B2B Fachmedien GmbH
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Trotz der aktuellen Abkühlung einzelner Bausegmente kämpfen Bauunternehmen nach wie vor gegen Kostendruck und Fachkräftemangel. Das zwingt die Firmenlenker dazu, traditionelle Arbeitsweisen in Frage zu stellen und nach Wegen zu suchen, die Effizienz der vorhandenen Baustellen-Mannschaft zu erhöhen. Viel Potenzial bietet dafür ein konsequenter Einsatz von Baumaschinensteuerungen sowie die Nutzung von digitalem Aufmaß und 3D-Plänen. So wird die Arbeitsvorbereitung vereinfacht und beschleunigt während baubegleitende Absteckungen und permanente Höhenkontrollen weitgehend entfallen. Gleichzeitig wird durch diese Systeme eine höhere Genauigkeit der Ausführung gewährleistet.
Gebetsmühlenartig werden in der Branche seit Jahren die Vorteile der Digitalisierung propagiert. Trotzdem ist die sogenannte modellbasierte Arbeitsweise in der Masse noch nicht entscheidend verbreitet. Die Ausrede: Den Unternehmen mangelt es an Zeit und Ressourcen, um neue Technologien in die eigenen Abläufe zu integrieren. Denn die Implementierung digitaler Prozesse in Unternehmen ist neben einer Anfangsinvestition auch mit einer Anpassung der Arbeitsweisen verbunden. Dafür müssen Kapazitäten freigeschaufelt und digitale Kompetenzen erworben werden. Die Erfahrung zeigt jedoch: Wer sich diesem Thema öffnet, erntet Nutzwert. Besonders im Falle von Maschinensteuerungen lohnt sich der anfängliche Aufwand. Mehr noch: Langsam macht sich die Erkenntnis breit, dass gerade Erdbauarbeiten erst mit einer Maschinensteuerung rentabel werden. Zudem sind diese Systeme ideal, um erste Schritte auf dem Weg zur digitalen Transformation des Unternehmens machen zu können. So verliert man nicht den Anschluss und kann wichtige Erfahrungen sammeln, um den Herausforderungen der digitalen Zukunft gewachsen zu sein.
Lösungen für jede Projektgröße
Das Verlassen der eingetretenen Pfade und eine Investition in die Maschinensteuerung lohnt sich also inzwischen auch für kleinere Betriebe. Dadurch entfallen im Erdbau konventionelle Markierungs- und Kontrollarbeiten, die viel Zeit kosten, jedoch gemäß VOB nur als Nebenleistungen gelten und daher in der Regel nicht separat abgerechnet werden können. Schon mit 2D-Systemen, die Höhe und Neigung des Werkzeuges bzw. der Maschine erfassen, werden Bauprojekte schneller und kostengünstiger durchgeführt. Dabei kann der Fahrer genau nach Plan arbeiten und die Vorgaben präzise und schnell umsetzen. Gerade bei kleineren Projekten sind solche Systeme eine optimale Wahl. Damit können u. a. Gräben und Baugruben kosteneffizient ausgehoben, exakte Böschungen modelliert oder Planum schnell und wirtschaftlich erstellt werden.
Für größere Baumaßnahmen macht die Anschaffung von 3D-Maschinensteuerungen Sinn, die zusätzlich per Satellit die Position des Baggers erfassen können. Da Projekte dieser Art in der Regel über 3D-Daten verfügen, können diese vom Maschinenführer genutzt werden. Ist das nicht der Fall, dann kann der Fahrer dank entsprechend ausgestatteter Maschinen die relevanten Punkte mit Roverstab oder Baggerschaufel in Eigenregie aufmessen und mit wenig Aufwand ein 3D-Geländemodell erzeugen. Nach der Aufbereitung und Übergabe der Daten an die Maschinensteuerung kann mit der Arbeit begonnen werden. Anhand der Informationen auf dem Bildschirm kann die richtige Stelle auf der Baustelle angesteuert und mit den Aushubarbeiten gestartet werden – ohne statische Absteckungen oder manuelle Zwischenkontrollen. Dabei wird die Position der Löffelschneide mit dem digitalen Geländemodell abgeglichen und dem Fahrer in der Kabine in Echtzeit die Differenz angezeigt, sodass dieser z. B. die Position, Höhe und Neigung des Anbauwerkzeugs entsprechend anpassen kann.
