Häufigere Starkregenereignisse, längere Trockenperioden und insgesamt weniger Regenfall zwingen vor allem die Städte zu einem neuen Umgang mit Regenwasser. Mit einer dezentralen Regenwasserbewirtschaftung kann dem Problem wirksam entgegengetreten werden. Die Mall GmbH bietet mit Anlagen zur Rückhaltung, Versickerung und Behandlung von Regenwasser alle dafür nötigen Komponenten. Auf einer Presseveranstaltung am Unternehmenssitz in Donaueschingen zeigte das Unternehmen jetzt die Erfordernisse und Möglichkeiten der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung auf.
„Die öffentliche Kanalisation in Deutschland ist mehrere Jahrzehnte alt und zu klein für die angeschlossenen Flächen“, sagte Mall-Geschäftsführer Christoph Schulze Wischeler auf der Veranstaltung. Bei den immer häufiger auftretenden Starkregenereignissen sei diese hoffnungslos überfordert. Verstärkt wird das Problem durch die starke Versiegelung der Städte, die einen natürlichen Wasserhaushalt nicht mehr zulässt. Zugleich machen es immer längere Trockenperioden und entsprechend sinkende Grundwasserspiegel erforderlich, Regenwasser nicht einfach abfließen zu lassen, sondern lokal zu sammeln. „Regenwasser ist eine Ressource und sollte möglichst regional genutzt werden,“ brachte es Schulze Wischeler auf den Punkt.
Versickern statt Versiegeln
Die Folgen der Versiegelung für den Wasserhaushalt machte Martin Lienhard, der Leiter der Technischen Abteilung bei Mall deutlich: Auf unbebauter Fläche verdunstet 60 % des Regenwassers, 25 % versickert und 15 % fließt ab. Auf bebauter Fläche verdunstet 30 %, 10 % versickert, aber 60 %, also vier Mal so viel, fließt ungenutzt ab. „Es braucht einen Paradigmenwechsel von der Versiegelung hin zum ‚Schwammstadtprinzip‘, bei dem möglichst viel Regenwasser an Ort und Stelle gehalten und dann zur Versorgung von Böden und Vegetation, zur Hitzevorsorge und zur Erhaltung einer lebenswerten Umwelt verwendet wird“, sagte Stephan Ellerhorst, Experte für Wasserinfrastruktur beim international tätigen Architektur- und Ingenieurbüro Sweco. Es gehe darum, einen möglichst naturnahen Wasserhaushalt auch in Städten zu erreichen, sodass wieder mehr Wasser versickere und so zur Neubildung von Grundwasser zur Verfügung stehe.
Für den Planer von dezentralen Regenwasserbewirtschaftungssystemen ist die Herausforderung bei jedem neuen Projekt die passende Auswahl und Kombination ausden möglichen Maßnahmen Nutzung, Versickerung, Verdunstung, Rückhaltung, Behandlung und Drosselung, erläuterte Martin Lienhard, Leiter Technische Abteilung bei Mall.
Pilotprojekt für gelungenes Regenwassermanagement
Was dies konkret bedeutet, zeigte er vor Ort am Beispiel des Neubaus des Vereinsheims des lokalen Fußballvereins SSC Donaueschingen. Bei diesem Projekt wurde darauf geachtet, dass der Wasserhaushalt nach der Bebauung in seiner Verteilung zwischen Verdunstung, Nutzung und Versickerung etwa dem vor der Bebauung entspricht und kein Regenwasser ungenutzt vom Grundstück abgeleitet wird. Das Gebäude hat deshalb ein Klima-Gründach, das über eine intelligente Steuerung mit einer unterirdischen Zisterne verbunden ist. Das gesammelte Regenwasser wird für die Dachbewässerung und die Toilettenspülungen genutzt, überschüssiges Wasser versickert über Sickerkammern aus Porenbeton im Untergrund. Regenwasser, das auf den Außenflächen anfällt, versickert über wasserdurchlässige Pflasterflächen ebenfalls direkt.
Das vom Spezialisten für Dachbegrünung ZinCo GmbH zum Projekt beigesteuerte Klima-Gründach bewirkt, dass eine speziell dafür entwickelte Pflanzengemeinschaft über kontinuierliche Bewässerung eine hohe Verdunstungsleistung auch in trockenen, heißen Wetterphasen sicherstellt. Die hohe Verdunstungsrate wirkt kühlend auf die unmittelbare Umgebung. Regenwasser aus Niederschlagsperioden kann vom Dach in die unterirdische Zisterne von Mall abfließen. Die Hauswasserstation „Regencenter Tano L“ von Mall fördert das Regenwasser von der Zisterne zu den Entnahmestellen im Vereinsheim sowie wieder zur Bewässerung des Gründachs. Überschüssiges Wasser aus der Zisterne fließt in die Mall-Sickerkammer Cavi, über die es ins Grundwasser gelangt.
Dass die Bedeutung der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung bei den Verantwortungsträgern angekommen ist, zeigt Malls aktuelle Marktbefragung „Umgang mit Regenwasser“. An der repräsentativen Umfrage beteiligten sich im April/Mai diesen Jahres 6.144 Personen aus Architektur- und Ingenieurbüros, Bauunternehmen, Behörden, Hochschulen sowie dem Baustoff-Fachhandel in Deutschland, Österreich und der Schweiz. 76 % der Teilnehmer erwarten eine steigende Nachfrage nach Anlagen zur dezentralen Regenwasserbewirtschaftung, 22 % eine zumindest gleichbleibende Nachfrage. Dabei kommt die Nachfrage aus allen Bereichen. 66 % der Befragten haben Kunden in Gewerbe und Industrie, jeweils 62 % bei Kommunen und Privathaushalten. Die drei Top-Zukunftsthemen sind demnach die Regenwassernutzung (78 %), Starkregen (74 %) und Regenwasserversickerung (65 %).
bpz meint: Seit der Novelle des Wasserhaushaltsgesetzes im Jahr 2009 darf Regenwasser auf neugebauten Grundstücken nicht mehr mit Abwasser vermischt werden. Priorität hat die ortsnahe Bewirtschaftung des Niederschlages. Das hat der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung einen ersten Schub verliehen. Seitdem lässt der Klimawandel mit immer häufigeren Starkregenereignissen die Sensibilität für das Thema stetig weiter steigen. So gab es in Berlin im Juni 2017 einen Jahrhundertregen. In 18 Stunden kam so viel Wasser vom Himmel wie sonst nur in einem Vierteljahr. Im selben Jahr beschloss das Berliner Abgeordnetenhaus, Gebäude- und Grundstücksflächen, von denen Regenwasser direkt in die Mischwasserkanalisation abgeleitet wird, jährlich um 1 % zu reduzieren. Inzwischen unternimmt die Hauptstadt Einiges, um der eigenen Vision von der „Schwammstadt Berlin“ näherzukommen.
Weitere Informationen:
www.mall.info
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