Mittwoch, 11. Januar 2023

Wohnbauten fast 17 % teurer

Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im November 2022 um 16,9 % gegenüber November 2021 gestiegen. Im August 2022, dem vorherigen Berichtsmonat der Statistik, waren die Preise im Vorjahresvergleich um 16,5 % gestiegen. Im Vergleich zum August 2022 erhöhten sich die Baupreise im November 2022 um 2,5 %. Alle Preisangaben beziehen sich auf Bauleistungen am Bauwerk einschließlich Mehrwertsteuer.

Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden stiegen von November 2021 bis November 2022 um 15,8 %. Den größten Anteil an den Rohbauarbeiten und auch am Gesamtindex für den Neubau von Wohngebäuden haben Betonarbeiten und Mauerarbeiten. Betonarbeiten sind gegenüber November 2021 um 17,6 % teurer geworden, Mauerarbeiten um 13,6 %. Für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten erhöhten sich die Preise um 20,3 %, Erdarbeiten waren 15,7 % teurer als im November 2021. Zimmer- und Holzbauarbeiten kosteten 5,1 % mehr als ein Jahr zuvor. 

Die Preise für Ausbauarbeiten nahmen im November 2022 gegenüber dem Vorjahr um 17,8 % zu. Hierbei erhöhten sich die Preise für Tischlerarbeiten um 19,5 %. Diese haben unter den Ausbauarbeiten den größten Anteil am Preisindex für Wohngebäude. Bei Heizanlagen und zentralen Wassererwärmungsanlagen stiegen die Preise um 19,0 %, bei Nieder- und Mittelspannungsanlagen um 17,1 %. Die Preise für Wärmedämm-Verbundsysteme erhöhten sich um 16,5 %. 

Neben den Baupreisen für Wohngebäude nahmen die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden (ohne Schönheitsreparaturen) gegenüber dem Vorjahr um 16,8 % zu. Die Neubaupreise für Bürogebäude stiegen um 17,8 % und für gewerbliche Betriebsgebäude um 17,6 %. Im Straßenbau erhöhten sich die Preise um 19,3 % gegenüber dem November 2021.

„Die Preisexplosion bei Baumaterialien – insbesondere im ersten Halbjahr 2022 – konnte nicht allein von den Bauunternehmen geschultert werden. Um nicht in eine finanzielle Schieflage zu geraten, mussten die Unternehmen die gestiegenen Material- und Energiepreise in der Kostenkalkulation neuer Projekte berücksichtigen. Die dadurch gestiegenen Baupreise sind allerdings ein Bumerang für den Wohnungsneubau. Viele Projekte wurden erst einmal auf Eis gelegt oder sogar storniert. Der Auftragseingang ist in den ersten zehn Monaten 2022 um real 14 % eingebrochen und der Wohnungsbau weist von allen Bausparten die höchste Stornierungsquote auf“, kommentiert der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller, die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Baupreisindizes. Im Dezember 2022 hätten im Rahmen des ifo Konjunkturtests 16 % der befragten Bauunternehmen gemeldet, dass sie im Wohnungsbau von Stornierungen betroffen seien, im Branchendurchschnitt wären es 12 % gewesen. „Das sind keine guten Vorzeichen für die Wohnungsbaukonjunktur 2023.“

Gegenüber dem Vorquartal hat sich die Preissteigerung im November 2022 allerdings etwas auf plus 2,5 % abgeschwächt. Im Mai 2022 wurde binnen Quartalsfrist noch ein Preisplus von 6,6 und im August von 2,6 % gemeldet. „Die aktuell zu beobachtende Abschwächung der Preisdynamik ist zum einen ein Ergebnis der sich seit Juni 2022 allmählich beruhigenden Baumaterialpreise, zum anderen aber auch ein Zeichen der Zurückhaltung der Investoren“, erläutert Müller die Situation.

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