Für rund 2 Mio. Euro wurde in Koblenz eine Tagesklinik mit angeschlossener Institutsambulanz für psychisch kranke Kinder und Jugendliche errichtet – mit 20 Plätzen, verteilt auf zwei Stationen. Nach der zweijährigen Bauzeit zogen 2019 die ersten Patienten ein. Da das Projekt ohne öffentliche Zuwendungen auskommen musste, waren die Baukosten durch den Bauherren streng reglementiert. Zugleich hatte die Umsetzung eines baubiologisch unbedenklichen und ökologisch verantwortlichen Bauens oberste Priorität. Mit dem Leichtbeton-Mauerwerk von KLB Klimaleichtblock ließen sich jedoch beide Vorgaben angemessen berücksichtigen.
Der Klinikbau ist in zwei rechteckige Hauptbaukörper untergliedert, die durch ein großflächig verglastes, transparentes Foyer verbunden sind. So entstand eine Z-förmige zweigeschossige Gebäudekonfiguration, welche die orthogonalen Grundrisse der Nachbarbebauungen aufnimmt und die beiden Funktionsbereiche der Tagesklinik voneinander trennt. Zugleich bilden sich hierdurch zwei über Eck gefasste räumliche Freibereiche: Eine ansprechende Zufahrts- und Eingangssituation auf der Nordseite sowie eine nach Süden hin ausgerichtete Sonnen- und schöne Aussichtsseite mit ungestörtem Blick zur Mosel. Die Gruppen der Tagesklinik liegen im ruhigeren Obergeschoss, die Aufenthaltsräume sind der südlichen „Schokoladenseite“ zugeordnet. Hier ist auch das Obergeschoss mit dem Freiraum verbunden – über eine zweiläufige Podesttreppe, die an einen über Eck gezogenen balkonartigen Laubengang anschließt.
Massivbauweise bevorzugt
Gleich zu Beginn der Planung gab der Bauherr die Richtung vor und bestand auf eine massive Bauweise, die sich für andere Gebäude bereits bewährt hat. Auch setzt das Architekturbüro von Stefan Schäfer mit seinem Branding „nachhaltige Architektur in Holz + Stein“ grundlegend auf architektonische Nachhaltigkeit – und diese ist ebenfalls sehr gut in Stein umzusetzen.
Mit der Entscheidung zur Massivbauweise steht ein ganzer Reigen an Baustoffen zur Auswahl, zugleich die Entscheidung zur Konstruktion: monolithisch, WDVS oder hinterlüftet? Ausgeführt wurden eine Wärmedämmverbundkonstruktion sowie eine vorgesetzte hinterlüftete Fassade. Für beides bietet Leichtbetonhersteller KLB Klimaleichtblock mit seinen Plan-Hohlblöcken einen optimalen Baustoff an, der speziell für zusatzgedämmte Wände, tragende Keller-, Außen- und Innenwände entwickelt wurde. Plan-Hohlblöcke sowie Schalldämmblöcke werden auf der Grundlage der europäischen Norm DIN EN 771-3 hergestellt und sind darüber hinaus bauaufsichtlich zugelassen. Neben vielen technischen Daten war für die Wahl des Plan-Hohlblocksteines mitentscheidend, dass damit vom Architekten schon mehrere Bauvorhaben ausgeführt wurden, also auch der Planer auf „Bewährtes“ zurückgriff. Darüber hinaus kamen für statisch bzw. schalltechnisch besonders beanspruchte Bereiche Plan-Schalldämmblöcke von KLB zum Einsatz.
Leichtbeton-Mauersteine von KLB werden überwiegend aus Bims und Blähbeton hergestellt. Der Zuschlag Bims ist ein vulkanisches Gestein, das im Tagebau, nach Abschieben und seitlicher Lagerung des Mutterbodens, gewonnen wird. Nach dem Abbau wird der Mutterboden wieder gleichmäßig aufgetragen, sodass das Gelände schnell renaturiert werden kann. Aufgrund der natürlichen Entstehung des Gesteins müssen die Leichtbeton-Mauersteine lediglich in Hochregallagern an der Luft getrocknet werden, energieaufwändige Trocknungsprozesse sind nicht erforderlich. Dank seiner grobporigen Struktur lässt sich das Material zudem nicht nur leicht verarbeiten, sondern verfügt auch über hervorragende Dämmeigenschaften.