Produktivitäts-Turbo für den Erdbau
Ob 2D- oder 3D-Steuerungen: Beide Methoden führen zu gleichen Ergebnissen, auch wenn es Unterschiede bei Genauigkeit, Aufwand, Funktionalität und Kosten gibt. Das in seinem Ansatz recht einfach arbeitende 2D-System liefert wichtige Informationen für die Grabtiefe und -entfernung, macht aber auch großflächige ein- und zweiachsige Gefällearbeiten möglich. Für einfache Projekte sind solche Systeme ein echter Gewinn, weil sie den Massenaushub optimieren, Bauzeit einsparen und für genaues Arbeiten sorgen und dabei eine schnelle Amortisation auch bei kleineren Maschinen ermöglichen. Geht es um hohe Produktivität und Reduzierung der Ausfallzeiten bei großen, komplexen oder langfristigen Projekten, dann kann der erweiterte Funktionsumfang von 3D-Maschinensteuerungen entscheidende Vorteile liefern. Die Kosten dieser Methode sind allerdings durch zusätzliche Systemkomponenten und komplexere Schulungen der Anwender höher. Für Kunden, die sich sukzessive an digitale Prozesse „herantasten“ wollen, bieten einige Hersteller modulare Lösungen an, sodass sich bei Bedarf 2D-Systeme auf 3D-Funktionalitäten upgraden lassen.
Neben den bereits beschriebenen Vorteilen sorgen beide Methoden dafür, dass die Anzahl der Arbeitsgänge bis zur Solllinie reduziert wird. Auch das Überbaggern wird vermieden und dadurch Material- und Transportkosten sowie der Aufwand für die wiederholte Verdichtung. Durch die Optimierung des Baggerbetriebs sinken zudem Kraftstoffverbrauch und Maschinen-Laufzeiten. Schließlich sorgt die Digitalisierung in der Baggerkabine auch für höhere Baustellensicherheit: Durch das Entfallen der manuellen Kontrollmessungen ist tendenziell weniger Personal im Gefahrenbereich unterwegs.
Maschinensteuerungen gibt es nicht nur für Bagger, sondern auch für Dozer, Grader, aber auch Straßenbaumaschinen wie Fräsen, Walzen oder Fertiger. Diese Angebotsvielfalt, weiter steigende Bauprozesskosten und positive Erfahrungen aus der Praxis sorgen dafür, dass Baumaschinensteuerungen besonders im Unterbau und Erdbau bei größeren Maßnahmen immer mehr zum Standard werden und die statische Absteckung zunehmend verdrängen. Angesichts des erheblichen Nachholbedarfs bei der Digitalisierung ist diese Entwicklung auf der Baustelle mehr als erfreulich. Über einige der aktuellsten Lösungen für den Erdbau informieren wir auf den folgenden Seiten dieses Beitrags.
Leica: 3D-Baggersteuerung iCON site excavator
Leica Geosystems bietet mit den Lösungen Leica iCON site excavator und iCON site milling pilot Einstiegslösungen für die 3D-Steuerung von Baggern und Fräsen an. Seit Herbst 2022 ist der Leica iCON site excavator für kompakte Bagger verfügbar, der den bisher wenig rentablen Einsatz von Maschinensteuerungslösungen für kleinere Maschinen wirtschaftlich machen soll. Er erhöht die Effizienz und Genauigkeit beim Ausheben von Gräben, Planieren oder Bewegen von Material im kleineren Maßstab. Die Steuerung umfasst drei Komponenten: eine Softwareanwendung, einen dualen GNSS-Empfänger und ein optionales Kommunikationsgerät. Die Anwendung ist als eigenständige Software oder als Add-on innerhalb der bestehenden iCON site-Plattform erhältlich. Als Add-on ermöglicht sie einen neuen Arbeitsablauf für Aufgaben innerhalb und außerhalb der Maschine, so dass eine Vielzahl von Aufgaben mit denselben Werkzeugen ausgeführt werden kann. So kann der Bediener bspw. den Tablet-Feld-Controller mit einer GNSS/GPS-Antenne als Rover verwenden, um einen Plan abzustecken oder zu erstellen, und diesen dann sofort in der Kabine montieren, um mit der Planierung gemäß dem Plan zu beginnen. Sobald der Aushub oder die Planierung nach dem korrekten Entwurf abgeschlossen ist, kann der Bediener mit demselben System eine Bestandsprüfung durchführen.
