B2B Fachmedien GmbH
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Im Himmeltal 7
67583 Guntersblum
Deutschland
Das gesamte Straßennetz in Deutschland ist in Summe mehr als doppelt so lang wie der Abstand zwischen der Erde und dem Mond. Neben den rund 230.000 km an Straßen des überörtlichen Verkehrs (Autobahnen, Bundesstraßen, Landesstraßen und Kreisstraßen) gibt es über 650.000 km an sonstigen – hauptsächlich asphaltierten – Straßen. Um diese „Lebensadern“ der Zivilisation kümmern sich überaus spezielle Geräte, deren Konstruktion und Einsatz ein hohes Maß an Know-How verlangen. Die Straßenfertiger sind heute – ob kompakt oder für mehr als 15 m Einbaubreite – Hightech-Maschinen, die für immer höhere Präzision und flotteres Tempo im Einbauprozess sorgen.
Tag für Tag rollen Abertausende von Fahrzeugen und Lkws durch die Straßen Deutschlands. Ihre Anzahl steigt dabei seit Jahren, während die Länge des Straßennetzes stagniert. Das zeigt die Statistik: In den letzten 25 Jahren wuchs das überörtliche Verkehrsnetz um lediglich 1.200 km. Trotzdem sind Straßenbaumaschinen wie Fertiger entscheidend für die Erhaltung des gesamten Straßennetzes. Bei einer Nutzungsdauer der Asphaltdeckschichten von 12 bis 25 Jahren – je nach Beanspruchung und Benutzung – sind die einstigen „Teermaschinen“ unentwegt im Einsatz, um einer Verschlechterung des Straßenzustandes entgegenzuwirken.
Angesichts der herausfordernden Aufgabe als Bewahrer der Straßeninfrastruktur wundert man sich, wie selten man diese Maschinen auf den Baustellen des Landes zu Gesicht bekommt. Dabei können die Maschinen mehr als nur „Asphalt“ – auch Sand, Schotter, hydraulisch gebundene Tragschichten oder Beton können mit ihnen profilgerecht eingebaut werden. Trotzdem sind die Maschinen zu speziell, um von der „breiten Masse“ an Herstellern konstruiert werden zu können: Es gibt nur eine Handvoll Anbieter, die Straßenfertiger entwickeln.
Einbauqualität als oberstes Gebot
Das liegt auch an der Vielzahl an Parametern, die ein moderner Fertiger heute erfüllen muss. Die Auftraggeber fordern ein hohes Einbautempo, um die Dauer der Straßensperrungen und das Ausmaß der Verkehrsbehinderungen im Zaum zu halten. Um die Maschinen so flexibel wie nur möglich einsetzen zu können, ist ein weites Spektrum von Einbaubreiten wünschenswert genauso wie eine schnelle Montage von Bohlenerweiterungen. Der starke, ruckarme Antrieb des Fertigers sollte möglichst energieeffizient sein und wenig Kraftstoff verbrauchen. Die Maschine sollte über eine ausreichende Kübelkapazität verfügen, leicht zu bedienen und zu transportieren sein. Über all dem stehen die wachsenden Anforderungen an die Einbauund Oberflächenqualität der Straßen- und Autobahnbeläge. Um letzteres sicherzustellen, halten Maschinensteuerungen und Assistenzsysteme in Straßenfertigern Einzug. Die Hersteller entwickeln dafür eigene Lösungen oder greifen auf die Kompetenz spezialisierter Unternehmen wie Moba, Leica, Topcon oder Trimble zurück. Auf diese Weise erhalten Maschinenführer eine Unterstützung bei der Bedienung der komplexen Technik während der Einbauprozess schneller und fehlerfreier verläuft.
