Der Importsaldo stieg auf ca. 24,9 TWh. Das geht aus einer Auswertung hervor, die das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE vorgelegt hat.