Die Anwendung für Bagger ist für eine Reihe von iCON-Feld-Controllern in verschiedenen Größen erhältlich. Der GNSS-Empfänger und das Kommunikationsgerät wurden speziell für kompaktere Maschinen entwickelt und bieten mehr Flexibilität bei der Anpassung an unterschiedliche Baustellen und Projektanforderungen.
Moba: Baggersteuerung NextGen Xsite EASY
Ähnlich wie Leica mit seinem iCON site excavator will auch Moba die Steuerung für Mini- und Kompaktbagger wirtschaftlich nutzbar machen. Dazu hat das Unternehmen auf der letzten bauma die neue Generation der etablierten Baggersteuerung Xsite EASY präsentiert. Um die Vorteile einer Baggersteuerung, wie das Entfallen von Kontrollmessungen und die Reduzierung der Absteckungen, auch für einfachere Erdarbeiten im Garten- und Landschaftssowie Hausbau nutzbar zu machen, setzt Moba mit der völlig überarbeiteten Version von Xsite EASY auf eine auf Festpunkten und/oder Rotationslaser basierende 2D-Baggersteuerung.
Die moderne Anzeige- und Bedieneinheit basiert auf einer sogenannten App-Programmierung und verfügt über eine übersichtliche Oberfläche, die alle erforderlichen Informationen anzeigt. Dabei ist die Bedienung selbsterklärend und damit sehr einfach. Zusätzlich können optische Signale angezeigt werden, die das auf die Löffelschneide konzentrierte Auge viel besser als Zahlenanzeigen verarbeiten kann.
Xsite EASY misst Höhe und Neigung des Löffels und zeigt diese Werte in der Kabine an. Der Oberwagensensor garantiert dabei in jeder Baggerposition die richtigen Messwerte, ob im Hang stehend oder in der Ebene. Manuelle Kontrollmessungen werden reduziert. Eine integrierte optische Höhenanzeige zeigt zudem auf einen Blick an, ob die Sollhöhe schon erreicht wurde. Beim Abziehen in der Löffelbewegung kann der Fahrer ganz einfach kontrollieren, ob er die Solllinie hält. Bereits heute unterstützt das Einsteigersystem verschiedenste Tiltrotatoren. Weitere Funktionen, wie die Unterstützung von Schenkböcken und zweigeneigten Flächen, sollen folgen und als Upgrade zur Verfügung stehen. Kunden und Interessierte aus Nord-, Ost-, Südwest- und Mitteldeutschland sowie der Schweiz wenden sich an Moba Construction Solutions GmbH, während die Anfragen aus Ost-Österreich von Moba Austria bearbeitet werden. Für weitere Gebiete sind Partner zuständig: die Wansortec GmbH für Westdeutschland, für Saarland und Luxemburg die Helmut Schultz GmbH und für Bayern/West-Österreich die Josef Attenberger GmbH.
Trimble: Siteworks Machine Guidance System für Bagger
Trimble hat gerade auf der US-Baumesse ConExpo das neue Siteworks Machine Guidance Modul für Bagger vorgestellt. Dieses erweitert die Möglichkeiten der bewährten Trimble Siteworks Software zur Bauvermessung und -planung hin zur Steuerung des Baggers. Das Siteworks-Modul ist eine mobile, leicht bedienbare und einsteigerfreundliche Kombination aus Maschinensteuerung, Bauvermessung, Planung und Reporting. Es wurde speziell für kleine Baustellen und Bauunternehmen entwickelt und bietet den Anwendern die Möglichkeit, ein System auf mehrere Bagger und Baustellen anzuwenden. Bauunternehmer können so mit weniger Schulung und Zeitaufwand mehr Arbeit erledigen und ihr Personal für andere Aufgaben einsetzen.
Durch die Nutzung auf mobilen Geräten wird die Arbeit zudem sicherer, da sich die Mitarbeiter nicht mehr in unmittelbarer Nähe von Baggerarbeiten und Baugruben aufhalten müssen.