Nivellierautomatik-Systeme wie Niveltronic Plus von Vögele ermöglichen z. B. einen profilgenauen und effizienten Einbau auf jedem Untergrund. Das ideale Einbauergebnis wird hier u. a. dadurch erreicht, dass Maschinentechnik und Nivelliersystem optimal aufeinander abgestimmt sind. Das von Volvo CE für den Straßenbau entwickelte Assistenzsystem Pave Assist beinhaltet ein ganzes Paket an Werkzeugen, welche die tägliche Arbeit des Straßenbauers erleichtern. Eines davon ist Thermal Profiling – ein Tool, das den eingebauten Asphalt überwacht und Temperaturunterschiede ermittelt, sodass die Bediener sicher stellen können, dass das eingebaute Material einheitlich ist. Durch proaktive Bewertung der Temperaturqualität des Asphalts können Verarbeitungsprobleme schnell erkannt und korrigiert werden. Das PAVE-TM System von Moba misst und zeigt nach einmaligem Abgleich die aktuelle Dicke der eingebauten Deckschicht kontinuierlich an. Das System nimmt Bedienern die manuelle Nachmessung der Schichtdicke ab und spart somit Zeit und Material. Die Minimierung des teuren Deckschichtmaterials und das genauere Arbeiten an Toleranzgrenzen reduzieren die Kosten und steigern den Gewinn des Unternehmers.
Das sind nur einige Beispiele von intelligenten Tools, die dem Bedienpersonal bei ihrer Arbeit unter die Arme greifen. So kann nicht nur das Einbautempo erhöht werden – der Auftragnehmer gewinnt auch an Sicherheit, dass die getane Arbeit die notwendige Qualität aufweist. Die entsprechende Dokumentationsfunktion bringen viele Assistenzsysteme mit.
Neuer Akteur betritt die Bühne
Einhergehend mit den wachsenden Qualitätsanforderungen an Straßen- und Autobahnbeläge wird seit 2015 vom Bundesverkehrsministerium der Einsatz von sogenannten Beschickern auf vielen Baustellen vorgeschrieben. Zuerst galt das nur bei Einbaumaßnahmen ab 18.000 m2 Fläche, seit 2017 ist die Untergrenze auf 6.000 m2 reduziert worden, sodass derzeit nur kleinere Maßnahmen von der Beschicker-Pflicht ausgenommen sind.
Vor einem Jahrzehnt noch nahezu unbekannt, drängt sich damit eine zusätzliche Maschine in den Einbauzug zwischen Lkw und Fertiger. Und das macht durchaus Sinn, denn dadurch soll ein Anhalten des Fertigers während des Einbauvorgangs vermieden und eine gleichmäßige, ebene Asphaltschicht erzielt werden. Die Einbauqualität über die gesamte Fläche bleibt damit gleichmäßig hoch. Der berührungslos vor dem Fertiger fahrende Beschicker sorgt dafür, dass beim Wechsel des Lkw die Fertiger nicht anhalten müssen, weil der Kübel leer läuft. Der durch den Einbaustart oft erzeugte Anfahrbuckel und die durch die Stöße beim Andocken des Lkw entstehenden Unebenheiten werden so vermieden. Der Einsatz des Beschickers sorgt dafür, dass das Einbaumaterial gut durchgemischt bleibt und seine optimale Einbautemperatur behält. Die Wartezeit der Lkws vor dem Einbauzug reduziert sich genauso wie ihre Anzahl – der Einbauprozess wird demnach grundlegend optimiert.
Dynapac: SD-Großfertiger
Die Dynapac-Großfertiger haben in diesem Jahr eine Reihe zusätzlicher technischer Updates und Funktionen erhalten, die für mehr Konnektivität, Kontrolle und Transparenz sorgen. Das Herzstück ist eine neue Schnittstelle, die für die Maximierung von Baustellenergebnissen, Überwachung und Wartung entwickelt wurde. Das System heißt Dynapac Connect und ist ein standardisiertes Schnittstellen- und Protokolltool, das allen gewünschten Systemen von Drittanbietern einen direkten und sicheren Zugriff auf Dynapac Daten ermöglicht und auf einem unidirektionalen Gateway basiert. Eine der neuen Funktionen ist das SetAssist-System, mit dem der Transport von einem Einsatzort zum nächsten schnell und mühelos vonstattengeht. Das System ermöglicht es dem Bediener, die Maschine mit nur einem Knopfdruck in Transportposition zu bringen und wieder in den Arbeitsmodus zu versetzen. Das bedeutet, dass alle Einbaueinstellungen gespeichert werden und an der neuen Einsatzstelle automatisch aktiviert werden können.