Regionale Baustoffe sind ein weiteres Argument in jeder Ökobilanz. Die Region rund um Koblenz ist mit reichhaltigen Bims- und Tonvorkommen gesegnet. Die mit dem Rohbau beauftragte A-Theisen-Bau GmbH aus Kruft, ca. 25 km von Koblenz entfernt, verarbeitet häufig KLB-Plan-Hohlsteine und auch des Öfteren schon für das Architekturbüro Stefan Schäfer.
Kreativität mit Standardlösungen
Gute Architektur zeichnet sich nicht unbedingt durch innovative Lösungen aus, sondern auch durch das sinnvolle Umsetzen bewährter Standards. Dem entspricht die Auswahl des KLB-Plan-Hohlblockes, der sich bereits seit langem für zusatzgedämmte Hintermauerschalen bewährt hat. Mit einer vorgesetzten Steinwolle-Dämmung (Lambda = 035) der Stärke 12 cm ergibt sich für die 24 cm starken, verputzten WDVS-Außenwände ein respektabler U-Wert von 0,232 W/(m2K). Im Bereich der vorgehängten Fassade liegt dieser Wert mit 0,183 W/(m2K) noch niedriger – bei einer Dämmstoffstärke von 16 cm und einem Hinterlüftungsquerschnitt von 3 cm. Beiden Konstruktionen gemein ist zugleich ein hoher Schalldämmwert, der trotz der Bundesstraße sowie Kurt-Schumacher-Brücke eine hohe Aufenthaltsqualität in der Tagesklinik ermöglicht. Nur wenige Wände wurden in Beton ausgeführt. Im Nachhinein betrachtet, hätten auch die gekrümmten Wände gut mit Leichtbetonsteinen umgesetzt werden können. Das Biegen der Gipskartonplatten hat zwar funktioniert, aber dennoch musste im Nachgang viel gespachtelt werden.
bpz meint: Das Projekt zeigt auf, dass sich Ökoarchitektur und wirtschaftliches Bauen nicht automatisch widersprechen müssen. Vielleicht gehören sie sogar untrennbar zusammen, um den Wunsch nach bezahlbarem Wohnraum möglich machen zu können, der zusammen mit hohen ökologischen Ansprüchen ganz oben auf der politischen Agenda steht.
Weitere Produkte des Herstellers KLB Klimaleichtblock GmbH:
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Wandbaustoffe / Mauerwerk
Leichtbetonmauerwerk für Niedrigenergiehäuser
KLB Klimaleichtblock: Infoschrift
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Beton / Betonsanierung
„Lego-Mauerwerk“ für vielfältige Anwendungen
KLB: Leichtbeton-Schalungssteine
Die Leichtbeton-Schalungssteine von KLB Klimaleichtblock lassen sich ohne Mörtelfuge trocken versetzen und sind daher besonders einfach zu verarbeiten. KLB bezeichnet Wände aus diesem Baustoff daher auch als „Lego-Mauerwerk“. Von der Stützmauer bis zum Mehrfamilienhaus lassen sich damit vielfältige Bauprojekte realisieren. Nicht nur Heimwerkern ist es damit möglich unter Anleitung Eigenleistung zu erbringen. Auch Experten können von den geringeren Kosten für die Baustelleinrichtung – beispielweise in Bezug auf Transport und Montage – profitieren.
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Baustoffe aus nachwachsenden Quellen gelten als umweltfreundlich und genießen eine politische Bevorzugung – oft zu Unrecht: Denn sowohl preislich als auch ökologisch verlieren diese an Wert, wenn man die zunehmenden Transportwege berücksichtigt. Vor allem Nadelholz muss bereits größtenteils aus dem Ausland importiert werden, um den Bedarf hierzulande zu decken. Anders beim Mauerwerksbaustoff Leichtbeton. Das Neuwieder Becken beherbergt den europaweit größten verfügbaren Bimsbestand und liefert damit den Rohstoff zur regionalen Herstellung von Leichtbeton des in Andernach ansässigen Unternehmens KLB. Dank der kurzen Transportwege können so im Vergleich zu Bauholz neben CO2 auch Kosten eingespart werden.
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