Das System umfasst die Trimble SPS986 oder den Trimble R780 GNSS Smart Antenne mit Neigungskompensation und die hochpräzise Trimble ProPoint Positionierungstechnologie. Es kann mit jedem mobilen Gerät oder mit dem Trimble Field Tablet, das die Trimble Siteworks Software unterstützt, bedient werden. Das vielseitige neue Modul ermöglicht es Bauunternehmen, Siteworks außerhalb der Maschine zu verwenden, um Projekte zu planen, zu vermessen und anzulegen. Anschließend können der GNSS-Empfänger und das Tablet vom Mast auf die Maschine übertragen werden, um eine 3D-Maschinensteuerung und Neigungskontrolle von der Kabine aus zu ermöglichen, ohne dass ein Vermessungsingenieur benötigt wird. Siteworks-Anwender können ihre vorhandene Technologie mit einem einfach zu installierenden Maschinen-Kit und dem Softwaremodul schnell und einfach auf der Maschine einsetzen. Das neue Modul soll im zweiten Quartal 2023 weltweit über den Sitech-Vertriebskanal erhältlich sein.
Topcon: Maschinensteuerung MC-Max
Die Topcon Positioning Group ist seit rund einem Jahr mit der Maschinensteuerung MC-Max am Markt präsent. MC-Max basiert auf der Steuerungs-Plattform MC-X und wird von Sitelink3D unterstützt, einem cloudbasierten Ökosystem für Echtzeit-Datenmanagement, das Mensch, Maschine und Baustelle auf einer Internetplattform zusammenführt. MC-Max bietet eine skalierbare Lösung für Unternehmen mit gemischten Maschinenparks für mittlere und schwere Erdbauanwendungen. Es ist so konzipiert, dass es sich an die Anforderungen der Maschinensteuerung und Datenintegration anpasst, auch wenn Maschinenflotten und Arbeitsabläufe wachsen.
Auf der Grundlage realer Anwendungen und von Kundenfeedback hat Topcon die Maschinensteuerung optimiert und moderne, neu gestaltete Benutzeroberflächen und Produktschnittstellen entwickelt. Diese bieten jetzt eine vereinfachte und realistische Anwendungserfahrung, mit der die Bediener das System leicht erlernen können. MC-Max erhöht damit laut Topcon die Leistung, Geschwindigkeit, Genauigkeit, Vielseitigkeit sowie Zuverlässigkeit im Erdbau. Es kann auf einer ganzen Reihe von Planierraupen und Baggern installiert werden, wobei immer die gleichen modularen Grundkomponenten verwendet werden. Die Lösung MC-Max umfasst flexible Anbaulösungen sowie optionale automatische Schild-, Schaufel- und Löffelsteuerung für eine Vielzahl von Maschinen. Das System bietet außerdem eine ganze Reihe von Positionierungstechnologien, von der Neigungskontrolle über Lasersteuerung bis hin zu echten 3D-Anwendungen mittels GNSS-Systemen, welche alle verfügbaren Satellitensysteme nutzen, Robotik-Totalstation und Millimeter-GPS-Systemen. Mit der Plattform MC-X will Topcon die Maschinensteuerung einfach und für alle Bauunternehmer erschwinglich machen. Sie verbindet gemischte Maschinenparks, indem sie mit mehreren Versionen von 3D-MC interagiert, die Anbindung zu Sitelink3D bereitstellt und die Vorteile aller verfügbaren Satellitensysteme zur Positionsbestimmung nutzt.
MTS: Systemlösung BaVo3.0 Pro
MTS ist gerade erst mit einer neuen Systemlösung für Bagger auf den Markt gekommen. Die neue Komplettlösung BaVo3.0 Pro soll mittels einer einmaligen Vorrüstung aus jedem Bagger ein zukunftsfähiges und BIM-taugliches „Schweizer Messer“ für digitale Baustellen machen. Kern der neuen Steuerungs-Philosophie ist eine auf Standardisierung setzende Integration von Digitalisierungs- und Automatisierungsstrategien. Das fängt an beim Übergabepunkt im Schnellwechsler: Hier sorgt der iCANect-Kombi-Stecker für eine störungsfreie und sichere Datenübertragung zwischen Bagger, Anbaugeräten und MTS-Navi. Dieser Baustein ist laut MTS ein echtes Alleinstellungsmerkmal von BaVo3.0 Pro. Weiterhin gehört zu der Lösung das CPX-Terminal, mittels dessen sich alle zugehörigen Software-Pakete freischalten lassen: Apps für eine 2D-Steuerung, eine Ansteuerung des Tiltrotators und des MTS-Duo-Verdichters, eine passive Arbeitsraumbegrenzung (ARB), ein in Arbeit befindliches dynamisches Wiegesystem und eine Schnellwechsler-Ansteuerung (OilQuick). Darauf lässt sich noch die eigentliche 3D-Baggersteuerung aufsetzen: das MTS-Navi samt aller inkludierten Assistenz-Systeme. Die durch den iCANnect-Stecker möglich gewordene CANbus-Kommunikation erlaubt die nahtlose Einbindung von MTS-Automatisierungstechnologien ins MTS-NAVI. So lässt sich bspw. die Bewegung vom MTS-Tiltrotator ohne jegliche Zusatz-Software, Gateways etc. in Echtzeit auf dem Navi-Display abbilden.