Das automatisierte TruckAssist-System verbindet Fertiger- und Lkw-Fahrer miteinander und sorgt so für eine konsistente und zuverlässige Kommunikation, selbst bei nächtlichen Einsätzen. Der bessere Kommunikationsfluss trägt dazu bei, dass dauerhafte, qualitativ hochwertige Ergebnisse erzielt und unnötige Arbeitsschritte vermieden werden. Weiterhin können die SD-Fertiger mit dem optionalen VarioSpeed-System ausgestattet werden. Diese intelligente Automatik hilft, den Gesamtkraftstoffverbrauch zu senken, indem sie kontinuierlich die benötigte und die verfügbare Leistung anhand der Pumpeneinstellungen und der Motordrehzahl überwacht. Der gesamte Prozess und die Anpassung der Einstellungen erfolgen automatisch, wodurch neben dem Kraftstoffverbrauch auch Emissionen reduziert werden.
Vögele: Strich-5-Generation
Vögele stellt auf der bauma als Weltpremiere die ersten Straßenfertiger-und Einbaubohlen der neuen Strich-5-Generation vor: die Highway Class Fertiger SUPER 1900-5(i) und SUPER 2100-5(i) sowie die Ausziehbohlen AB 500 und AB 600 der neuesten Generation. Konkrete Details zu den neuen Modellen wird es erst zur Messe geben. Vögele beschreibt die neue Fertigergeneration vorab als wegweisende Lösung für den Asphalteinbau der Zukunft. Sie erfülle heute schon die Anforderungen, die der moderne Straßenbau zunehmend an Asphaltfertiger stellt. Es handele sich um flexible, modulare Systeme, die neben Benutzerfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit vor allem auch die Themen Prozessautomatisierung und Nachhaltigkeit berücksichtigen. Vögele hat dabei einen wesentlichen Fokus auf die Bedürfnisse der Anwender gelegt: einfache Maschinenhandhabung, hoher Bedienkomfort und Sicherheit auf der Baustelle. Eine verbesserte Wirtschaftlichkeit bieten die Strich-5-Fertiger durch verringerte Rüstzeiten, verbesserte Logistik und erhöhte Maschinenverfügbarkeit. Die Automatisierung von Prozessabläufen mit Assistenz- und Kontrollsystemen wurde ebenfalls weiter optimiert. So werden Fehler vermieden und die Effizienz sowie Einbauqualität erhöht.
Auch auf Nachhaltigkeit bei der Realisierung von Straßenbauprojekten hat Vögele geachtet. Bei gleichbleibender Leistung werden durch gezielte Optimierungsmaßnahmen die Schall- und Lärmemissionen sowie der Kraftstoffverbrauch der Strich-5-Fertiger reduziert.
Bomag: Universal-/Highway-Klasse
Bomag hat 2021 eine neue Generation von Straßenfertigern der Universal- und Highway-Klasse eingeführt. Die Modelle BF 600 C-3, BF 600 P-3, BF 700 C-3 und BF 800 C-3 zeichnen sich besonders durch das digitale Assistenzsystem Advanced Pave und den neuen elektronischen Seitenbedienstand aus. Advanced Pave wurde dazu entwickelt, den Maschinenführer bei komplexen Aufgaben bestmöglich zu entlasten. Dies fängt bei der ergonomischen Gestaltung des Arbeitsplatzes an. Der komfortable Drehsitz gewährt dem Bediener die vollkommene Rundumsicht und er behält zugleich alle wichtigen Informationen im Blick – auf einem übersichtlichen Dashboard mit Grafikdisplay. Die optionale Sonderausstattung mit einem Multifunktionsdrehsitz bietet noch mehr individuelle Einstellmöglichkeiten. Beim Multifunktionssitz sind die wichtigsten Bedienfunktionen in die ergonomischen Armkonsolen integriert und liegen so gut in der Hand, wie z. B. der Fahrjoystick, mit dem sich auch die Kübelklappen sowie die Frontklappe direkt steuern lassen.
Mit Advanced Pave kann der Bediener alle maschinen- und prozessrelevanten Funktionen auf dem intuitiven Display jederzeit leicht überblicken und gut informiert eingreifen. Mit vorprogrammierten und individuellen Einstellungen automatisiert das System darüber hinaus wiederkehrende, komplexe Prozeduren. Dies spart wertvolle Zeit beim Einrichten der Maschine.