Das zukunftsweisendste Element der neuen Lösung ist aber, dass sie die Automatisierungstechnologie bei der Baumaschinensteuerung in Richtung BIM-Kontext öffnet. Denn das durch die CANbus-Kommunikation zwischen 3D-Maschinensteuerung und Anbaugerät möglich gewordene Zusammenspiel von MTS-NAVI und MTS-Anbauverdichter ermöglicht nun auch eine flächendeckende Verdichtungskontrolle via 3D-Verdichtungsprotokoll (M3/ FDVK) und damit die Option, Verdichtungsergebnisse baubegleitend zu prüfen und zu dokumentieren. Abschließend kann das erzeugte Protokoll als Qualitätsnachweis verwendet werden.
iDig: iDig CONNECT 3D für Bagger
Die französische Firma iDig ist auf die Baggertiefenkontrolle spezialisiert und hat sein Produkt iDig bereits seit mehr als zehn Jahren als nicht-maschinengebundene, funkgesteuerte Steuerung im Markt etabliert. Auf der letzten bauma hat das Unternehmen nun sein neues solargestütztes 3D-iDig-Connect-System gelauncht. Getreu dem charakteristischen Weniger-istmehr-Konzept von iDig verfügt die iDig Connect 3D über nur einen GNSS-Empfänger, den SpotMan, der zur Verwendung als Rover leicht von der Maschine entfernt, und auf einen Messstab aufgesetzt werden kann. Diese Funktion stellt laut Bridgin einen großen Durchbruch im Bereich Baggersysteme dar, da sie es Bauunternehmern ermöglicht, Punkte einfach abzustecken und ein Gelände genau wie Vermessungsingenieure zu kartieren, ohne in ein zusätzliches GNSS-Vermessungssystem investieren zu müssen. Traditionell profitieren nur Unternehmen mit einem internen Vermessungsingenieur von der heutigen 3D-Technik, da die meisten Systeme nur mit mehreren fest installierten GNSS-Empfängern verkauft werden. Digitale Datensätze müssen extern angefragt werden. Dies erfordert entweder ein teures, unabhängiges GNSS oder die Zusammenarbeit mit einem externen Vermessungsingenieur, um ein Projekt abzustecken bzw. zu erstellen. Aus diesem Grund werden 3D-Baggersysteme selten für kleine Baustellen und häufiger für große Infrastrukturprojekte eingesetzt.
Die iDig Connect 3D soll all dies verändern, die Vorteile von 3D auf mehr Unternehmen ausdehnen und noch schnellere Fertigstellungszeiten für kleinere Projekte ermöglichen. Für Benutzer, die noch keine Erfahrungen im 3D-Sektor haben, besteht der Hauptvorteil darin, dass die Software mit einer GNSS-generierten Lagekarte arbeitet, was ein präzises Graben relativ zum Bereich ermöglicht und den Prozess noch schneller, einfacher und umweltfreundlicher als mit 2D macht.
Tolk & Düsterhus: Prolec Digmaster Pro 2D/3D
Tolk & Düsterhus Baggersysteme vertreibt Steuerungs- und Sicherheitssysteme für Bagger, Raupen, Grader und Radlader des britischen Herstellers Prolec. Für Bagger bietet das Unternehmen aus Delbrück das 2D-/3D-Bagger-Tiefenkontrollsystem Digmaster Pro an. Das Steuerungssystem erlaubt dem Baggerfahrer, wenn notwendig in 3D zu arbeiten, während ansonsten alle 2D-Funktionen verfügbar sind. Im 2D-Modus arbeitet das System nach einer bekannten Referenz, während im 3D-Modus über die Projob-Software ein digitales Geländemodell geladen wird. Die Maschine wird durch Einsatz von mit dem System verbundenen GNSS-Empfängern auf diesem Modell platziert. Mit diesem Ansatz können Genauigkeiten im Aushub von 2 bis 3 cm im gesamten Geländemodell erreicht werden.