Außerdem ist es nun noch einfacher, mit bewährten Einstellungen exakt die gleiche Qualität zu reproduzieren, unabhängig vom Bediener, da die Einstellungen aus dem „Gedächtnis“ der Maschine per Knopfdruck abrufbar sind. A-Pave Smartpave tut genau dies: Wofür bislang mehrere Bedienschritte nötig waren, genügt jetzt ein einziger. Der Bediener muss nur noch die gewünschte Einbauschicht wählen, der Assistent kümmert sich um die optimalen Maschineneinstellungen für Kratzerband und Schnecken, Bohlentemperatur sowie Stampferund Vibrationsfrequenz. Mit A-Pave Set lässt sich die Maschine schnell in Transport- oder Arbeitsstellung versetzen. Der neue vollelektronische Seitenbedienstand macht es dem Bediener an der Seite einfach, alle relevanten Informationen zum Einbauprozess und den aktuellen Einstellungen der Maschine in Echtzeit zu überblicken. Ein Beispiel dafür ist der mitdenkende Materialrechner. Er sagt den Materialbedarf für den Auftrag voraus und informiert über die eingebaute Materialmenge.
Volvo: Straßenfertiger P8820D ABG
Das aktuellste Modell von Volvo ist der Straßenfertiger P8820D, der 2020 auf den Markt gekommen ist. Der 2,5 m lange Fertiger ist mit seinem großen Kübel und kraftvollen Motor für die größten Einbauvorhaben geeignet. Die 325 mm breiten und 3.120 mm langen Kettenlaufwerke, kombiniert mit einem robusten Rahmen und langlebigen Komponenten, sorgen für Stabilität und Laufruhe während des Einbauprozesses. Das neue Modell ermöglicht eine max. Einbaubreite von 13 m und eine Einbaustärke von bis zu 300 mm. Mit einer Kübelkapazität von 14,7 t und einem großen Fördertunnel erreicht der Fertiger eine Einbauleistung von 1.100 t/h.
Der Premium-Motor von Volvo ist speziell auf die Anforderungen des Hydrauliksystems abgestimmt und kombiniert ein hohes Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen für eine hohe Leistung und Effizienz. Der Kraftstoffverbrauch lässt sich durch intelligente Funktionen wie den adaptiven ECO-Modus, der die Motorleistung an die Einbausituation anpasst, weiter reduzieren. Dies gibt dem Bediener die Möglichkeit, die geforderte Leistung zu erbringen und zusätzlich für eine Geräuschabsenkung zu sorgen. Schallisolierte Komponenten in der gesamten Maschine sorgen für eine weitere Reduzierung des Geräuschpegels.
Kombinierbar ist der P8820D ABG mit einer elektrisch beheizten, manuellen Bohle für Arbeitsbreiten bis 13 m, die eine verkürzte Aufwärmzeit bietet. Sie wird sowohl als Einzelstampferbohle MB122 ETC als auch als Doppelstampferbohle VDT121 ETC erhältlich sein. Ein neuer, größerer Generator sorgt in Verbindung mit neu für diese Bohle entwickelten Rundheizstäben für eine schnellere Aufheizzeit von 45 Minuten und für eine gleichmäßige Wärmeverteilung über die gesamte Arbeitsbreite. Eine Diagnosefunktion ermöglicht zudem eine schnelle Überprüfung der Heizstäbe. Neue Hebeösen vereinfachen das Aufrüsten der Bohle, da nun auch mehrere Anbauteile zusammenhängend gerade angehoben werden können. Für mehr Sicherheit sorgen auch die neuen Fallschutzbügel, die mit ihren integrierten Schlauchkanälen zu einer akkuraten Verlegung der Hydraulikschläuche sowie Elektrokabel führen.
Ammann: Minifertiger AFW 150-2
Ammann hat zwölf Straßenfertiger mit Einbaubreiten bis max. 16,50 m im Sortiment und bietet dabei auch eines der kompaktesten Modelle am Markt an. Der Minifertiger AFW 150-2 ist nur 2,90 m lang, 1,64 m hoch und nicht einmal 88 cm breit. Mit ihm lassen sich selbst nur 250 mm breite Straßen und Wege maschinell einbauen. Speziell entwickelte Reduzierbleche ermöglichen ihm diese geringe Einbaubreite. Die max. Einbaubreite liegt bei 1.650 mm. Dazu arbeitet die Maschine mit hoher Präzision. Keine andere Maschine am Markt kann laut Ammann eine so schmale Fahrbahndecke in vergleichbar hoher Qualität fertigen. Temperaturschwankungen gleicht der AFW 150-2 durch die gasbeheizte Vibrationsbohle aus. Sie hält den 180 °C heißen Asphalt bei der Ausbringung immer auf Temperatur und sorgt so für eine durchgehend hohe Einbauqualität. Der AFW 150-2 ist überall dort die Maschine der Wahl, wo es größeren Fertigern zu eng wird und bislang Handarbeit angesagt war. Dazu zählen Asphaltarbeiten und Ausbesserungen an Gehwegen, das Schließen der Asphaltdecke nach Leitungsarbeiten oder in den Bereichen, wo Straßenschilder, Baumbestand oder enge Kurven eine besondere Wendigkeit des Fertigers voraussetzen. Das Modell kann nun auch dort einen echten maschinellen Einbau gewährleisten, wie er bei Ausschreibungen oft verlangt wird.
Zugleich punktet die Maschine durch Vielseitigkeit. Denn außer dem Asphalteinbau kann sie auch Split- und Schotterbahnen für den Wegebau fertigen. Ein Kompaktradlader reicht zur Mischgut-Befüllung der Mulde aus. Es folgt das Auftragen der Asphaltdecke. Ein Kratzkettenförderer, ein Mengenteiler und der Durchmesser von 120 mm der Förderschnecke stellen einen kontinuierlichen und gleichmäßigen Materialfluss sicher. Der Minifertiger kann im Gegensatz zu einer großen Maschine bequem auf einem Anhänger zum Einsatzort transportiert werden – auch dorthin, wo andere Asphaltfertiger wegen ihrer sperrigen Ausmaße nicht hingelangen.
Fliegl: Neuer Bankettfertiger
Ganz neu auf dem Fertigermarkt ist das für seine Lkw-Anhänger und -Auflieger bekannte Unternehmen Fliegl. Die Tochtergesellschaft Fliegl Bau- und Kommunaltechnik hat unter anderem Lkw-Abschieber im Programm. Fliegl bietet die neuen Bankettfertiger nun in Kombination mit einem seiner Abschieber an und ermöglicht so nach eigenen Angaben eine schnellere, einfachere und gleichmäßigere Bankettfertigung als sonst üblich.
Der Aufbau des Abschiebers ist in entgegengesetzter Richtung auf den Rahmen gesetzt, somit schiebt er nicht von vorne nach hinten ab, sondern von hinten nach vorne. Im vorderen Bereich unterhalb der Stirnwand des Anhängers ist eine Vorrichtung zum Bankettfertigen befestigt. Dabei sind an einem Rahmen, der hydraulisch hoch und runtergefahren werden kann, zwei Begrenzungswände fixiert. Die innere Wand wird über einen Teleskopzylinder verstellt und ist zum Bestimmen der Arbeitsposition, d. h. wie weit außen das Bankett gefertigt werden soll. Gegenüber liegt die äußere Begrenzungswand in L-Form, mit der die Breite des Banketts variiert werden kann. Dahinter befestigt eine Rüttelplatte das Bankett.
Bevor das Material vom Abschieber über ein Rohr an den Fertiger übergeben wird, durchläuft es eine Schnecke, die für ideale Durchmischung des Materials sorgt. Dadurch wird für die kontinuierliche Homogenität des Materials gesorgt. Auch wird das Bankett immer in derselben Neigung abgezogen, wodurch sich keine Unebenheiten bilden, in denen sich Wasser stauen kann. Der Abschieber schafft bis zu 15 t Zuladung und garantiert so, dass enorme Strecken von rund 10 km bei geringem Zeitaufwand gefertigt werden können. Zudem werden kein weiteres Personal, Maschinen oder Material benötigt. Darüber hinaus kann ohne Wartezeiten kontinuierlich gefertigt werden. Und schließlich ist man flexibel, denn der Abschieber mit Bankettfertiger meistert kurze Bankettwiederherstellungen genauso wie das Bankettfertigen von neugebauten Straßen.