Zu den Standardfeatures von Digmaster Pro 3D gehören: 3D-Maschinensteuerung in Echtzeit mit multiplen Ansichten, multiple Indikatoren für die Zielannäherung, Auto Zoom und Ansichtswechsel bei Zielannäherung für Feinplanum, eine individuell einstellbare Benutzeroberfläche basierend auf Symbolen, kundenspezifische Maschinen- und Werkzeugkonfigurationen sowie ein konfigurierbares GNSS-Interface, das den Einsatz nahezu aller Hersteller erlaubt. Über ProJob ist die Steuerung kompatibel mit fast allen 3D-Modellformaten. Der Aufbau der ProJob-Projekte ermöglicht die Arbeit in Echtzeit auch beim Import von großen Modellen. Als Vorteile von DigMaster Pro nennt Tolk und Düsterhus u. a. eine 30- bis 50-%ige Produktivitätssteigerung. Die Absteckung wird demnach um bis zu 90 % reduziert. Projekte können so schneller und genauer fertiggestellt werden. Zudem werden Personalbedarf und Kraftstoffverbrauch reduziert sowie Materialauf- und -abtrag optimiert.
Gundersen & Loken: 3D-Steuerungssystem DigPilot
Das norwegische Familienunternehmen Gundersen & Loken (G & L) ist in der nunmehr vierten Generation in der Entwicklung und Herstellung von geodätischen Instrumenten tätig. Bereits 2003 hat die Firma mit der Entwicklung des DigPilot als 3D-Steuerungssystem begonnen. Das System ist heute in großer Anzahl auf Baggern, Planierraupen und Radladern in Europa im Einsatz. Die DigPilot-Sensoren, -Computer, -GNSS-Rover und alle weiteren Elemente wurden auf Robustheit und Zuverlässigkeit hin entwickelt und ausgewählt. So hat G&L selbst schnelle, kompakte Winkelsensoren entwickelt, die sich leicht auf Klebepads oder Magneten installieren lassen. Sie sind in einer drahtlosen funkbetriebenen Version und als Can-Bus-Sensoren verfügbar.
Der DigPilot Zwei-Antennen-Rover bietet ein eingebautes schnelles Internetmodem, sowie Modems für UHF-Funk und das Zwei-Antennen-GNSS-Modem. Bei der Auswahl der von externen Herstellern gelieferten Bauteile orientiert sich das Unternehmen an der Qualität und nicht am Preis. Das Betriebsprogramm führt die Signale zusammen und ermöglicht dem Kunden ein schnelles Ablesen der Koordinaten der Schaufel eines Baggers oder Radladers bzw. des Schilds einer Planierraupe. DigPilot ist ein flexibles Maschinensteuerungssystem, das alle offenen Dateiformate lesen kann, wie zum Beispiel die verschiedenen LandXML-Typen und DXF-Dateien. Als nächsten Entwicklungsschritt, der dem DigPilot einen Vorsprung auf dem Markt sichern soll, kündigt G & L eine modernere grafische Darstellung an, die noch größere Flexibilität ermöglicht, indem sie alle verschiedenen Projektdateien kombiniert und, wenn gewünscht, übereinanderlegt. Das DigPilot-System wird über das Internet und die G & L DigPilot Office Cloud verwaltet und bietet eine Zwei-Wege-Kommunikation zwischen dem Maschinenführer und dem Vermesser oder Bauleiter. Bis ins vergangene Jahr wurde das DigPilot-System in Deutschland exklusiv von der proNI-VO Messgeräte Handels GmbH vertrieben. Derzeit ist G & L ohne deutschen Vertrieb, arbeitet aber daran, ein neues deutsches Händlernetzwerk aufzubauen.
Sollido: Planierschildsteuerung UMC 4000
Sollido Controls aus dem Westerwald nahe Limburg vertreibt europaweit Steuerungen und robuste Sensoren für Anbauschilder im Erd- und Tiefbau, Platz- und Wegebau sowie in der Landwirtschaft. Die Steuerungskomponenten des Unternehmens sind universell einsetzbar und funktionieren mit sehr vielen Laser- und Ultraschall-Sensoren sowie 3D-RTS oder GNSS-Systemen anderer, weltweit etablierter Marken.