ME-Group: Seiten-Bankettfertiger von Midland und Tanguay
Das Unternehmen Midland Europe (ME-Group) mit Sitz in Herbsleben bei Erfurt vertreibt mehrere Modelle von Seiten-Bankettfertigern des US-Produzenten Midland Machinery und der kanadischen Firma Tanguay. Der Anbau-Bankettfertiger ME2900 von Midland kann schnell und einfach an unterschiedliche Trägergeräte montiert werden. Die Hydraulikversorgung erfolgt über das Trägergerät. Die Einbaubohle, Höhe, Querneigung und das Seitenförderband kann über eine Bedieneinheit direkt aus dem Trägergerät gesteuert werden. Somit können auch Einbauleistungen von ca. 5 km am Tag realisiert werden. Diese Anbau-Bankettfertiger sind flexibel und eignen sich besonders für kleinere Straßenbaufirmen sowie Autobahnmeistereien zur Bankettunterhaltung. Der ME2900 kann von einer Person bedient werden. Der Einbau kann rechts- oder linksseitig erfolgen. Der Fördergurt ist auf Rollenketten verschraubt, wodurch kein Schlupf entsteht und der Geradeauslauf auch bei hoher Belastung des Fördergurtes gewährleistet ist. Die hydraulische Einbaubohle ist auf eine Breite von 0,15 bis 1,20 m ausgelegt und von 0 bis 0,12 m höhenverstellbar. Der Neigungswinkel ist hydraulisch von 0 bis 12 % einstellbar. Für Großprojekte oder spezialisierte Dienstleister bietet die ME-Group selbstfahrende, hydrostatisch angetriebene Seiten-Bankettfertiger Tanguay WP50 als Rechtseinbau an. Das Modell hat eine hydrostatisch gesteuerte Lenkung für genaue Lenkbewegungen und guten Einbau, eine einfache Steuerung der meisten Funktionen durch Joystick und eine hydraulische Einbaubohle mit einer Breite von 0,30 bis 1,10 m, die mit Verbreiterungen auf max. 1,80 m erweiterbar ist. Die Einbauhöhe ist von +20 cm über und -20 cm unter Niveau möglich.
Hydrog: Bankett- und Seitenfertiger DG-3000
Hydrog bietet für den Straßenbau u. a. Fräsen, Asphaltkocher, Asphalt-Thermobehälter und Bankettfertiger an. Unter letzteren ist das Modell der Bankett- und Seitenfertiger DG 3000. Er lässt sich zugleich als Seitenbeschicker einsetzen. Mit dieser Maschine lassen sich Kaltschüttgüter sowie Heißasphaltmasse bis 200 °C einbauen. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig: die Verlegung aller konstruktiven Schichten und Bankette bei der Verbreiterung von Straßen, die hintere Verfüllung von Leitwänden, die seitliche Beschickung von parallel arbeitenden Gehwegfertigern, die Ausführung von Entwässerungsrinnen mit Heißasphalt, der Einbau hinter Bordsteinen und der Einbau von Materialien in einem Abstand von 2 m ab Straßenkante. Beim Banketteinbau bietet der DG 3000 eine Einbauleistung von 6 bis 12 km pro Tag. Die Einbaubreite liegt zwischen 20 cm und 3 m. Die Regulierung der Einbaubreite erfolgt über Verbreiterungsteile in Verbindung mit einer hydraulisch regulierbaren Scharbreitenverstellung. Der Neigungswinkel ist von 0 bis 15 % einstellbar. Einbauhöhen bzw. -tiefen von +/- 30 cm, gerechnet von Fahrbahnoberkante, sind möglich. Darüber hinaus ist die Variierung der Lage der Einbauspur in Bezug auf die momentane Maschinenposition möglich. Dadurch ist bei kleinen Fahrfehlern des Trägergerätes eine sofortige Korrektur der Spur möglich, Einbaustopps und Einbauungenauigkeiten werden minimiert.
Altenwerder: Einbaubohle GEB 14500
Die Altenwerder Gussasphalt-Technology GmbH aus Seevetal hat drei Einbaubohlen in unterschiedlichen Größen im Angebot:
die GEB 14500 für Einbaubreiten von 3 bis 15 m, die GEB 8000 für Einbaubreiten von 2,5 bis 9 m sowie die GEB 5000 für Einbaubreiten zwischen 1 und 5 m. Das größte Modell, die Gussasphalt Einbaubohle Typ GEB 14500 C ist eine kompakte Stahlkonstruktion, in die die Bohlenkörper, der Schwertverteiler und die Splittstreuerwalze integriert sind, um eine optimale Einbauqualität zu erreichen. In der Standardausrüstung ist die Bohle auf jeder Seite mit jeweils zwei drehbaren Hub-Raupenfahrwerken ausgerüstet. Die Hub-Funktion der Raupenfahrwerke wird genutzt, um die Bohle selbständig herauf auf den bzw. herunter vom Transport-Tieflader zu fahren. Der Vorteil der Hub-Raupenfahrwerke gegenüber Vulkollanrädern auf Hubzylindern ist, dass sie robuster sind und somit für jeden Untergrund geeignet sind – also auch weiche Untergründe bzw. unebene, wie z. B. beim Überfahren von Fräskanten.