Das Kernprodukt von Sollido ist die Steuerungslösung UMC 4000 – eine universelle Steuerung für Planierschilder, wie z. B. für Frontschilder, Vorsatz-Grader oder Schlepperhobel an Rad- und Raupenladern, Schlepper und Traktoren, auch für Drainagebagger oder Grabenfräsen. Sie steuert automatisch die Höhe und Neigung des Arbeitsgerätes sowie bequem mit dem proportionalen Joystick oder auf Knopfdruck viele weitere hydraulische Funktionen wie Seitenklappen, das Schwenken oder das seitliche Verschieben einer Graderschar, hydraulische Harke, Drei-Punkt-Aufhängung, Hydraulikspeicher und hydraulische Masten. Insgesamt können bis zu 16 hydraulische Funktionen eingerichtet und bedient werden.
Die Einfachheit der Bedienung wird mit dem proportionalen Multi-Taster-Joystick gewährleistet: Die vielseitigen hydraulischen Funktionen werden intuitiv mit nur einer Hand gesteuert. Das harmonisch aufeinander abgestimmte Zusammenspiel von proportionalem Joystick, linearen Laserempfängern und ausbalancierter proportionaler Hydraulik sorgt für eine sanfte und präzise Steuerung der Schildhöhe und gute Planierergebnisse.
Gritzke: Planiersysteme PlanFix 1 und 2
Gritzke Baumaschinen-Präzisionstechnik aus Lemgo ist spezialisiert auf Maschinensteuerungen, Baggersysteme, Baggersicherheitssysteme, Radlader-Planiersysteme, Lasersysteme sowie Vermessungs-Equipment. Im Bereich Planiersysteme hat das Unternehmen die Produkte PlanFix1 und PlanFix2 (patentiertes System) im Angebot. Dabei handelt es sich um multifunktionale Planiersysteme für verschiedene Aufgaben, die mit Rad-, Kompakt-, Teleskoplader oder Schlepper kombiniert werden können. Die Systeme ermöglichen ein Planieren variabler Ebenen im Millimeter-Bereich, z.B. für den Reitplatzbau, Hallenbau, Pflasterarbeiten, Sportplatzbau, Golfplatzbau, Kulturbau, Gartenbau, Gehwege- und Fahrradwegebau.
Im Vorwärtsgang kann das Material grob auf Höhe verteilt werden und im Rückwärtsgang wird das Feinplanum erstellt. PlanFix2 verfügt über eine hydraulische Mittelklappe. Das bedeutet, dass Material aufgenommen werden und dort, wo nötig, wieder dosiert über die Klappe abgegeben werden kann. Hydraulische Seitenklappen reduzieren die Korrekturarbeiten und erhöhen die Arbeitsbreite um jeweils ca. 30 cm. Die Seitenklappen ermöglichen ebenfalls eine einfache Planumerstellung in Ecken.
Die Software der Lasersteuerung ist eine Gritzke-Eigenentwicklung. Der Bildschirm, die Joystickbox sowie die Laserempfänger der doppelseitigen Lasersteuerung sind universal auf der PlanFix1 und PlanFix2 sowie auf weiteren Gritzke-Planiersystemen einsetzbar. Die Steuerung kann mit einem optionalen Ultraschallsensorbalken aufgerüstet werden. Mit diesem wird automatisch die Höhe über Boden, Schnur oder Bordsteinkante abgenommen.
Die 360°-Gritzke-Laserempfänger besitzen eine Mittenverschiebung. Der Bediener kann die Mitte des Laserempfängers bequem über das Display in der Kabine um +/- 8 cm verschieben. Die Edelstahlmasten verfügen über eine Millimeter-Skala, die speziell auf jede Maschine abgestimmt wird. Das Einrichten der Laserempfänger ist einfach umzusetzen. Die Maschinen sind sowohl per Hand als auch vollautomatisch steuerbar.
Weitere Informationen:
www.gl-instrumenter.no
www.gritzke.de
www.idig-system.com
www.leica-geosystems.com
www.moba-automation.de
www.mts-online.de
www.prolec-baggersysteme.de
www.topconpositioning.com
www.trimble.com
www.sollido.de