Zwischen den beiden Seitenfahrschiffen sind verschiedene Zwischenstücke zusammengeschraubt, die sowohl die Splittwalze, den Splittrechen, den Splittbunker als auch den Bohlenkörper beinhalten. Mit Hilfe von Spindeln lassen sich die Bohlenkörper zur manuellen Feinjustierung bzw. zur Einrichtung eines Dachprofils +/- 150 mm verstellen im Vergleich zur Nullstellung. Jedes Zwischenstück der Bohle hat eine Splitt-Kapazität von ca. 0,9 m3 pro laufendem Meter. Die kompletten Zwischenstücke zwischen den Seitenfahrwerken hängen in zwei überdimensionierten Hubspindeln, die jeweils über einen Hydraulikmotor angetrieben werden. Die Betätigung der Hubspindeln erfolgt elektrohydraulisch über Bedienboxen auf beiden Seiten der Fahrwerke. Die Höhenregulierung erfolgt im Bereich von + 100 bis - 300 mm im Vergleich zur Nullstellung. An die Bohle wird ein hydraulisch angetriebener Schwertverteiler angebaut, der das Material vor der Bohle verteilt. Die sonst übliche Kette zur Kraftübertragung über die gesamte Einbaubreite ist bei der GEB 14500 nicht mehr notwendig, wodurch der Umbau der Einbaubreite einfacher wird.
Dynapac: Beschicker MF2500 IMIX
Der Beschicker Dynamac MF2500 IMIX wurde für den Bau von Straßen mit höherer Beanspruchung konzipiert. Das Herzstück des IMIX-Systems ist die Kombination von drei intelligent positionierten Mischeinheiten: zwei konische Schnecken im hinteren Bereich der Mulde sowie ein Strömungsteiler in Kombination mit einem Mischsystem am Ende des Hauptfördererbandes. Zusammen gleichen sie die Temperaturunterschiede im Asphalt aus und sorgen für eine optimale Verteilung im Korngefüge. Dadurch erhält jede fertige Straße eine homogene Beschaffenheit und eine langlebige Qualität.
Im Betrieb schieben die Schnecken in der Mulde große, inaktive Partikel aus den kälteren Außenbereichen in die Mitte des Förderbandes, wo sie sich mit dem Hauptstrom verbinden. Sobald das Material durch das Band nach oben transportiert wurde, wird es durch einen Stromteiler in zwei Ströme aufgeteilt. Vor dem Verlassen des Hauptfördererbandes werden die Materialströme am Ende des Förderers durch ein Schneckenmischsystem erneut gemischt und vermengt. Diese besondere Anordnung trägt dazu bei, die Temperaturen im Gemisch auszugleichen und große und kleine Steine zu mischen. Das Ergebnis: hochwertige, langlebige Straßen mit einer sehr guten Oberflächenbeschaffenheit.
Mit dem MF2500 IMIX kann sowohl kaltes als auch homogen angeliefertes Mischgut gefördert werden, ohne dass die MX-Stufe 2 eingeschaltet werden muss. Wenn die MX-Stufe 2 hochgefahren wird, kann die Durchsatzleistung von 1.000 t/h auf 4.000 t/h (2.000 t/h mit angebautem Schwingförderer) gesteigert werden. Zu den vielen Vorteilen dieser Funktion gehört eine erhöhte Durchsatzleistung bei kaltem Material wie RCC, das normalerweise in dicken Schichten eingebaut wird und deshalb eine große Materialmenge benötigt.
Weitere Informationen:
www.agt-gmbh.com
www.ammann.com
www.bomag.com
www.dynapac.com
www.fliegl-baukom.de
www.hydrog.com
www.me-group.eu
www.volvoce.com
www.wirtgen-group.com